Chronos, der Herr der Zeit.

Was genau ist denn die Gegenwart?
Das ist m. E. der Witz an der Sache.

Gegenwart ist, was du dir vergegenwärtigst.
Wenn du dich erinnerst, vergegenwärtigst du dir die Vergangenheit.
Wenn du Pläne schmiedest, vergegenwärtigst du dir die Zukunft.
Gegenwart ist überall und nirgends.

Aber jede Vergegenwärtigung findet immer im Jetzt statt.
 
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Hab mir schon gedacht dass es tiefer reicht.
Ich weiss nicht recht, Schwankungen in der Gravitation sind bisher nicht gemessen worden, das Graviton ist immer noch ausständig.. die Schwerkraft ist eine schwache Kraft im Vergleich mit den anderen. Aber ja, klar, nur weil wir es nicht messen können, bedeutet das noch garnix.
Lieber Corbinian,

wie kommst Du darauf, dass die Gravitation eine schwache Kraft und nicht messbar sei? Immerhin hält sie gegen alle Widerstände ganze Galaxien zusammen.


Merlin
Mit der Fliehkraft zusammen. Die Gravitation alleine würde das Gelcihgewicht nicht hinbekommen...
 
Von dem, dass es ohne die Zeit nichts und somit auch kein Kommen und Vergehen gäbe, hatte ich ja schon geschrieben. Kann man das aber vom Raum auch sagen? Mir fällt jetzt keine Veränderung im Raum ein, die sich auch in der Zeit bemerkbar machen würde................

Wie ist esmit Licht(geschwindigkeit)? Das Licht der Sterne, die uns jetzt erreichen hat eine Geschwindigkeit. Da das Universum sich ausdehnt, dies Sterne (und mit ihnen das Licht) sich also auch weiter voneinander entfernen, haben wir doch eine Veränderung im Raum, die sich zeitlich messen lässt....oder nicht?
 
Das ist m. E. der Witz an der Sache.

Gegenwart ist, was du dir vergegenwärtigst.
Wenn du dich erinnerst, vergegenwärtigst du dir die Vergangenheit.
Wenn du Pläne schmiedest, vergegenwärtigst du dir die Zukunft.
Gegenwart ist überall und nirgends.

Aber jede Vergegenwärtigung findet immer im Jetzt statt.
Und das Jetzt ist im ständigen Vergehen und Kommen....das Jetzt ist gar kein "Punkt" (Zeitpunkt).....
 
Und das Jetzt ist im ständigen Vergehen und Kommen....das Jetzt ist gar kein "Punkt" (Zeitpunkt).....
Das Jetzt ist mehr als die Summe der Zeit.
Es ist schlicht und ergreifend Musik, in Oktaven von archaisch und total bis hin zur höchsten Transzendenz.

Es ist genauso wenig beschreibbar wie ein einzelner Ton eine Melodie zu beschreiben vermag.
 
Ds stimmt mit dem überein, was ich heute in einem Video (Harald Lesch) über die Zeit gehört habe: Dass es Zeit nur(!) im Zusammenhang mit Prozessen/Bewegung gibt. Es kan also vor dme BigBang keine Zeit gegeben haben, denn da war, soweit bislang bekannt, keine Bewegung, keine Entwicklung, keineProzesse....

Ich bin allerdings auch der Meinung, dass die Zeit erst mit dem BigBang entstand - also "zeitgleich" (falls es das physikalisch überhaupt gibt) mit allem anderen, mit Raum und allem....
Es gibt ernsthafte Theorien über die Zustände vor dem Urknall und was für Szenarien letztlich zu diesem Ereignis geführt haben könnten. Als Gleichnis könnte man einen Sprengkörper anführen, der jahrelang friedlich in einer Kiste schlummert und seine Kraft erst entfaltet, wenn jemand Feuer an die Lunte hält. Man weiß inzwischen von einer Hintergrundstrahlung im Universum, die jenseits von dem Zeitpunkt des Urknalls liegt. Etwas, das zu dem Gedanken geführt hat, dass wir beim Urknall eher von einen Big Bang sprechen könnten.

