Corona-Virus (Covid-19) und Impfung

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Der gefakte Bericht des Corona-Ausschusses über die im Pflegeheim "Agaplesion Bethanien Havelgarten" in Berlin-Spandau angeblich an einer Corona-Impfung verstorbenen dementen Senioren wurde von Volksverpetzer und Correktiv richtig gestellt:
https://www.volksverpetzer.de/corona-faktencheck/corona-tote-in-berliner-altenheim/
https://correctiv.org/faktencheck/2...ie-irre-verstorbene-bewohner-hatten-covid-19/

Die Einrichtung selbst hat auch zu den vom Corona-Ausschuss gegen sie erhobenen Vorwürfen Stellung bezogen:
https://correctiv.org/wp-content/up...er-Stiftung-Corona-Ausschuss-zum-Impft....pdf

Unglaublich, wie viel Lügen Füllmich und sein Team so verbreiten müssen!
 
Und auch anhand dieser detailierteren Beschreibung wird finde ich nicht Maßnahmenkritik grundsätzlich mit Antisemitismus gleichgesetzt. Im Gegenteil fordert sie nur die Leute auf zu schauen, wer die Demos organisiert.

wenn man sich das so schön reden will.. dann ist es natürlich sinnvoller,
sich die ganze pressekonferenz nicht anzusehen/hören.
aber selbst in der kurzen zusammenfassung sagt sie eindeutig: kritik an den corona-massnahmen
sei VT.
da kannst du nichts dran rütteln.
und ja, es ging mir hier ausdrücklich um die amadeus antonio stitung.
oben hat jemand diese zitiert, weil sie den reitschuster, den ich nicht kenne,
in die nazi-ecke steckt.

es gibt auch nicht nur diese pressekonferenz zu diesem thema.
aus anderen stellen geht hervor, dass die amadeus antonio stiftung aktuell mit der EU darüber verhandelt,
was alles als antisemitisch zu werten sei.
u.a. soll auch die leugnung des existenzrechtes des staates israel als antisemitisch gewertet werden.

diesbezüglich gab es auch in der pressekonferenz eine prekäre stelle, in der gegen ende die berechtigte frage an sie gerichtet wurde,
wie es dann mit den ultraorthodoxen in israel bezüglich der VT sei, da sich diese weigern masken zu tragen und überhaupt
von den massnahmen nichts halten.

DAS hat sie sichtlich aus der fassung gebracht! sie stammelte nur noch verlegen
davon, wie perfide diese frage wäre, mit der sie in die schiene gedrängt werden sollte,
dass juden auch täter und nicht nur opfer seien. aber daraus würde nichts werden, weil sie sich nicht darauf einlassen würde. das tat sie auch und beantwortete die frage nicht.

Ich kann Dir u.a. einen Beitrag zeigen, in dem geäußert wurde, man könne alleine am Gesicht erkennen, dass Herr Drosten nicht integer wäre u.ä. Ja, sowas finde ich auch unterste Schublade.

wenn das schon unterste schublade ist, dann ist das was hier sonst so üblich geradezu unterirdisch.
ich will jetzt auch nicht mit dem finger auf einzelne deuten, die sich ruhig angesprochen fühlen dürfen.
 
Hier im Text.

Haben wir da etwas falsch gemacht?
Martin Geiger (mig)
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© picture alliance
Corona spaltet. Und die Berichterstattung ebenso. Gedanken eines grübelnden Journalisten nach rund einem Jahr mit dem Dauerthema Pandemie. Von Martin Geiger


Neulich war ich wirklich geschockt. Meine Mutter kam zu Besuch, nestelte noch an der Wohnungstür an ihrer Handtasche herum und versuchte, mir auf ihrem neuen Smartphone ein Video zu zeigen. Es war, ließ sich aus ihren Worten entnehmen, in den Tagen zuvor ein großes Thema am Mittagstisch gewesen. Und dort hatte sie von einem meiner Cousins den Auftrag erhalten: Zeig das mal dem Martin.

