Eine solche als Beispiel dienend wäre: Du mußt deine Aufgaben und Pflichten zuerst erfüllen, danach kommt das Vergnügen. Die Plichten definierst aber nicht du, sondern die werden dir bestimmt. Tust du das nicht, passiert........., erfüllst du die Plichten und Aufgaben, bekommst du eine Belohnung.
Später belohnt man sich dann selbst....usw.
Der Pflichtbegriff beinhaltet eine große Spannweite.
Von welchen Pflichten sprichst du denn konkret?
Ich weiß, du hast es lediglich als
ein Beispiel herangezogen. Mir fällt es nur gerade etwas schwer mich von meinem eigenen Verständnis von Pflicht zu lösen, um nachvollziehen zu können, warum du diese Konditionierung als belastend bzw. negativ und eliminierungswürdig empfindest.
Ist es hauptsächlich der Punkt, dass sie 'fremdbestimmt' sind?
Hier sehe ich teilweise nämlich ein Problem, wenn du sie deswegen ablehnst.
Dabei denke ich jetzt hauptsächlich erstmal in etwas größeren Dimensionen des Pflichtbegriffs, wie z.B. die Pflichten, die in einem Arbeitsverhältnis an einen herangetragen werden, oder die Pflichten des Bürgers in einem Staat.
Im engeren Sinne, speziell bezogen auf die Interaktion mit Menschen im Privatleben, könnte es durchaus sinnvoll sein, sich von 'einschnürenden' Pflichten zu lösen.
Danach nahm ich halt die vorgegebenen Verhaltensweisen, wie konditioniert, auf und hatte damit natürlich Erfolg. Der Erfolg beschränkt sich aber nur auf die Anderen, sprich: wa bist du toll, wie du das alles checkst, wie machst du das bloß, usw.......
Hm...da kommt es darauf an, wie man zu den Dingen steht, die man sich selbst durch ein bestimmtes Verhalten verschafft.
Zur Verdeutlichung soll das folgende Beispiel dienen:
Da wir es sowieso gerade von Pflichen und Lernen hatten, greife ich das mal auf.
Angenommen, Eltern halten ihr Kind dazu an, fleißig zu lernen, damit später mal was gescheits aus ihm wird.
Dabei wenden sie das Belohnungs-/Bestrafungssystem an. Wenn es gute Noten hat, wird es belohnt. Bei schlechten Noten bestraft.
Zunächst wird das Kind so agieren, dass es sich anstrengt und fleißig lernt, damit es die Belohnung bekommt.
Irgendwann beginnt aber ein Reife- und Verstehensprozess, warum es sinnvoll ist die auferlegte Pflicht des Lernens zu erfüllen.
Der Mechanismus und der damit verbundene innere Prozess ist aber viel komplexer. Zudem ist es ein großer Schritt sich von dem Belohnungs-/Bestrafungssystem (Konditionierung) später zu lösen.
Wenn zum Beispiel dem Kind zusätzlich vermittelt wird, dass die Eltern es nur lieben, wenn es eine Leistung erbringt, dann kann es passieren, dass der so heranwachsende Mensch es später schwer haben wird, sich unter 'normalen' Umständen geliebt zu fühlen. Er wird danach trachten möglichst "höher, besser, weiter" zu kommen, weil er damit immer noch das Geliebtwerden verbindet. Im Prinzip erfüllt er mit dieser inneren Haltung immer noch Pflichten und sieht und spürt nicht das, was ihm persönlich innere Zufriedenheit schenken könnte.
Anders sieht es, meiner Meinung nach, aus, wenn die auferlegte Pflicht irgendwann nicht mehr als Pflicht empfunden wird. Das ist dann der Fall, wenn, wie oben schon erwähnt, ein gewisser Reife- und Verstehensprozess eingesetzt hat. Hier hat das anfängliche Bestrafungs-/Belohnungssystem lediglich einen Anstoß (Motivator) in eine Richtung gegeben, damit überhaupt das Lernen an sich betrieben wird.
Irgendwann setzt eine Loslösung vom besagten B/B-System ein, nämlich dann, wenn aus eigenem Antrieb eine Fertigkeit erlernt werden möchte. (Egal ob Fachwissen in einem bestimmten Themengebiet, oder etwas Handwerkliches.)
Das tut man im besten Falle für sich selbst, egal ob andere Menschen einen dafür bewundern oder loben. Es bringt
dich weiter, bildet
deine Persönlichkeit aus.
Nun kann eingewendet werden, dass die Konditionierung ja immer noch vorhanden ist, aber eben nicht als negativ wahrgenommen wird.
Okay. Aber ursprünglich ist man auf die Erfüllung einer Pflicht konditioniert worden. Der Motivator dafür war entweder Belohnung oder Bestrafung.
Nun ist es aber keine Pflicht mehr, und der Motivator kann z.B. einfach 'nur' Wissensdurst sein.
Summa summarum bezieht sich also ein Erfolg, in meinem Beispiel speziell der Lernerfolg, nicht nur auf andere. Man hat selbst etwas davon, eben genau dann, wenn man sich davon lösen kann, nur zu lernen, weil andere das so toll finden. Wird gelernt, weil man Spaß daran hat den Dingen auf den Grund zu gehen bzw. sich Wissen und Fertigkeiten anzueignen, dann rückt sogar das Wörtchen Erfolg in den Hintergrund, weil es darum einfach nicht mehr geht.
