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AphroditeTerra
Guest
Von Buddha zu Christus
Es ist nun knapp sieben Jahre her, da begegnete mir Buddha
diese Begegnung war von einer tiefen Dimension des Lichtes
das weiter und weiter in mir strahlt.
Das ich Buddha auf meinem Weg traf, ist mit Sicherheit schicksalsmäβige Fügung
denn es folgten nach Bodh Gaya in Indien, buddhistische retreats hier wo ich lebe
mit einem tibetischen Lama, dessen Vater ein wichtiger Lehrer des Dalai Lama war.
Dadurch vertiefte ich den Buddhismus mehr und mehr. Es folgten zwei Chenresig Initiationen
von Kyabje Rinpoche aus Nepal und sehr kraftvolle Meditationserfahrungen in den retreats. Es war ein tiefes Hineintauchen in die Meditation, weniger der philosophische Teil, den ich erst jetzt ein wenig nachhole. Rein zur Orientierung. Was mich konfus machte, sind die Dakinis, aber jetzt begreife ich, dass dies Seelenanteile von uns sind, Archetypen, wie C.G.Jung sie bennnt.
Vor dieser Zeit mit Buddha, war ich Christus zugewandt. Manchmal in der Meditation, wenn ich Buddha Shakyamuni visualisierte, stand dieser auf einmal auf und kam als strahlender kosmischer Christus auf mich zugeschritten.
Ich begann mir Gedanken darüber zu machen, wie ich beide, Buddha und Christus verbinde
ohne diese Trennung, ich suchte nach einer Verbindung. Die Frage war, geht das und kann ich mich von Doktrinen dafür frei machen?
Es gibt tiefe Geheimnisse um Jesus. Angefangen von den zwei Jesusknaben, wie es Rudolf Steiner schildert:
Im Beginne unserer Zeitrechnung sind zwei Jesus-Knaben geboren worden. Der eine stammte aus der nathanischen Linie des Hauses David, der andere aus der salomonischen Linie desselben Hauses.
Diese beiden Knaben waren nicht ganz zu gleicher Zeit geboren, aber doch annähernd. In dem salomonischen Jesus-Knaben, den das Matthäus-Evangelium schildert, inkarnierte sich dieselbe Individualität, die früher als Zarathustra auf der Erde gelebt hat, so daß man in diesem Jesus-Kinde des Matthäus-Evangeliums vor sich hat den wiederverkörperten Zarathustra oder Zoroaster.
So wächst heran, wie ihn Matthäus schildert, in diesem Jesus-Knaben bis zum zwölften Jahre die Individualität des Zarathustra. In diesem Jahre verläßt Zarathustra den Körper dieses Knaben und geht hinüber in den Körper des anderen Jesus-Knaben, den das Lukas-Evangelium schildert. Daher wird dieses Kind so plötzlich etwas ganz anderes. Die Eltern erstaunen, als sie es in Jerusalem im Tempel wiederfinden, nachdem in dasselbe der Geist des Zarathustra eingetreten war. Das wird dadurch angedeutet, daß der Knabe, nachdem er verlorengegangen war und in Jerusalem im Tempel wiedergefunden wurde, so gesprochen hat, daß ihn die Eltern nicht wiedererkannten, weil sie dieses Kind - den nathanischen Jesus-Knaben - eben nur so kannten, wie er früher war. Aber als es anfing zu den Schriftgelehrten im Tempel zu reden, da konnte es so sprechen, weil in dasselbe der Geist des Zarathustra eingetreten war. - Bis zum dreißigsten Jahre
lebte der Geist des Zarathustra in dem Jesus-Jüngling, der aus der nathanischen Linie des Hauses David stammte. In diesem andern Körper reifte er heran zu einer noch höheren Vollendung. Noch ist
zu bemerken, daß in diesem andern Körper, in dem jetzt der Geist des Zarathustra lebte, das Eigentümliche war, daß in dessen Astralleib der Buddha seine Impulse aus der geistigen Welt einstrahlen ließ.
Die morgenländische Tradition ist richtig, daß der Buddha als ein «Bodhisattva» geboren wurde, und erst während seiner Erdenzeit, im neunundzwanzigsten Jahre, zur Buddha-Würde aufgestiegen ist.
Asita, der große indische Weise, kam, als der Gotama Buddha ein kleines Kind war, in den Königspalast des Vaters des Buddha weinend. Dies aus dem Grunde, weil er als Seher hat wissen können, daß dieses Königskind der «Buddha» werden wird, und weil er sich als ein alter Mann fühlte, der es nicht mehr erleben wird, wie der Sohn des Suddhodana zum Buddha werden wird.
Dieser Weise wurde in der Zeit des Jesus von Nazareth wiedergeboren. Es ist derselbe, der uns im Lukas-Evangelium als jener Tempelpriester vorgeführt wird, welcher in dem nathanischen Jesus-Knaben den Buddha sich offenbaren sieht. Und weil er dies sah, deshalb sagte er: «Laß, Herr, deinen Diener in Frieden fahren, denn ich habe meinen Meister gesehen!» Was er damals in Indien nicht sehen konnte, das sah er durch den Astralleib dieses Jesus-Knaben, der uns als der des Lukas-Evangeliums entgegentritt: den zum Buddha gewordenen Bodhisattva.