Das Video muss in Köln am Rande einer Demonstration gegen die Corona-Auflagen entstanden sein. Es zeigt zwei Männer, von denen einer eine Flagge des Deutschen Kaiserreichs an einem Stock befestigt. Der andere soll angeblich ein freier Mitarbeiter des WDR sein. So kryptisch die Bilder bleiben, so eindeutig ist der Subtext, mit dem das Video unter anderem auf Facebook verbreitet wurde: Nicht die Demonstranten verwenden die umstrittene Flagge. Die Medien bringen sie selbst mit, um die passenden Bilder zu erzeugen. Lügenpresse also.

Nun ist die Kritik am Journalismus nicht neu. In den USA befeuert sie selbst der einst mächtigste Mann der Welt. Hierzulande versucht vor allem die AfD, mit ihr Stimmung zu machen und Stimmen zu gewinnen. Aber dass jetzt sogar mein Cousin so etwas für möglich hält, hat mich schon zum Nachdenken gebracht. Haben wir bei der Corona-Berichterstattung etwas falsch gemacht?


„Ich kann es nicht mehr lesen.“ Diesen Satz habe ich im vergangenen Jahr oft gehört. Und manchmal selbst gedacht. Kein Wunder, die Berichte über das Virus haben Ausmaße angenommen, die wir noch nie hatten. Die Pandemie hat dem Institut für Empirische Medienforschung in Köln zufolge im Frühjahr bis zu 73 Prozent der Hauptnachrichten von ARD und ZDF bestimmt. Und im Archiv dieser Zeitung finden sich nur bei Betrachtung der Überschriften im vergangenen Jahr mehr als 3000 Texte. War das zu viel? Vielleicht.

Andererseits hat das Virus eben alle Lebensbereiche erfasst. Auch das hatten wir noch nie. Und das hat die Berichterstattung gespiegelt. War es im Privatleben nicht ähnlich? Wie viele „coronafreie“ Gespräche haben Sie in letzter Zeit geführt?

Zudem ist auch das Informationsbedürfnis exponentiell gewachsen. Der Internetauftritt dieser Redaktion etwa verzeichnete mit Beginn der Pandemie Zugriffszahlen, die vier Mal höher waren als sonst. Corona war das alles dominierende Thema. An manchen Tagen hat es keine andere Nachricht in die Liste der 15 am häufigsten gelesenen Artikel geschafft. Wen wundert es da, dass wir Journalisten, die ja vom Interesse an unserer Arbeit leben, dieses offensichtliche Bedürfnis bedienen? Zumal es sich um Angebote handelt. Niemand wird gezwungen, die Berichte zu lesen.

Journalistik-Professor kritisiert Defizite
Eine andere Kritik erscheint daher schwerwiegender: die an der Art der Berichterstattung. Mit am prominentesten vertreten hat sie Klaus Meier, Professor für Journalistik an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Zusammen mit Vinzenz Wyss hat er fünf Defizite in der Corona-Berichterstattung des Frühjahrs festgestellt: einen zu unreflektierten Umgang mit Zahlen, die Überbetonung von Einzelfällen, eine zu geringe Transparenz bezüglich der eigenen Rolle, die fehlende vielfältige Auseinandersetzung mit den politischen Entscheidungen und die Darstellung einzelner Virologen als unfehlbare Medienstars.

Was meinen die Wissenschaftler damit? Ein Anruf in Ingolstadt erhellt das. „Zahlen bilden nicht die Wirklichkeit ab“, sagt Meier. Sie könnten nur schwer verglichen und müssten differenziert betrachtet werden: „Bei der Zahl der Corona-Toten etwa hätte von Anfang an unterschieden werden müssen zwischen Menschen, die an Corona gestorben sind, und Menschen, die an etwas anderem gestorben sind, bei denen das Virus aber auch nachweisbar war.“ Damit hat Meier recht. Und die Medien haben gelernt. Längst haben sich neutralere Formulierungen durchgesetzt wie „Tote im Zusammenhang mit dem Coronavirus“. Als Grundsatzkritik taugt das Argument aber nicht, das zeigt die Betrachtung des Gegenpols: Was wäre es für ein Journalismus, der sich nicht an den (vorhandenen) Zahlen orientiert, sich also auf die (verfügbaren) Fakten beruft? Berichten nach Bauchgefühl – wäre das besser?

