Das sagt er aber auch nur. Es gibt aber auch eine andere Seite, den "Dark Hofer", der sich an erlesenen Stellen die Bahn bricht und andeutet, wohin es gehen soll.
Wir müssen uns zunächst einmal klar machen, daß der österreicherische BuPrä weitaus mehr Machtbefugnisse hat, als der deutsche. Gauck gurkt durch die Gegend, schüttelt Hände, macht ein freundliches Gesicht und darf ab und zu mal ein paar Urkunden für "Jugend forscht" unterschreiben. Das wars auch schon.
Nicht so der österreichische BuPrä. Das geht weit über das *Repräsentative* hinaus. Nicht nur ist er Oberbefehlshaber des Bundesheeres, sondern er kann auch,
ohne Begründung jederzeit die Regierung entlassen und Neuwahlen anordnen. Und sofern er Bock hat, auch mal allein per Notdekret regieren. Eine Horrorvorstellung.
Woran liegts? In diesem Zusammenhang ist ein Artikel aus der "Zeit" hochinteressant, der überschrieben ist mit "Hindenburg läßt grüßen", und der zeigt, daß Österreich nach dem 2.WK genau die Schwachstellen und Einfallstore für autoritäre Regime übernommen hat, die einst Hitler ermöglichten.
"In Deutschland zogen die Autoren des Grundgesetzes die Lehren aus der Machtübernahme Hitlers und begrenzten die Macht des Präsidenten. Österreich übernahm nach dem 2. Weltkrieg im Wesentlichen die alte Verfassung.
Dass die Bundespräsidenten seitdem eine untergeordnete Rolle spielen, hat ihren Grund laut Manfried Welan in einem bewussten "Rollenverzicht" der Amtsinhaber. Was aber, wenn der nächste Präsident nicht auf seine Rechte verzichtet?
Das Magazin
Profil skizziert in seiner aktuellen Ausgabe ein mögliches Szenario, in dem ein Bundespräsident Hofer seiner FPÖ zu vorgezogenen Neuwahlen verhilft: Er entlässt die amtierende Große Koalition unter Kanzler Werner Faymann, ernennt Parteichef Heinz-Christian Strache zum Nachfolger, der stellt ein Kabinett zusammen, das den Präsidenten zur Auflösung des Nationalrats auffordert."
http://www.zeit.de/politik/ausland/2016-04/norbert-hofer-oesterreich-praesident-wahl-verfassung
Unwahrscheinlich? Nun, so läßt sich der gruselige Satz Hofers in der Elefantenrunde des ORF erklären. Im Hinblick auf die Befugnisse des BuPräs kam ihm folgendes Statement über die Lippen:
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Spätestens seit der vierfache Vater in einer TV-Kandidatenrunde wie beiläufig sagte: "Sie werden sich wundern, was alles gehen wird." In einem Interview mit den "Vorarlberger Nachrichten" wurde Hofer Anfang März noch deutlicher. Bleibe die Regierung etwa in der Flüchtlingspolitik oder in Wirtschaftsfragen bei ihrem Kurs, würde er als Staatsoberhaupt ein Gespräch mit ihr führen: "Wenn das nicht taugt, steht am Ende die Entlassung an."
http://www.spiegel.de/politik/ausla...-hofer-der-mann-mit-der-knarre-a-1093172.html
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Hoppla, in solchen erlesenen Momenten zeigt sich dann doch, wohin die Reise gehen soll.