Kannst du mir bitte den ersten Abschnitt von dir, wo es um
"kurz oder lang ein Kontakt zu jemandem und/oder einer Gruppe von Menschen entstehen, die die gleiche oder eine sehr ähnliche Werte-und-Ziele-Konfiguration gebildet haben und diese Menschen werden sich zusammentun, um das zu erreichen, was ein Mensch allein nicht erreichen kann"
im Bezug zu der Epoche, von der du im zweiten Abschnitt schreibst, genauer konkret erläutern, bzw.wie du das meinst ?
Lieber
@SchattenElf
diese Bemerkung mit dem "dann tun sich Menschen zusammen" meinte ich einerseits ganz allgemein als menschliche Eigenschaft:
Da dachte ich also einerseits an solche (historischen) Ereignisse wie z. B. im Laufe der Industrialisierung und einer wachsenden Menge an Arbeitern, die sich nicht mehr als Sklaven verstanden, entstanden Interessengemeinschaften wie Gewerkschaften oder mit zunehmender Wahrnehmung der Naturzerstörung entstanden Naturschutzgemeinschaften und so fort; solche Phänomene wird es mit Sicherheit weiter geben.
Andererseits meinte ich damit ein Phänomen, das sich in Foren - zum Beispiel hier, auch andere - und über andere Kommunikationsplattformen - in der Gegenwart zeigt. Damit meine ich nicht nur die ganz aktuelle konkrete "Faktensammlung" zum akuten Corona-Phänomen (wo sich positiv und konstruktiv gesinnte Gemeinschaften bilden wie die Nachbarschaftshilfe und die Diskussion über "systemrelevante" Menschen nach und nach mehr Bereiche erfasst, die vorher im "toten Winkel" der Gesellschaft ihr Dasein fristeten), sondern auch weiteres:
Beobachtungen aus der Forschung der letzten Jahre über den Wandel der Arbeit und des Lernens für die Menschen in der Industrie 4.0 widerlegen immer klarer, dass etwas Positives sei an der unsäglich dämlichen Haltung, Menschen müssten mit Stress viele Stunden irgendwo parat stehen um zu rackern, um "produktiv" zu sein. "Produktiv" und schöpferisch sind die Menschen nämlich tatsächlich nur dann, wenn sie unter menschenwürdigen Bedingungen arbeiten können und dabei Freiraum haben. Als ein Beispiel möchte ich anführen, dass die Programmierung von Anwendungen aus ehrenamtlichen und gemeinnütziger Motivation heraus ganz hervorragend funktioniert und die Wirtschaft daraus gelernt hat, dass sie Programmierern mittlerweile den roten Teppich ausrollt, weil sie gemerkt haben, dass das Programmieren ohne Druck und mit Motivation besser funktioniert.
Zum Dritten - hier kommt meine spirituelle Weltsicht ins Spiel - nehme ich seit Jahren eine verstärkte globale Salonfähigkeit der spirituellen, menschlichen Perspektive auf den Menschen und die Natur und die neue "saubere" Industrie und eine neue Sinn- und Wertediskussion wahr und damit einhergehend einen anderen Diskurs in der Gesellschaft.
Wenn auch bei vielen immer noch die Meinung vorherrscht, die Menschen seien egal, die für sie Profit erwirtschaften, so merken diese gerade - auch bei allergrößter Dummheit - dass niemand mehr Profit erwirtschaften kann, wenn er tot umfällt. Auch Konsumenten, die tot umfallen, sind schlecht fürs Geschäft. Geschäftspraktiken, die einen "grünen und menschlichen Anstrich" haben, werden profitabler werden.
Also selbst wenn jemand gar nichts mit Gott und Esoterik am Hut hat - die "kritische Masse an Menschen", die das sehr wohl haben, wird größer. Damit wird die Tatsache geschaffen, dass sowohl die Art der Produktivität und die Wege der Produktivität und die "Produkte" und die "Konsumenten" sich verändern.
Dann ist da derzeit noch eine Menge an Menschen, die die Möglichkeiten der Vernetzung und der Informationsflüsse noch nicht in dem Maße nutzt in dem es möglich ist. Die Einschränkung der sozialen Kontakte (ja, das ist es, es ist kein Lockdown, wer das schreibt kann kein Englisch, sorry, Du bist nicht gemeint, mich regen die strunzdoofen Journalisten auf) - zwingt dazu, Wege zu finden, sich nicht mehr direkt auszutauschen, sondern eben online Wege zu finden.
Das Potenzial an freiheitlicher Kommunikation, das brach lag, wird jetzt genutzt. Das sehe ich auch als positiv an.
Die Menschen, die daheim bleiben können und dort weiterarbeiten - die haben einen zwangsweisen Ruheraum.
Viel Schlaf und das in "Ruhe gelassen werden" bietet die Möglichkeit, nicht nur sich selbst, sondern auch seine Ziele zu reflektieren und auf Innovationen zu kommen, die bei Ablenkungen durch Hin- und Herfahrerei und sinnlose öde Meetings, in denen sich ohnehin meist Selbstdarsteller völlig faktenfrei produzieren, nicht möglich waren.
Ich bin es gewohnt, täglich einen Reset zu machen, gedanklich, emotional, meine Ziele zu prüfen und mein Herz. Das machen vielleicht auch andere, manche fangen damit vielleicht per Zufall und manche mit Absicht an, in dieser Zeit.
Was da gerade entsteht, lesen wir hier und da im Netz, vielleicht können wir das sammeln, wenn einer was findet.
Eine Fundsache hab ich - das ist zum Beispiel, dass sich gerade Lehrer, leider bisher die Gruppe, die sich am meisten den Online-Angeboten gegenüber reservierter verhält - auf genau dieses "new learning" umsteigen müssen und wie so etwas organisiert wird.
Sorry wenn es lang wurde, ich wollte angemessen auf Deine Frage antworten.
lg
eva