Halli Hallo ihr beide, da bin ich schon *ggg* Merci für die Einladung, na gerne gebe ich da auch meinen Senf dazu (und keinen roten Ketschuppunkt
Also ich gehör ja hier sozusagen zu den Neulingen, eigentlich. Seelenverwandtschaft, das Wort kannte ich zwar früher, aber ich stellte mir darunter auch nicht mehr vor als eine innige Freundschaft. Nun, wie soll ich sagen, ich war eigentlich ständig in irgendwelchen Beziehungen, Liebeleien und Affären. Doch irgendwie hat mir immer etwas gefehlt, ich wusste einfach nicht was. Etwas, das ich bei meiner ersten großen Liebe vor sieben Jahren sehr wohl hatte. Das wurde dann von anderen immer so heruntergeredet, so a la, jaja die erste Liebe, das ist immer etwas anderes. Aber da war mehr als einfach nur der erste Freund, ich konnte nie sagen was genau. Ich konnte auch nie erklären, was an ihm anders war, warum ich ihn so mochte (vor allem da er am Schluss Dinge getan hat, die unentschuldbar sind).
Meine anderen Beziehungen waren für mich weder schlecht noch gut, sie waren einfach irgendwie "gewöhnlich". Es hat keiner eine Lücke in meinem Herzen hinterlassen, ich fühlte mich mit keinem verbunden. Ich war wie ein Vogel, der sich eingesperrt fühlte und sofort aus dem Fenster flog, sobald die Gelegenheit kam. Aber dann lernte ich einen Mann kennen, über Internet. Dieses seltsame Gefühl war von Anfang an vorhanden. Ich kannte ihn damals nur virtuell und habe mir gedacht, ich bilde mir das alles nur ein bzw. will es mir einreden. Daher war ich mehr als skeptisch und vorsichtig, ich habe einfach meine Gefühle nicht ernst genommen. Den Rest müsstet ihr von meiner Geschichte kennen. Es war einfach alles überwältigend, noch mehr als mich damals mein erster Freund fasziniert hat. Und ich denke eben NICHT, dass das daran liegt, dass man "verliebt" ist. Da ist etwas viel Tieferes, ich schätze den Menschen so sehr, dass ich keine Erwartungen an ihn stelle und mich einfach freue, dass er mit mir befreundet ist, dass ich die Ehre habe, so einen großartigen Menschen zu kennen.
Es ist eigentlich egal, wie man das nennt. Nur Verliebtsein ist etwas Flatterhaftes und Unbeständiges, hier spüre doch vielmehr eine sehr tiefe, wahrhaftige Liebe. Je mehr ich dann von SV gelesen habe, desto mehr habe ich mich darin wieder gefunden. Ich denke es ist sehr leicht, tiefe Liebe mit SV gleichzusetzen (wahrscheinlich ist es auch nichts anderes als richtige Liebe). Doch viele Menschen versteifen sich dann darauf, sie erwarten ZUVIEL, sie erhoffen ZUVIEL, sie interpretieren ZUVIEL hinein. Denn es ist ja Seelenverwandtschaft, und darum ist es vorherbestimmt dass man zueinander gehört. Muss ja so sein, oder? Egal ob es SV ist oder nicht - Fakt ist, jeder Mensch ist sein eigener Herr und nicht Besitz von einem anderen. Und die meisten Menschen wollen eben immer alles und jeden besitzen, sie wollen alles haben und beherrschen und manipulieren. Da kommt ihnen die Definition von Seelenverwandtschaft gerade recht - sie benutzen es dann als Rechtfertigung, beruhigen sich selbst damit und manche verlieren sich in Wunschvorstellungen. Rücksicht, Verständnis und Toleranz - all diese Werte bleiben dann nur mehr als leere Worte übrig.
Ich muss mich einfach fragen - Wenn ich einen Menschen wirklich wahrhaftig mag, warum sollte ich dann an ihm herumschrauben wie an einer Maschine, die einen Defekt hat???? NEIN. Ich bin glücklich, dass es ihn gibt. Mehr nicht. Man mag manches mal traurig sein, den anderen vermissen, manchmal ärgert man sich sogar. Das ändert aber nichts daran, dass man den Menschen liebt, mit all seinen Kanten. Und wer dazu nicht fähig ist, der sollte aufhören, sich mit SV zu beschäftigen und vielmehr anfangen an sich selbst arbeiten.
Trotz allem glaube ich schon, dass es tiefere Ebenen und Gefühle auf dieser Welt gibt, wir Menschen sind jedoch höchstwahrscheinlich zu primitiv um sie jemals mit unserem Verstand erfassen zu können. Wir nehmen einen Hauch davon wahr und schon ist das Wort "Seelenverwandtschaft" geboren. So sehe ich das.
Eine gute Bindung braucht keinen Knoten!
(Lao Tse)
GLG Eure Celtic