Der seriöse Umgang mit Zahlen ist allerdings verdammt schwierig – auch das sei erwähnt, um die eigene Rolle transparenter zu machen. Denn es gibt unterschiedliche Werte, die von unterschiedlichen Quellen zu unterschiedlichen Zeitpunkten veröffentlicht werden. Diese anschaulich aufzubereiten, aktuell zu halten und auf ihre Schwächen hinzuweisen, ist, wie Flöhe hüten. Wie sollen Journalisten, die keine Statistiker sind und immer unter Zeitdruck stehen, das leisten, wenn sich Stadt und Land nicht mal über die Einwohnerzahl Mannheims verständigen können?

Berechtigt ist Meiers Hinweis trotzdem. Auch was die Überbetonung von Einzelfällen angeht. Wenn wir in fünf Kliniken anrufen, in vieren die Lage entspannt ist und in einer kritisch, schreiben wir über Letztere mehr und machen daraus die Überschrift. Das geschieht (in der Regel) aber nicht aus einer Haltung heraus, oder weil wir Panik erzeugen möchten. Sondern weil wir denken, dass Sie das mehr interessiert. Weil das Besondere für uns einen Nachrichtenwert hat, nicht das Gewöhnliche. Weil wir Spannung erzeugen wollen. Und manchmal dabei vielleicht etwas übers Ziel hinausschießen.

Übertrieben war teilweise auch die Darstellung von Christian Drosten. Doch das ist ebenso korrigiert wie erklärbar: Denn in der Anfangsphase der Pandemie war der Direktor des Instituts für Virologie an der Berliner Charité einer der wenigen, die sich mit Coronaviren auskannten und die Zusammenhänge (halbwegs) verständlich erklären konnten. Zudem hat das Format des Podcasts, der ausführlich, einfach zu konsumieren und ständig verfügbar ist, dazu beigetragen, dass er zum Chefaufklärer der Republik wurde. Dank ihm waren so viele Menschen so nahe an der Frontlinie des wissenschaftlichen Fortschritts wie noch nie: Eine einmalige Leistung von Drosten, aber auch des NDR, also der Medien, die bei aller berechtigter Kritik zu selten gewürdigt wird.

Erfüllungsgehilfen der Politik?
Bleibt die zu unkritische Auseinandersetzung mit den Entscheidungen der Regierung. Sicher, in der Tendenz war die Berichterstattung zunächst vermittelnd und erklärend. Die Reflexion folgte später – übrigens auch bei der politischen Opposition, die sich ebenfalls lange mit Kritik zurückhielt. Die Erklärung ist so banal wie menschlich: Die Medien sind von der Pandemie überrascht worden. Wie wir alle. Sie wussten am Anfang praktisch nichts. Wie wir alle. Und haben dann dazu gelernt. Wie wir alle. Das räumt auch Journalismus-Forscher Meier ein: „Im Vergleich zum Frühjahr ist vor allen Dingen jetzt ein breiteres Spektrum an Vielfalt da.“

Umstritten bleibt die Berichterstattung dennoch. Das hat auch der Deutschlandfunk gemerkt, der dazu eine Sendung gemacht hat. „Das Thema ist bei unseren Hörern auf eine große Resonanz gestoßen, die deutlich über dem Durchschnitt lag“, sagt Moderator Andreas Stopp. Drei Kritikpunkte seien besonders oft genannt worden: Dass es zu viele Berichte über die Pandemie gebe, dass die Journalisten sich nicht auf die Faktenvermittlung beschränkten, und dass sie sich zu Erfüllungsgehilfen der Politik machten.

Ein Hörer bemängelte auch, dass manche Zeitungen ihre Corona-Berichte im Internet nicht komplett kostenlos zur Verfügung stellten, obwohl sie moralisch dazu verpflichtet seien. Wie, bitte? Welcher Arzt arbeitet unentgeltlich? Welcher Apotheker? Welche Pharmafirma? Die meisten Medien sind – abgesehen von den öffentlich-rechtlichen – Unternehmen, die Geld verdienen müssen: weil es sie sonst bald nicht mehr gibt.