Das Universum nach dem Big Bang glich auch nicht jenem, das wir kennen, denn zunächst gab es noch keine Materie oder Gase, lediglich die schiere Energie. Kann sein, dass Einsteins Gedanke von der Raumzeit tatsächlich der Realität entspricht, aber er hatte sich gelegentlich auch geirrt. So wie es kein Sakrileg vom Mittelpunkt der Erde im Kosmos mehr gibt, so sollte es auch kein Sakrileg sein, die Raumzeit infrage zu stellen.

Was genau ist denn die Gegenwart? Mit einem Augenzwinkern ist sie Vergangneheit und ich bin in der Zukunft, die mit dem nächsten Wimpernschlag schon wieder Vergangenheit ist.....Ich bin nicht sicher, ob wir Vergangenheit, Gegenwart udn Zukunft überhaupt linear sehen können. Wir tun das zwar, ist normal für uns. Die Frage ist nur, ob das so stimmt.....
Davon, dass die reale Zeit nur indirekt etwas mit unserm Zeitgefühl zu tun hat, habe ich ja schon geschrieben. Damit wird auch klar, dass wir zwar in der Gegenwart leben, sie aber nicht wirklich erfahren können. Dieses Zeitgefühl eignet sich jedoch nicht dazu, um das Phänomen der Zeit zu verstehen.

Ein Beispiel dazu ist die Betrachtung von Schopenhauer zu diesem Thema. Er hatte sich zwar folgerichtig genau mit diesen Aspekten beschäftigt, die auch Du ins Feld ziehst. Heute wissen wir aber, wie dieses Zeitgefühl tatsächlich zustande kommt.

Die Fliege kann aufgrund ihres Gehirns nur wenige Informationen Aufnehmen und auch die ganze Architektur des neuronalen Netzes ist damit eingebunden. Um also ein Objekt zu erkennen und darauf zu reagieren übersteigt unsere Möglichkeiten zu einer Reaktion. Soll ich nun daraus schließen, dass die Fliege in einer anderen Zeit lebt? Ich denke nicht, denn ich kann sie in diesem Augenblick und auch im nächsten sehen.

Die Frage ist, ob es universelle Zeit wirklich gibt. Auch im Universum bewegt sich die Zeit unterschiedlich - mal schneller, mal weniger schnell (in All altert man z. B. weniger als auf der Erde).

Für alte Menschen vergeht die Zeit schneller als für Kinder - alte Menschen bewegen sich langsamer, Kinder schneller (wie mag Zeit für Schnecken oder Ameisen sein?) Da haben wir einen zusammenhan zwischen Bewegung und Zeit....objekitve Zeit gibt es, glaube ich, nicht, die bewegt sich immer unterschiedlich....
Auch dieses Phänomen wurde schon wissenschaftlich untersucht, wobei auch wieder diese Art des Erinnerns und den damit verbundenen Zeitpaketen eine entscheidende Rolle spielt.

Man sollte dazu wissen, dass gerade in Berufsjahren sehr viel mit dem prozeduralen Gedächtnis beschäftig sind, in dem die Routinen im Alltag abgearbeitet werden. Dazu muss man wissen, dass damit wenige neue Verbindungen im Gehirn gebildet werden. Anders ist es, wenn wir etwas Neues erleben und wahrnehmen, denn damit müssen auch neue Verbindungen geknüpft werden.

Neues, das mit Gefühlen und Emotionen verbunden ist, hat zudem eine größere Chance, als Erinnerung abgespeichert zu werden. Letztlich bestimmt die Menge an solchen neun Erfahrungen darüber, wie schnell oder langsam für uns etwas verstrichen zu sein erscheint. In der Zeit der Kindheit, aber auch im Alter gibt es weniger Routine, also erscheint uns im Rückblick dieses Paradoxon, in dem uns die Zeit schneller zu vergehen scheint.

