Was regt ihr euch so über Wulff auf! Er repräsentiert doch Deutschland.
Unbewusst hat er doch eigentlich eine gute Repräsentation geliefert.
Eben erst habe ich mich noch in meiner Familie darüber unterhalten in einem Gespräch, an dem alle lebenden Generationen anwesend waren. Mutter hatte Geburtstag.
Es war die 24-jährige Nichte, eine Erzieherin, die feststellte, daß 8 von 10 Personen, denen sie heute in D begegne, nicht authentisch seien. Nicht identifiziert mit etwas. Leere Hüllen - fügte ich hinzu.
Die jüngere Familie nickte - die ältere Generation hörte erstaunt und still zu. Sie hatten ein weises Ohr für uns jüngere offen, würde ich sagen. Wir haben uns danach dann auch noch über die Folgen für unsere Familie unterhalten, die diese Mentalität, in der wir alle aufgewachsen sind, für uns als Einzelpersonen bedeutet.
Damit haben wir als Familie heute einen bedeutenden Schritt gemacht und haben uns - wenn auch nur in einem ersten gemeinsamen generationenübergreifenden Gespräch - über die zerfallenen Individuen in der zerfallenden deutschen Gesellschaft erhoben. Und haben das erlebt, was es in Deutschland nicht gibt: Zusammenhalt.
Wenn ich nun noch Herrn Wulff einblende in meine Wahrnehmung des heutigen Tages und des gestrigen Abends, dann erkenne ich in Herrn Wulff genau das: eine leere Hülle. Ein Mensch, der hervorragend gelernt hat, rein rhetorisch nichts zu sagen. Und dabei die Wahrheit, wie wir ja hören, auch noch auszulassen.
Was mich am meisten gestört hat war wieder dieses "man", das er statt dem "Ich" sagt, das angemessen wäre. "Man hat dem Amt des Bundespräsidenten geschadet", sagt er, mit dieser Sache. Und läßt in dieser Forumlierung eben das Verständnis zu, daß es die Presse ist und die Veröffentlichung des Prominentenlebens durch die Presse, die diesem Amt schadet.
Er muß jedoch erkennen, daß eine Person, die einen solchen Anruf in diesem Ton und mit diesen Worten tätigt und Pressetätigkeit verhindern will, nicht für das Amt eines Bundespräsidenten geeignet ist. Ich bin wohl nicht der Einzige, der meint, daß eine Voraussetzung für die Eignung die Fähigkeit ist, die eigenen Gefühle zu kontrollieren. Um das Amt durch Gefühlsausbrüche und daraus entstehende Schnellschuß-Handlungen nicht zu beschädigen. Das dürfte eine Voraussetzung für die Eignung sein, weil man ansonsten ja stets einen Schaden haben wird.
Bundespräsident kann also werden, wer "Profi" ist. Und das ist Herr Wulff in meinen Augen nicht, wenn er seine Gefühle in dieser Sache nicht im Griff halten konnte. Welche Profession er hat, der Bundespräsident Deutschlands, ist doch wohl egal. Es kann auch ein Schreiner sein oder ein Künstler - oder eine Hausfrau - das spielt nun keine Rolle. Es muß nur ein authentischer Mensch sein, der seine Gefühle einbringen kann, weil er sie kontrollieren und adäquat kommunizieren kann. Wer das nicht kann, ist ganz einfach nicht professionell. Solche Emotionsausbrüche, die gehen einfach nicht in beruflichen Zusammenhängen, das kann man in der Familie machen oder im Freundeskreis, aber nicht in der Öffentlichkeit. Schon gar nicht als Bundespräsident, Herr Wulff.
Was auch murx ist ist, daß ein Mensch keine Hausbank hat, sondern berufliche Kontakte mit privaten Kontakten vermengt, um einen (günstigen) Kredit zu bekommen. Auch das: sieht er nicht ein. Alles lauter offensichtlich Fehlverhalten, jedem selberdenkenden Menschen auch nicht auszureden.
sich aufreg aus dem Ausland heraus,
Trixi Maus
P.s.: Ich weiß, warum soviele Deutschland verlassen. Insbesondere die Bildungsnahen nehmen reisaus. Herr Wulff, machen Sie DAS zum Thema und ergründen Sie mal am eigenen Verhalten, warum das so ist.