Die Mehrheit der Deutschen immerhin ist mit der Arbeit der Journalisten zufrieden. Laut einer repräsentativen Umfrage von Infratest dimap fanden 82 Prozent die Corona-Berichterstattung im öffentlich-rechtlichen Fernsehen gut oder sehr gut. Der Wert für die Tageszeitungen lag bei 68 Prozent. Die Glaubwürdigkeit der Medien hat sogar einen neuen Höchststand erreicht: 67 Prozent halten deren Informationen für glaubwürdig. Das heißt aber auch, dass 33 Prozent daran zweifeln.

Jochen Hörisch gehört nicht dazu. Trotzdem findet der emeritierte Professor für neuere deutsche Literatur an der Universität Mannheim das Thema interessant. Schließlich hat er das Buch „Eine Geschichte der Medien“ geschrieben – und lobt diese am Telefon ausführlich. Zumindest die klassischen.

„Neue Medien haben Tote zu verantworten“
„Wir haben eine sehr verlässliche, umfangreiche und detaillierte Berichterstattung über Corona in den Medien“, sagt er. „Die gute, alte Presse ist eben definitiv keine Lügenpresse. Sie ist ihrer Berichterstattungspflicht auf bemerkenswert gute Art und Weise nachgekommen.“ Etwas anders fällt sein Urteil über die Neuen Medien aus. „Instagram, Facebook und Twitter waren ein Tummelfeld für Verschwörungstheorien. Das hat Tausende Tote zu verantworten“, sagt Hörisch. „Der Lackmustest, was Neue Medien in Krisensituationen leisten, ist nicht zu ihren Gunsten ausgegangen.“

Dazu passt eine Umfrage von Infratest dimap für die Vodafone Stiftung. Demnach sind 76 Prozent der 14- bis 24-Jährigen im Internet mindestens einmal pro Woche mit Falschnachrichten über die Pandemie konfrontiert. Das nährt Zweifel an den klassischen Medien und beschert den Corona-Leugnern Zulauf. Dennoch sind sie in der Minderheit. Das zeigen die repräsentativen Umfragen der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen, wonach regelmäßig 80 oder mehr Prozent der Deutschen die Maßnahmen der Regierung richtig finden oder schärfere fordern.

Trotzdem gibt es diejenigen, die dem „Mainstream“ komplett misstrauen. Wie sollen wir Journalisten damit umgehen? Dieses Problem erinnert an das der etablierten Parteien beim Verhalten gegenüber der AfD. Ignorieren ist also der falsche Weg. Der einzig gangbare scheint: Sich inhaltlich vorbehaltlos mit ihrer Kritik auseinandersetzen und die Argumentationsfehler aufzeigen.

Wir reden derzeit viel über die Spaltung Amerikas und schütteln darüber, gerne etwas arrogant, den Kopf. Lasst uns lieber über unsere eigene Spaltung reden! Denn im Zuge von Globalisierung und Individualisierung driften auch hierzulande die Lebenswelten auseinander.

Das haben wir Medien, die mit schwieriger werdenden Arbeitsbedingungen und teilweise Stellenabbau zu kämpfen haben, bislang unterschätzt. Das war ein Fehler, wie es sie auch in der Corona-Berichterstattung selbstverständlich gibt. Journalisten sind Menschen und damit nicht perfekt. Grundlegend falsch haben wir das meiner Meinung nach aber nicht gemacht.

Der WDR hat übrigens mitgeteilt, dass der Mann in dem Reichsflaggen-Video keiner seiner freien Mitarbeiter ist. Fake-News also.

Und ich habe meinem Cousin geantwortet, was ich jedem Grundsatz-Kritiker entgegnen würde: „Das Drumherum des Videos ist hoch manipulativ… Das ist Käse! Das ist gefährlich!! Lass dir das bitte nicht einreden!!!“

© Mannheimer Morgen, Freitag, 19.02.2021
 
...mich interessiert die überhaupt nicht

jo, jeder kann selbst entscheiden, was ihn interessiert oder nicht,
wenn er es kann, natürlich,
irgendwas zu entscheiden oder zulassen (!), weil er keinen Einfluss darauf nehmen kann,
muss er so oder so

@@..

ich lese oder höre aktuell dauernd von verstorbenen Senioren, die kurz zuvor
geimpft wurden, welchen sogar, die innerhalb von Minuten nach der Impfung

verstarben...
und ärztlichen 'Spezialisten', die den Zusammenhang mit Impfung
stets entschieden dementieren...

