OK, Mittag gegessen, schönes (und streifenfreies) Wetter, gute Laune. Also nochmal ganz stark vereinfacht dazu, vielleicht braucht es ja sonst mal jemand:
Jede offizielle Stelle, kann dir sagen, dass es mindestens 70% Luftfeuchte braucht, bei starker Verschmutzung, - ansonsten 100% - um dort überhaupt Streifen bilden zu können.
Wir nehmen jetzt mal nur Feuchtigkeit + Temperatur und vernachlässigen alles andere.
Gegeben sind dabei Bedingungen, wie sie recht oft herrschen, wir nehmen mal:
Temperatur:
-50 °C
relative Luftfeuchtigkeit:
50 %
Unter diesen Bedingungen sind gerundet
0,03 g Wasser pro m³ Luft enthalten.
Bei
100 % Sättigung wären gerundet
0,06 g Wasser pro m³ Luft enthalten, dann wäre die Luft also voll mit Wasser, es würde nichts mehr hineinpassen (wie gesagt, Unterkühlung, ISSR usw. wird hier alles vernachlässigt).
Es fehlen also bei -50 °C und 50 % rel. Feuchte noch 0,03 g Wasser pro m³, damit die Luft gesättigt wäre. Nun bringt ein mittlerer Airliner, also Mittelstreckenflieger wie A320 und 737,
pro Sekunde 800 g Wasser aus. Nun könnte man jetzt noch aufgrund der Geschwindigkeit das Volumen ausrechnen*, in dem das Zeug dann enthalten ist, aber allein aufgrund der Zahlen dürfte schon ersichtlich werden:
erforderlich: 0,03 g/m³
ausgebracht: 800g/s
Ist es so schwer zu verstehen, dass allein schon durch die Ausbringung dieser relativ kleinen Flugzeuge die Luft gesättigt wird?
Und nun nehmen wir uns eine gewöhnliche Flugroute, wo dann auch noch A340, A380, 747, 747-8 usw. unterwegs sind, von denen jeder einzelne Flieger ein Vielfaches von dem ausbringt, was ein A320 ausstößt. Das Ganze kann sich dann schlicht nicht mehr auflösen, obwohl die Luft vorher eben nur 50 % Sättigung hatte.
Nochmal: Ist es also wirklich so schwer zu verstehen, dass allein dadurch die Luft in der Höhe schon mehr als gesättigt wird?
Und ist es wirklich so schwer zu verstehen, dass die relative Luftfeuchtigkeit allein rein gar nichts besagt, schon gar nicht im Vergleich vom Zustand vor dem Durchflug eines Flugzeugs zu dem nach dem Durchflug?
Und zur Diffusion noch eins: Die hat etwas mit thermischer Energie zu tun. Welche Temperaturen haben wir nochmal in Reisehöhe?
So, das war nun auch nochmal mein allerletzter Versuch. In der Praxis spielen natürlich noch viel mehr Zusammenhänge eine Rolle, wie auch schon der Unterschied zwischen Streifen eines CRJ und einer A380, Luftblasen, Sättigung über Eis usw.
* Bei 800 km/h wären es 3,6 g auf den laufenden Meter, allerdings müsste man nun noch in der Vertikalen die Fläche beachten, auf der es verteilt wird - also das Volumen Luft, in der sich diese Menge befindet.