Dieses Thema ist ein gutes Vorzeigebeispiel dafür, wie tief der Riss der Spaltung unsere Gesellschaft entzweit...
Ja, aber was soll, will oder kann man dagegen tun?
Bezogen auf dieses Thema sind meine Überzeugungen nun mal folgende:
Es findet gerade eine Pandemie statt mit einem Virus, der ein Anteil der Menschen sehr hart trifft, so dass sie intensivmedizinisch behandelt werden müssen oder gar dran sterben.
Dieser Anteil mag zwar klein erscheinen, aber er ist groß genug, dass bestehende Kapazitäten an Krankenhausbetten um ein Vielfaches überlastet wären, wenn man das Virus sich frei ausbreiten ließe.
Das macht Eindämmungsmaßnahmen - so, wie sie weltweit durchgeführt wurden - sinnvoll bis notwendig. An der detailierten Ausgestaltung dieser Eindämmung lässt sich sicher arbeiten, und ich bin auch der Meinung, dass Deutschland da insgesamt einen schlechten Kurs gefahren ist; Vorschläge darüber, wie man es machen könnte, so dass sowohl der Infektionsschutz gewährleistet ist als auch die sog. Kollaeralschäden geringer ausfallen, gab es einige.
Nun haben wir auch Impfstoffe, die sowohl gut wirken als auch sicher sind. Schwere bis tödliche Nebenwirkungen sind selten - der Nutzen übersteigt das risiko. Das zeigten sowohl die Phase III Studien dazu wie auch die danach folgende Praxis.
Eine hohe Durchimpfungsquote ist notwendig, um das Virus auch dann im Schach halten zu können, wenn man die Maßnahmen aufhebt.
Das fasst grob zusammen, wie ich über das Thema denke. Und diese Ansichten vertrete ich hier soweit es Zeit und Lust zulassen.
Darüber hinaus bin ich auch soweit persönlich betroffen, dass in meinem Umfeld eine Person AN Covid19 gestorben ist, und eine weitere Person derart zu den sog.
vulnerablen Gruppen gehört, dass eine Infektion für sie ohne Impfung ein sehr hohes Risiko darstellt und nun auch mit der Impfung ist das Risiko zwar deutlich kleiner, aber nicht nichtig. Darüber hinaus ist meine Lebensgefährtin Ärztin in einem Krankenhaus hier in Schweden. Sie hat über Freunde und Kollegen auch zusätzlich Einblicke in den alltag verschiedener Kliniken in Deutschland und Schweden.
Daneben gibt es User hier im Thread, die da anders denken als ich. Die behaupten dann, das Virus wäre nicht so gefährlich "wie man uns weismachen will", die Eindämmungsmaßnahmen bewirkten gar nichts, und die Impfung schade mehr als nutzt. Das wird dann gespickt mit durch Fehlinterpretation und Halbwahrheiten gespeisten Horrorstories über die Impfung etc.
Was also soll ich tun, um nicht mit-zu spalten? Soll ich meine Überzeugungen hinterm Berg halten? Soll ich nicht mehr widersprechen (sofern Lust und Zeit dazu bestehen), wenn ich eine Falschmeldung über die Impfung sehe? Das kann doch nicht die Lösung sein.
Wer sich nicht impfen lassen will, soll es bleiben lassen. Ich finde es zwar schade, weil ich wie schon gesagt eine möglichst hohe Impfquote für notwendig erachte, aber ich werde niemandem dazu verstärkt drängen.
Mein Widerspruch trifft nur die besagten (mMn) falschen Aussagen über Virus, Krankheit und Impfung.
Im Zusammenhang mit der Spaltung wurde hier im Thrad ja schon gefordert, mehr zusammen zu halten. Sehr gerne - so lange es eben nicht bedeutet, dass ich meine Überzeugungen dazu hintergehen muss.
Was also soll ich tun, um nicht zu spalten?
Habe ich schon mehrfach hier im Thread gefragt, aber keine Antwort bekommen.