Glaubst Du, dass andere Wahlen so fehlerfrei über die Bühne gegangen sind?
Meiner Erfahrung nach, würde ein nicht Freiheitlicher nicht auf die Idee kommen, die Wahl anzufechten.
Nein, das glaube ich nicht. Wahlen sind sehr fehleranfällig, wie man jetzt schwarz auf weiß sehen kann.
Aber nur, weil der typische Österreicher der Meinung ist "des hamma immer schon so gmocht und deswegen passts eh" bedeutet das nicht, dass diese Schlampereien bis zum Sanktnimmerleinstag toleriert werden müssen.
Gibt es bei so etwas überhaupt eine Toleranz-Schmerzgrenze?
Oder wird eine Anfechtung nur dann toleriert, wenn es die "richtige" Partei macht?
Bei uns im Bezirk gibt es Aufregungen, Sammlungen von Unterschriften, Befragungen (zu denen nur eine kleine Minderheit der Bevölkerung hingeht bzw gegen den Wunsch der FPÖ stimmt), ... die von den Freiheitlichen initiiert wurden bezüglich schon winzig kleiner Nichtigkeiten. Ich bin dieses Verhaltens schon müde.
Auch das ist Demokratie. Du kannst dich entscheiden, ob du bei solchen Befragungen mitmachen möchtest oder nicht. Es zwingt dich niemand.
Aber andere Menschen sind vielleicht daran interessiert, bewusst ihre Umgebung mitzugestalten und haben eine Plattform.
Ich habe mir einige Reden von Hofer angehört. Immer wieder die gleichen Sätze so wie:
"Ich bin der neue Bundespräsident." Wie steht die FPÖ jetzt nach diesem Versprechen da? Nicht sehr glaubhaft.
Wo hast du solche Sätze von Hofer gehört?
Außerdem las ich des öfteren, dass man sich wünschen könnte, dass Hofer der zukünftige Parteichef wird. Wenn er jedoch Präsident ist, braucht sich Strache um seinen Posten keine Sorgen machen.
Das sind interne Rangordnungen und Machtspielchen in der Partei, die aber mit der Wahl nur am Rande zu tun haben.
Ich finde es gut, dass Strache das Ergebnis angefochten hat und der VfGH in diesem Sinne entschieden hat. Damit kommt einer Wahl wieder die Bedeutung zu, die sie vor dem Gesetz hat.