ich halte das Ganze, was gerade im Namen der Gesundheitsfürsorge abgeht,
für ein humanitäres Verbrechen,

ältere Menschen brauchen keine Impfungen, weil diese die Immunität
belasten, sie sollen mit diesen Maßnahmen lieber in Ruhe gelassen werden

werden sie aber nicht, statt dessen müssen sie als unfreiwillige (!)
Testpersonen herhalten

die Meinung habe schon lange, nicht erst seit dem ganzen Corona-Wahn,
einfach weil ich es kenne, dass Menschen im Altenheim gerne geimpft werden,
in der Regel es aber schwer vertragen und oft in Folge sterben

was wahrscheinlich auch beabsichtigt wird,
es irgendwie anders zu erklären fällt mir ziemlich schwer
 
Zuletzt bearbeitet:
ich muss nichts beweisen und glaube auch nicht, dass man durch
"zwingende logik" jemand dazu bewegen kann etwas anders zu sehen.
jeder glaubt das wie es zu ihm passt. und wie einstein sinngemäss schon sagte: es ist
leichter ein atom zu zertrümmern, als lieb gewonnene glaubensinhalte.

wer sich keine zeit nehmen will, hat wohl auch kein interesse an wahrheit,
sondern sucht immer nur nach dem was seine ansicht bestätigt.

ich habe oben die frau kahane das erste mal nicht wörtlich zitiert und bin
daher auch keine quellenangabe schuldig.

das zweite mal schon, weil jemand geschrieben hatte, nichts finden zu können.
dazu ist die quelle in den links enthalten, die auch zu
besagter pressekonferenz führen.


in dieser sagt frau kahane wörtlich: jede verschwörungstheorie hätte ein "antisemitisches betriebssystem".
und betont noch ausdrücklich: " jede".

und jetzt will ich dich mal nach der " logik" fragen, wenn jemand behauptet, kritk an corona-massnahmen
wäre verschwörungstheorie- wie man auch hier in diesem faden klar undeutlich wieder finden kann- ,
und gleichzeitig aber diagnostiziert, dasss verschwörungstheorien IMMER ein antisemitisches betriebssystem hätten.

braucht man dazu zwingendere logik als jene die nötig ist um 2+2= 4 sein zu lassen?

Sorry, aber du verdrehst Aussagen einfach so wie es dir gerade passt. Merkst du das eigentlich nicht? Oder machst Du das absichtlich?

Einmal schreibst Du von Verschwörungstheorien und dann von Kritik an Maßnahmen. Das sind zwei völlig unterschiedliche Sachverhalte. Aber aus Kritik an Verschwörungstheorien machst Du einfach Kritik an Maßnahmenkritiker. Genau mit diesen Verdrehungen und Lügen (ja, LÜGEN) "arbeiten" Du und deinesgleichen. Verschwörungstheoretiker können nur irgendwas "beweisen" indem sie verleumderische Verdrehungen von sich geben. Zumindest habe ich noch nie etwas anderes von denen gelesen.

Und genau deshalb sind sie von Maßnahmenkritikern zu unterscheiden.

Ein Verschwörungstheoretiker schreibt: Kinder sind an Masken gestorben:
Ein Maßnahmenkritiker schreibt: Ich bezweifle, dass ein Schal vor Viren schützt. Gibt es dazu verläßliche Studien?

Das ist der Unterschied. Und ich glaube nicht, dass seriöse Maßnahmenkritiker gerne von Dir für den Schwurbelkram mißbraucht werden möchten
 
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Wie angeboten, da von einigen gewünscht, will ich hier mal einen etwas längeren Beitrag über Epidemie-Simulation schreiben.

Das wird jetzt ein Beitrag mit viel Mathematik und Zahlen werden, und auch das Vokabular, was ich verwenden werde, ist weitgehend emotional distanziert/neutral gewählt. Das soll NICHT darüber hinwegtäuschen, dass hier mit der Gesundheit und dem Leben von Menschen gerechnet wird, also dass diese Zahlen das hypothetische Leid und den Tod von Menschen repräsentieren. Solche Rechnungen zu machen, kann einem manchmal die Tränen in die Augen treiben - aber sie sind ein notwendiges Übel, um eben abschätzen zu können, welche Entscheidung welche Folgen haben wird.

