Laguz
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Was wir hier, in Europa, nicht mitbekommen:
Neue Coronawelle in Afrika: „Schlimmer als alles bisher“
Auszüge:
Neue Coronawelle in Afrika: „Schlimmer als alles bisher“
Auszüge:
Die dritte globale Coronawelle hat Afrika voll im Griff. Und während sich neue Virusvarianten ausbreiten, versiegen die globalen Impfstofflieferungen.
Die Direktorin der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für Afrika mit Sitz in Kongo-Brazzaville, Dr. Matshidiso Moeti, ist bekannt für bedächtige Äußerungen und lange Erfahrung. Vor über zwanzig Jahren engagierte sie sich für Aidsmedikamente in Afrika und wurde 2015 die erste Frau in dieser hohen WHO-Funktion.
Wenn sie Alarm schlägt, sollte das ernst genommen werden. „Das Ausmaß und der Umfang der jetzigen dritten Coronawelle in Afrika ist schlimmer als alles, was wir bisher erlebt haben“, so Dr. Moeti. „Derzeit haben wir bereits eine Notsituation in den meisten Ländern Afrikas. Ohne ausreichend Impfstoff wird es bald eine Tragödie sein.“
Die WHO-Direktorin untermauert dies mit in Europa kaum bekannten Fakten: Die hoch ansteckende Delta-Variante von Covid-19 ist bereits in zahlreichen Ländern auf dem Kontinent nachgewiesen worden. An der Spitze steht dabei Uganda mit 97 Prozent der Neuinfektionen, gefolgt von Ländern wie Kongo mit 79 Prozent. In Südafrika liegen genaue Angaben noch nicht vor, Schätzungen gehen von mehr als 70 Prozent aus.
Am Beispiel Uganda wird deutlich, dass ein Land mit etwa 40 Millionen Einwohnern in Kürze auch mit Lockdownregeln nicht mehr zu retten sein wird: An Impfstoff standen seit März nur knapp 1 Million via Covax gelieferte AstraZeneca-Dosen zur Verfügung. Die hoffnungsvoll ausgerufene „Massenimpfung“ musste am 8. Juni abgebrochen werden, weil schlicht alles „verimpft“ war und seitdem auf Spenden aus China gehofft wird. Kaum jemand in Uganda hat die nötige zweite Impfung. Die Regierung droht nun mit mehrmonatigen Haftstrafen für Menschen, die die neuen Lockdownregeln brechen.
An die offizielle Todeszahl von knapp 2.000 an Covid-19 Verstorbenen in Uganda glaubt kaum jemand. Selbst Gesundheitsministerin Jane Ruth Aceng geht davon aus, dass die Situation „bald außer Kontrolle geraten wird“. Von der publikumswirksam im Juni angekündigten Spende der G7-Nationen von einer Milliarde Impfdosen an arme Länder hat sie bisher nichts Konkretes in Erfahrung bringen können.