Bringt´s auf den Punkt: ein Artikel aus 3/2020
In Japan, China und Korea tragen viel mehr Menschen Atemmasken als bei uns. Das hat auch kulturelle Gründe. Der Westen sollte schleunigst umdenken – und lernen, das kollektive Wohlergehen zu schätzen.
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Zitate:
Die westliche Welt blickt traditionell mit einer Mischung aus Hybris und Argwohn auf die kollektivistischen Gesellschaften Asiens. Hierzulande nahm man es bislang eher irritiert bis belustigt zur Kenntnis, wenn Koreaner oder Japaner .. Atemmasken trugen, wertete dies als Indiz für eine überdrehte Keimphobie, quasi als putzige Schrulle hypochondrischer Völker. Dabei steckt viel mehr dahinter. Es geht um das konfuzianische Verständnis vom gemeinsamen Wohlergehen.
Zur konfuzianischen Sittenlehre gehören Fleiß, Treue und Zuverlässigkeit,
aber vor allem die Unterordnung des Einzelnen unter die Bedürfnisse des Kollektivs.
Ziel ist eine störungsfreie individuelle und kollektive “Harmonie”, die ihren Quell in der moralischen Vervollkommnung des einzelnen Menschen hat. Oder kurz: Das Gemeinwohl ist wichtiger als das persönliche Ego. Daraus resultiert ein größeres Augenmerk auf das Wohlergehen der anderen.
Das ist ein fundamentaler kultureller Unterschied zum hiesigen Verständnis von Individualismus und dem Streben des Einzelnen nach Glück. Die Maske ist das perfekte Symbol für diese Mentalitätsdifferenz .. Unterordnung? Sich selbst einschränken ohne persönlichen Vorteil? Zum Wohl der anderen? Nicht doch. .....
Die Angst, schwach, überängstlich oder albern zu wirken, führt zu einer emotionalen Blockade gegen die Maske. Man fürchtet auch, seiner Individualität beraubt zu sein, schließlich sind Mund und Nase bedeckt. Diese Furcht ist stärker als der gesunde Menschenverstand. ....
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wow, da steckt richtig viel drin! (würde am liebsten alles zitieren

)