Vorweg: Durch meine frühere Arbeit als Wissenschaftler habe ich Ahnung von Simulations-Rechnungen u.ä., aber ich bin kein Virologe und kein Epidemiologe. In diesen Bereichen habe ich bestenfalls Halbwissen - im Gegensatz zu den Wissenschaftlern, die diese Simulationsrechnungen tagtäglich durchführen und programmtechnisch verfeinern. Die Simulation(en), die ich hier vorstellen werde, die ich programmiert habe, sind an drei Abenden etwas Reinlesen und Programmieren entstanden - sind also sicher nicht so ausgereift, detailiert und aussagekräftig, wie die Rechnungen von den Wissenschaftlern, die sich ihr Berufsleben über mehrere Jahre intensiv damit beschäftigt haben. Sollte in meinen Rechnungen irgendetwas anderes herauskommen als bei denen - ich habe (noch) keinen groben Widerspruch entdeckt, aber könnte ja sein... - ist immer deren Ergebnissen der Vorrang zu geben.

Wer selbst mit den Zahlen herumspielen will, aber nicht selbst programmieren kann oder will, kann auch auf dieser Webseite - https://gabgoh.github.io/COVID/index.html - etwas rumprobieren. Das ist ein Online-Simulations-Tool, und auf der Seite sind auch die Rechnungen beschrieben inklusive Quellenangaben zu den Fachartikeln (wobei sie eine Formel etwas falsch aufgeschrieben haben... aber das nur nebenbei).

Um den Verlauf einer Epidemie/Pandemie simulieren zu können, sind mir zwei Ansaätze bekannt.

Zum einen kann man im Computer tatsächlich eine Art Modell-Population agieren lassen - also virtuelle Menschen, die durch eine virtuelle Welt laufen, sich an Regeln halten oder nicht, und sich ggf. anstecken oder nicht. Solch ein Ansatz wird z.B. in folgenden Videos vorgestellt und erklärt:
Die Max-Planck-Gesellschaft hat auch eine Video-Serie zur Epidemie-Mathematik erstellt, in dem sie diesen Ansatz zur Simulation vorstellen und damit Ergebnisse vorstellen. Ein Video aus dieser Serie ist:

Der Vorteil dieses Ansatzes ist, dass man sehr detailiert auch Clusterung, individuelle Unterschiede im Verhalten der Menschen, Superspreader etc. in die Simulation mit einbeziehen kann. Der Nachteil ist, dass solche Simulationen sowohl von der Programmierung her als auch vom Rechenaufwand bei der Durchführung recht aufwändig sind.

Ein zweiter Ansatz zur Simulation besteht schlicht darin, dass man ein Satz von Gelichungen erstellt/programmiert, mit dem man aus einem Jetzt-Zustand den erwarteten Zustand z.B. am nächsten Tag berechnet bzw. abschätzt. So kann man dann den Zustand an einem Tag 0 definieren und sich dann beliebig Tag für Tag durch die (virtuelle hypothetische) Zeit hangeln.

Dieser Ansatz ist programmtechnisch wesentlich einfacher, dafür aber auch weniger flexibel.

Für mich habe ich diesen zweiten Ansatz gewählt. Detailierte Prognosen o.ä. sind damit nicht möglich, Ergebnisse sind mit äußerster Vorsicht zu genießen, aber ein wenig Phänomenologie ist damit gut zu veranschaulichen.

Ich habe dabei die Gleichungen des sog. SEIR-Modells genommen - das gleiche Modell des Online-Simulaturs, den ich oben verlinkt habe.
SEIR steht für "susceptible, exposed, infectious, removed" also zu Deutsch in etwa: "verfügbar, ausgesetzt, infektiös, entfernt".
"Verfügbar" beschreibt die Zahl der Menschen, die nicht immun gegen das Virus sind.
"Ausgesetzt" beschreibt die Zahl der Menschen, die sich angesteckt haben, aber noch nicht infektiös sind.
"Infektiös" sind die Menschen, die andere menschen anstecken können.
"Entfernt" sind die Menschen, die nicht mehr verfügbar sind, sei es, dass sie immun sind nach der Erkrankung (günstigenfalls) oder dass sie gestorben (schlimmstenfalls) sind.