Wie ist esmit Licht(geschwindigkeit)? Das Licht der Sterne, die uns jetzt erreichen hat eine Geschwindigkeit. Da das Universum sich ausdehnt, dies Sterne (und mit ihnen das Licht) sich also auch weiter voneinander entfernen, haben wir doch eine Veränderung im Raum, die sich zeitlich messen lässt....oder nicht?
Das hast Du jetzt nicht richtig gelesen, denn es ging in dem vorausgegangenen Beitrag von Acturin darum, dass die Veränderungen im Raum Einfluss auf die Zeit hätten. Ich denke jedoch, dass eher die Zeit Einfluss auf den Raum haben dürfte. Die Expansion des Raumes wäre ohne den Faktor Zeit nicht möglich – oder?

Ich hoffe, dass ich nun nichts von Deinen Fragen übersehen hab, wenn doch – so sehe es mir bitte des Alters wegen nach.


Merlin
 
Bin heute zu müde zum Denken....vielleicht später....

Nur soviel: dass ich die Fliege sehen kann, bedeutet m. E. nicht, dass wir im selben Universum leben. Denn sie erlebt es so anders als ich, dass es gut verschiedene sein können. Vielleicht gibt so viele Universen, wie es Geschöpfe gibt. Und das Universum, das wir erforschen, ist "nur" das, das für uns gilt, also das Dreidimensionale. Wer sagt, dass das Einzige ist (geschweige denn, das "richtige")?
 
Zuletzt bearbeitet:
Kannst Du es hören?
Ich kann nichts anderes hören, denn es gibt nichts anderes.

Alles, was ich höre, ist das Jetzt, mag es auch lärmend anmuten oder reinste Stille sein.

Es ist nicht so kompliziert, wie du denkst. ;)
Es ist niemals so kompliziert.
Die Wahrheit errätst du, wenn du nicht denkst.
 
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Hallo zusammen,

In meinen Beiträgen habe ich ja schon mehrfach davon geschrieben, dass es neben der Vorstellung von der Raumzeit auch eine andere Sichtweise zur Zeit geben kann. Etwas, das auch im Zusammenhang mit dem Urknall und den Schwarzen Löchern stehen könnte.

Erst gestern hatte ich mir die Doku von Lesch zum Thema Urknall angesehen. Bemerkenswert war für mich, dessen Anmerkung zur Zeit, dass es ohne sie keine Veränderung geben könne und somit auch kein Universum. Eine einfache Erkenntnis, die nach meinem Verständnis auch eine abweichende Sichtweise zulässt (Link: #160).

Wie ich schon schrieb, könnte die Zeit ein Phänomen darstellen, das nicht mit dem Raum verbunden und allgegenwärtig ist. Diese allgegenwärtige „Ewigkeit“ könnte also mit dem Hier und Jetzt, diesem Phänomen noch am nächsten liegen. Lesch hatte jedoch die Veränderung und damit die Zeit an das Vorhandensein von Materie gebunden. Diese Veränderung erfolgte jedoch schon im ewigen Hier und Jetzt zuvor.

Eine weitere Anmerkung hatte dann noch Lesch zur Hintergrundstrahlung des Big Bangs vorgetragen. Er sprach davon, dass man die Strahlung aus den ersten Augenblicken dieses Ereignisses niemals sehen könne. Die Ursache hatte er damit erklärt, dass zu diesem Zeitpunkt die Gravitation des Nullpunktes noch so groß und deshalb von dort keine Strahlung ausgehen konnte.

Eine schlüssige Erklärung, bei der mir gleich die Schwarzen Löcher einfielen. Ja und damit auch die Möglichkeit, dass unser Universum, wie bei einer Galaxie aus einem ultimativen Schwarzen Loch heraus geboren worden sein könnte (Link: #11).

Einstein war zweifelsohne ein genialer Denker, aber er war halt auch nur ein Mensch, der sich irren kann. So musste er von seinem konstanten Raum, vom Zweifel an einem Urknall und der Ausdehnung des Universums Abschied nehmen. Ja eventuell könnte man ja auch einmal das Konzept der Zeit nochmals unvoreingenommen überdenken?


Merlin
 
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