Ich bin für die Maßnahmen und gegen Demos und war deswegen auch gegen die BLM-Demos, obwohl ich den Gedanken sehr gut finde und sonst sehr für Demos bin, aber bitte nicht jetzt in einer weltweiten tödlichen Pandemie. Stimmt also nicht, was Du schreibst.
Ich bin subjektiv, wegen Corona, auch gegen zumindest alle Demos, die hier in Deutschland gerade Sinn machen oder nicht Sinn machen. Sähe in Russland allerdings anders aus.
Aber entscheidend ist, dass ich dagegen bin, dass man die Möglichkeit aufhebt zu demonstrieren. Es ist nicht mein Recht anderen diesen demokratischen Grundpfeiler zu nehmen, auch wenn ich klar empfehlen würde, dass es eine gute Idee wäre dieses Recht (dass derzeit immer noch existiert, wie vom Bundesverfassungsgericht bestätigt, kontra anders lautender Behauptungen hier im Thread) gerade nicht zu nutzen.
Andere mögen denken, dass es unbedingt nötig ist zu demonstrieren, weil ihre finanzielle und oder psychologische Situation (siehe zum Beispiel:
https://www.washingtonpost.com/health/2020/11/23/covid-pandemic-rise-suicides/) dramatisch ist. Ich kann es nicht selber direkt nachvollziehen, weil ich introvertiert bin, und ich finde die Situation zwar insgesamt deprimierend, aber bin nicht isolierter als sonst, und letzteres macht mir sowieso nicht so viel aus wie anderen. Aber sollte es der Mehrheit (hypothetisch) so gehen, dass die soziale Isolation unerträglich wird (Suizide usw.) oder ein Staatsbankrott droht, würde das logischerweise dazu führen, dass die Maßnahmen in einer Demokratie gelockert werden müssten. In der Hinsicht müsste auch abgewogen werden.
Gehen die Fallzahlen stark zurück, wird die psychologische/wirtschaftliche Situation im Vergleich natürlich relevanter, und umgekehrt.
Oder es kommt zu einem hypothetischen Ereignis wie in Russland (Nawalny), und dann könnte man nicht mehr demonstrieren, wenn man das Recht vorher bereitwillig aufgegeben hat.