Ein wichtiger Parameter in diesem Modell ist die Basis-Reproduktionszahl R0 - also die Zahl an Menschen, die ein infizierter Mensch im Durchschnitt wieder ansteckt, sofern keiner immun ist. Diese Zahl ist zu unterscheiden zur effektiven Reproduktionszahl Reff, die auch den Anteil der schon immunisierten Menschen mit einbezieht. Diese effektive Reproduktionszahl ergibt sich allerdings sehr einfach aus der Basisreproduktionszahl durch

Reff = R0 * susceptible/N

wobei N die Zahl der Population ingesamt bezeichnet.

R0 hängt von sehr vielen Faktoren ab. U.a. davon, wieviele Treffe/Kontakte ein Mensch so im Durchschnitt hat, wie ansteckend das Virus ist etc. Für Sars-Cov2 wird diese Basisreproduktionszahl ohne Eindämmungsmaßnahmen als zwischen 2,8 und 3,8 angegeben. Eindämmungsmaßnahmen reduzieren die Zahl der Kontakte, so dass mit Eindämmungsmaßnahmen - bzw. auch alleine schon mit Verhaltenänderungen der Bevölkerung - R0 gesenkt werden kann.

Für meine Simulation habe ich folgende Parameter gewählt:
83.000.000 Menschen
R0 = 2,8
5 Tage Inkubationszeit im Durchschnitt
2 Tage ist ein Erkrankter dann im Durchschnitt infektiös
Am Tag 0 ist ein Mensch angesteckt.
KEINERLEI Eindämmungsmaßnahmen oder Verhaltensänderungen der Bevölkerung
Hier das Ergebnis:

Anhang anzeigen 82620

Diese Kurven sehen natürlich sehr glatt aus. In der Realität würden sich an einem Tag mal mehr Menschen infizieren, an einem anderen Tag eher weniger. Die Realität würde also statistisch/zufällig um diese Modellkurven herumzappeln.

Zu erkennen ist eine sehr große Erkrankungswelle. Die Zahl der "aktiv infektiösen" Menschen steigt anfänglich exponentiell an, so lange die Zahl der immunen Menschen im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung klein ist. Natürlich werden zum Maximum der Epidemie hin sehr schnell die Menschen aus dem Pool " verfügbar" entfernt, und die effektive Reproduktionszahl singt schnell unter eins, so dass die Welle abebbt. Am Ende des Simulationszeitraums werden sich etwa 77.500.000 Menschen infiziert haben.

Solche Kurven wurden auch schon am Anfang der Pandiemie viel gezeigt, und aus ihnen kann man auch die Schwere der Situation abschätzen.

Ungefähr 10% der mit Sars-Cov2 infizierten Menschen, benötigen medizinische Hilfe im Krankenhaus (was nicht unbedingt intensivmedizinische Hilfe bedeutet). Als durchschnittliche Liegezeit habe ich 10 Tage gefunden. So kann ich mit meiner Simulation auch abschätzen, wie viele Krankenhausbetten wann gebraucht würden:

Anhang anzeigen 82621

Zum Maximum bräuchte Deutschland etwa 2.500.000 Krankenhausplätze. Das übersteigt die bestehenden Kapazitäten um ein Vielfaches - Deutschland hat etwas weniger als 500.000 KH-Plätze.

Auch die Zahl der Toten lässt sich so für dieses Szenario abschätzen: Ich habe dafür eine Mortalität von 0,37% (aus der Studie von Streeck et al.) angenommen - ein Wert, der sehr optimistisch und wahrscheinlich etwas nur halb so groß ist wie die Realität. Schaut selbst, was mit diesem optimistischen Wert herauskommt:

Anhang anzeigen 82622

Dabei ist noch die Annahme, dass ein Mensch, der an Covid19 stirbt, im Durchschnitt 30 Tage nach der Infektion verstirbt. Zum Maximum hätte Deutschland etwa 5.500 Tote pro Tag an Covid19 zu beklagen. Und sie summieren sich über den Simulationszeitraum auf etwa 286.000 an Covid19 Verstorbene auf.

