https://www.tagesschau.de/faktenfinder/corona-schweden-intensivmedizin-101.html
so ein Link zu dem Thema, hier wird zwar gesagt, dass die Triage angekündigt wurde, es aber nicht dazu kam. Sehr widersprüchliche Aussagen.
Soweit ich es hier mitbekommen habe, war es in einzelnen Krankenhäusern tatsächlich so weit, dass sie diese Art der Triage fahren mussten. Das war regional sehr heterogen. Da, wo es ging, wurden Patienten natürlich auch verlegt etc.
Und nach wie vor gilt, dass Schweden in der ersten Welle anteilig weitaus mehr Todesopfer an Covid19 zu verzeichnen hat als Deutschland.
Ich persönlich sehe das so. Meine Oma wurde 98 Jahre alt, lebte ihre letzten 3 Monate im Altersheim, weil 24h Pflege notwendig war, und wir 650 km von ihr entfernt waren. Sie selbstt äußerte noch, dass sie nicht mehr leben wollte, weil eben fast blind, fast taub, kann nichts machen, alle ihre Freundinnen weggestorben,.... nach einem Sturz erholte sie sich nicht mehr, starb. Sie hatte eine erfülltes Leben.
Wenn jetzt ein Mensch der am Ende seines Lebens steht und es kaum eine Chance gibt ihn zu retten, sehe ich es auch als würdig ihn gehen zu lassen.
Ja, das kann man auch über Patientenverfügungen oder über die nahen Angehörigen regeln. Diese Betroffenen bilden aber nur eine Teilmenge der Patienten. Und das Alter alleine ist da nicht das Kriterium der Wahl.
Meine Mutter ist jetzt 86 und hat chronische Leukämie. Eine Infektion würde sie sehr wahrscheinlich nicht überstehen. Davon abgesehen ist sie aber noch sehr fit - sie führt ihren Haushalt alleine, fährt gerne Fahrrad bzw. EBike und musiziert noch viel. Sie hat noch gut ein paar Jahre vor sich, sofern sie nicht infiziert wird und schwer erkrankt (zum Glück hat sie mittlerweile die erste Impfdosis erhalten).
So wird bei der Triage Dialysepatienten, Alkoholiker, Herzkranke,.... erwähnt.
Ich kenne auch einen Dialysepatienten in Deutschland der mir sehr nahe steht. Wer 10Jahre Dialyse überlebt ist ein Ausnahmefall. Behinderung zu 100% wird nach 4 Jahren zugestanden. Aus meiner Kenntnis zu dem Thema weiß ich, dass die Überlebenschancen für diese Patenten gering sind, denn ein Tiefschlaf eine künstliche Beatmung und Dialyse sind enorme Belastungen für den Körper. Von einem Arzt aus meinem Bekanntenkreis weiß ich auch, dass Übergewicht ein Faktor ist der sich sehr negativ auf die Überlebenschancen auswirkt.
Von letzterem wäre ich auch selbst betroffen.
Ja, das sind alles Risikofaktoren. Und das summiert sich immerhin zu 20% bis 40% der Bevölkerung auf - je nachdem, was man alles als Risiko zählt. Wie sollten die ohne Lockdown gezielt effektiv geschützt werden? Ein brauchbares Konzept habe ich da noch nicht zu Gesicht bekommen.
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Ein Krisenmanagement ist in jedem Land nötig. Ich sehe aber nicht, dass es bei uns so wunderbar funktioniert.
Italien hatte das Pech, dass es in gesundheitlichen Belangen total unterversorgt war und das war die Hauptursache für die vielen Toten und nicht ausschließlich der Virus, wie du in deinem vorigen widersprüchlichen Beitrag geschrieben hast.
Das Virus war die Todesursache. Wenn das Virus so harmlos wäre, wie einige immer gerne andeuten, wäre die medizinische Unterversorgung kein so großes Problem gewesen.
Ich stimme dir absolut nicht zu, dass Eindämmungs"maßnahmen", die ohne Rücksicht auf Kollateralschäden durchgezogen werden, gerechtfertigt sind.
Ich finde es im Gegenteil besser, wenn unter kontrollierten Bedingungen das richtige Leben wieder stattfinden kann.
Ja, wie sähe das denn konkret aus?
Eine Idee wäre da, Infektionsketten nachzuverfolgen und gezielt zu isolieren. Doch um das mit vernünftigem Arbeitsaufwand zu können, ist die aktuelle Inzidenz zu hoch.
Was stellst Du Dir also genau da vor? Wie willst Du or allem die 20% bis 40% der Bevölkerung gezielt schützen, für die das Virus ein wirkliches Risiko darstellt?