Nun die gesamte Kurve ist aber generell nach unten gegangen.
Jain. Die Kurve ist stark vom Ballungszentrum und Covid19-Hotspot Stockholm dominiert, und da geht die Kurve langsam nach unten. In anderen Gegenden Schwedens ist die Kurve nach wie vor steigend. Schweden hat halt eine sehr heterogene Struktur. Herdenimmunität ist im ganzen Land noch nicht erreicht. Auch Schweden wird also noch eine ganze Weile damit zu tun haben (siehe den Artikel, den
@Condemn schon verlinkt hat:
https://www.spiegel.de/politik/ausl...zahlen-a-c7b3cea2-63be-4072-8df9-afdb765afb54
PS: Und auch die schwedische Wirtschaft leoidet - nicht viel weniger stark als die Deutsche.
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Mittlerweile sind sie sogar in den Medien bereits dazu übergegangen NICHT mehr zu formulieren, die Menschen wären alle AN Covid 19 gestorben, sonder MIT und AN Covid...
Und diesen kleinen, aber feinen Unterschied, könntest auch Du beachten, denn es ist ein großer Unterschied in der Aussage, ob jemand an oder mit dem Virus verstorben ist. Jedenfalls für mich.
Dieser Unterschied ist größtenteils Nonsens, weil sich eine klare Trennlinie nicht ziehen lässt.
Ein Mensch, der beim Arzt die Diagnose Covid19 erhält, und beim Weg nach Hause einen tödlichen Verkehrsunfall erleidet... der oder ist ist ziemlich klar nur mit Covid19 gestorben. Solche Fälle, bei denen diese Trennung so klar machbar ist, sind aber Kolibri-Beispiele. Gehen wir mal weiter: Wie sieht es mit den Risiko-Patienten aus, die Diabetis, starkes Übergewicht, Astma, COPD o.ä. haben? Ohne Covid19 könnten sie alle noch ein paar Jahre oder gar Jahrzehnte gut leben. Die Infektion liefert einen hohen Beitrag an der Todesursache. Sie sind weder alleine an Covid19 noch alleine an COPD gestorben, sondern an der Kombination. Hier zu sagen "mit Covid19 gestorben" verharmlost die Erkrankung gewaltig. Schauen wir mal noch weiter: Herzinfarkt oder Schlaganfall während einer Covid19-Erkrankung. Naiv könnte man annehmen, dass man hier klar von "mit" Covid19 gestorben sagen könnte, ABER es mehren sich die Anzeichen, dass das Virus auch die Blutgerinnung beeinflusst. D.h. die klare Trennung lässt sich auch hier nicht ziehen, bzw. da das Blutgerinnsel durch die Virusinfektion hervorgerufen sein kann, ist auch hier ein "an Covid19 gestorben" eine warscheinliche Möglichkeit.
Es stribt übrigens niemand "an AIDS". AIDS schwächt das Immunsystem, so dass die Betroffenen dann bei Zeiten an einer für andere menschen harmlosen Infektion versterben. Ist AIDS deswegen harmlos? Ist es sinnvoll hier grundsätzlich zu sagen "mit AIDS gestorben", als hätte die Infektion mit HIV keinerlei Einfluss auf die Todesursache? Nein.
Ganz zynisch könnte man auch hingehen und allen Patienten, die wegen einem schweren Covid19-Verlauf auf der Intensivstation liegen, eine Kugel in den Kopf schießen. Die sind dann, wenn man unbedingt streng trennen will, allesamt an der Kugel im Kopf und somit nur mit Covid19 gestorben. Wäre natürlich toll für die Statistik, nicht wahr?
Fazit: Diese Formulierungstrennung "mit oder an" Covid19 gestorben oder auch "mit und an" Covid19 gestorben macht nur selten wirklich Sinn, weil das eben nicht klar trennbar ist.