Das sind etwas mehr Verstorbene, als eine andere grobe Überschlagsrchnung ergeben hat, die ich hier im Thread auch schon ein paar mal vorgeführt habe. Diese basiert darauf, dass für eine ausreichende Gruppenimmunität - die die Epidemie wieder zum Abklingen bringt - etwa 60% bis 70% (sehr optimistisch) der Bevölkerung immun sein müssten - also 50.000.000. Will man diesen Wert mit Durchseuchung erreichen, stirbt natürlich auch ein entsprechender Anteil. Ich gabe seit dem immer an, dass vollkommen ohne Maßnahmen Deutschland mehr als 200.000 Menschen an Covid19 verlieren würde. Und das passt auch hier gut mit der Simulation zusammen.

Nun kann ich auch simulieren: Wie sieht es aus, wenn z.B. durch Verhaltensänderungen bzw. Maßnahmen die Basisreproduktionszahl auf unter 1 - sagen wir 0,7 - gesenkt wird. Also: Am Tag 85 der Simulation werden Eindämmungsmaßnahmen eingeführt, die die Basisreproduktionszahl R0 von 2,8 auf 0,7 reduzieren. Hier die Ergebnisse:

Anhang anzeigen 82623
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Deutschland bräuchte zum Maximum nur noch 350.000 Krankenhausbetten (Deutschland hat etwas weniger als 500.000 KH-Plätze) und hätte zum Schluss der Simulation nur insgesamt etwas weniger als 48.000 Covid19-Opfer zu beklagen. Die Maßnahme hat in der Simulation also sehr viele Menschenkleben gerettet.

Das sind jetzt natürlich nur Simulations-Rechnungen, die einem sehr stark vereinfachtem Modell entspringen. Die Realität ist um einiges detailreicher und komplexer. Aber die Rechnungen können Trends und Größenordnungen andeuten.

In der Querdenker-Szene ist die Vorstellung weit verbreitet, dass die Entwicklung der Wellen, wie wir sie beobachten, von alleine auch so verlaufen wäre. Krankheiten kommen halt in Wellen, die dann abebben, wenn ein größerer Anteil der Bevölkerung immun ist (so beschreibt es u.a. einer der Vordenker der Querdenker-Szene Prof. Stefan Homburg). Das Problem dabei ist: Die erste Welle ist abgeebbt und die noch aktuelle zweite Welle ebbt gerade ab lange BEVOR eine ausreichende Durchimmunisierung der Bevölkerung stattgefunden hat. Und es drängt sich als logisch-plausible Erklärung geradezu auf, dass es etwas mit den Maßnahmen zu tun hat, weil eben die Maßnahmen die Anteckungsfähigen Kontakte in der bevölkerung reduzieren. Je weniger Kontakte, desto weniger Ansteckungen. Sehr simple Logik. Wer also meint, dass die Wellen auch ohne Maßnahmen abgeebbt wären, müsste gut beantworten, warum das Virus ohne ausreichende Gruppenimmunität so plötzlich und deutlich an Ansteckungskraft verliert.

Der Vollständigkeit halber will ich auch nochmal kurz auf den Punkt der Qeurdenker antworten, dass die Reproduktionszahl in der ersten Welle ja schon bei 1 abgesenkt war, bevor die Maßnahmen losgingen. Der Punkt ist dabei, dass es vorher ja schon Empfehlungen gab, und z.B. Handy-Bewegungsdaten auch schon zeigen, dass die Menschen vorher schon vorsichtiger wurden. Der Wissenschafts-Journalist Ranga Yogeshwar geht in diesem Video detailiert drauf ein:

Als Fazit kann ich nur wiederholt sagen, was ich schon immer sagte:
Die Eindämmungsmaßnahmen bringen etwas. Sie retten Leben. Und im jetzigen Zustand würden Lockerungen nur wieder zu einem schnellen Anstieg der Fallzahlen führen. Und so lange ich keine konkreten realistisch durchführbaren Pläne sehe, wie die "vulnerablen Gruppen", die nicht nur aus Senioren in Pflegeheimen bestehen, geschützt werden sollen/können, sehe ich auch nicht, dass jetzt schon irgendwie stark gelockert werden kann.


Ganz toll und verständlich erklärt, danke! (y)(y)(y)(y)(y)(y)(y)

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