Bei -Krisen- gibt es 3 Möglichkeiten, wie unser Körper (Psyche) reagiert, als Impuls:
Flucht
Kampf
Totstellen
Soziologisch:
Welchem Impuls folgt die Masse der Leute derzeit?
Ich glaube nicht, dass man das so sagen kann, weil Menschen in vielen Situationen über solche Impulse hinweggehen (müssen). Beispiel: Sehr viele Menschen haben z.B. Prüfungsangst oder Angst vorm Zahnarzt oder Angst wenn der Chef wütend wird oder Angst die Post aufzumachen weil da nen Haufen Mahnungen dabei sind oder was auch immer... Aber in den meisten Situationen ist es nicht wirklich möglich dem ersten Impuls zu folgen. Kaum jemand rennt weg wenn der Chef schreit und noch weniger greifen ihn an.
Und wenn jemand in dieser Corona-Situation am liebsten flüchten möchte geht das theoretisch, aber nicht als Impuls. Es braucht dann Vorbereitung und ich vermute, dass manche oder sogar viele das tun. Sie sagen sich "Wenn ich die nächsten Tage so viel einkaufe dass ich dann erst mal 1 Monat nicht mehr raus muss ist das Risiko reduziert" oder ähnliches.
Kampf ist nicht wirklich möglich, würde sich aber vielleicht in erhöhter Aktivität zeigen, etwa wenn jemand extrem agiert was Desinfektion betrifft oder so.
Totstellen... es könnte Menschen geben die wirklich große Angst haben und gerade deshalb zuerst mal untätig bleiben, also im Sinne von "ich traue mich nicht mehr raus". Das wird aber schwer wenn das Essen knapp wird.
Grundlegend glaube ich nicht, dass viele wirklich in Panik sind und kopflos agieren. Das mag so wirken weil z.B. sehr viele auf einmal viel einkaufen. Kollektiv gesehen wirkt das zum Teil irrational. Individuell ist es das aber nicht, weil es ja durchaus Sinn macht und auch gesellschaftlich eher gut als schlecht ist wenn in den nächsten Wochen dann wesentlich mehr Menschen zu Hause bleiben können.
Es gibt auch viele die sich darüber lustig machen. Man sollte dabei aber bedenken, dass sehr viele nicht egoistisch und aus Angst um sich selbst handeln, sondern zum Schutz anderer. Beispiel: Eine noch junge Frau kauft vielleicht ganze Wagenladungen ein weil sie ihre Eltern schützen möchte, etwa den herzkranken Vater. Dafür muss sie dann auch eigene Kontakte in Zukunft reduzieren, denn wenn sie weitermacht wie bisher hilft es nicht wenn er zu Hause bleibt und sie das Virus aber irgendwann zu ihm bringt. Oder der 60-jährige der vielleicht vor allem an seine Tochter denkt die irgendeine Vorerkrankung hat etc.
Will sagen: Das was wie Egoismus wirken kann muss es nicht sein.