Das alles war notwendig, damit der Leib zustande kommen konnte, welcher dann am Jordan die
«Johannes-Taufe» empfing." (Lit.: GA 15)
Die beiden Jesusknaben, der nathanische und der salomonische, repräsentieren zwei sehr unterschiedliche, einander ergänzende Geistesströmungen in der Menschheit.
Der nathanische Jesus und Johannes der Täufer, die in enger Beziehung zueinander stehen, wurden wenige Monate nach dem salomonischen Jesus geboren und entgingen dadurch dem von Herodes
anbefohlenen Kindesmord, vor dem der salomonische Jesus nur durch die Flucht nach Ägypten gerettet werden konnte. Die Geburt des nathanischen Jesus wurde bekanntlich seiner Mutter Maria
durch den Erzengel Gabariel verkündet und die armen Hirten auf dem Felde wurden durch die Erscheinung einer Engelschar auf die Geburt des Knaben hingewiesen.
Nun schildert uns Rudolf Steiner, dass diese Engelschar in Wahrheit der sog. Nirmanakaya des Buddha war, der sich mit der astralischen Mutterhülle des nathanischen Jesus verbunden hat. Was hat das zu bedeuten?
Machen wir uns zunächst klar, was unter dem Begriff Nirmanakaya zu verstehen ist. Ehe der historische Buddha in seinem 29. Lebensjahr zu Buddhawürde aufgestiegen war, lebte er als Bodhisattva auf Erden.
Bodhisattva (zusammengesetzt aus Bodhi ("Erleuchtung" bzw. "Erwachen") und Sattva ("Wesen") bedeutet soviel wie "Erleuchtungswesen") nennt man in der östlichen Lehre eine Persönlichkeit, die bis in ihren physischen Leib, oft auch nur bis in ihren Ätherleib hinein von einem Erzengel beseelt ist. Es gibt zwölf Bodhisattvas, von denen jeder eine ganz bestimmte Mission im Laufe der Erdenentwicklung zu erfüllen hat. Alles, was sie dazu brauchen, strömt ihnen als substanzielle Weisheit von einem Dreizehnten zu: dem Christus.
"Nehmen wir unser hellsichtiges Auge zu Hilfe, so sehen wir, daß ein Bodhisattva ein menschliches Wesen ist, welches beständig mit der geistigen Welt verbunden ist und nicht ganz in der physischen
Welt lebt. Seine Wesenheit ist gleichsam zu groß, um in einem menschlichen Körper Platz zu finden, nur ein Teil reicht bis in die irdische Hülle herab, der größere Teil bleibt in den höheren
Welten. Der Bodhisattva ist infolgedessen stets im Zustande der Inspiration." (Lit.: GA 118, S 219)
Bodhisattvas ragen mit ihrem Bewusstsein bis auf den Buddhiplan, d.h. bis in die Welt der Vorsehung hinauf.
Der Leib, durch den ein Bodhisattva auf Erden wirkt, wird als Dharmakaya (Gesetzeskörper) bezeichnet.
Die Mission eines Bodhisattvas ist erfüllt, wenn das, was er zu geben hat, restlos zur eigenen menschlichen Fähigkeit geworden ist. Von da an braucht er sich nicht mehr in einem physischen Leib zu verkörpern. Er ist zum Buddha geworden, dessen Bewusstsein nun bis zum Nirvanaplan hinauf reicht und dessen Leib zum Sambhoakaya (Leib der Vollendung) verwandelt wurde.
Auf dem Nirvanaplan ist die eigentliche Quelle des schöpferischen Tuns, des Schaffens aus dem Nichts, und von hier stammt auch der geistige Wesenskern des Menschen. Nach dem Tod in diesem letzten Erdenleben wirkt ein Buddha nur mehr in ätherischer oder astralischer Gestalt durch den sog. Nirmanakya in das Erdengeschehen herein:
"Ein solcher ätherischer Leib aber, in dem sich eine Individualität wie der Buddha verkörpert, ist nicht eine geschlossene Raumeinheit. Er ist eine Vielheit von nicht zusammenhängenden Gliedern."
(Lit.: GA 117, S 18)
Dass der Nirmanakaya eines Buddha als eine Vielzahl von Gliedern erscheint, beruht auf einer Steigerung jener Spaltung der Persönlichkeit, die sich auf dem Einweihungsweg ergibt, durch die Denken, Fühlen und Wollen immer mehr als eigenständige Wesenheiten auftreten.[/] Dabei bleibt die Entwicklung aber nicht stehen, sondern sie führt so weit, dass man sich intensiv in all die Menschen und auch in die Tiere hineinversetzt, denen man begegnet. Das ist eine Steigerung jenes sozialen Urphänomens, über das wir früher schon einmal gesprochen haben. Wir haben damals gezeigt, wie wir im sozialen Verkehr für Bruchteile von Sekunden in den anderen Menschen hinüberschlafen und ganz in dessen Bewusstsein eintauchen. Was ihn zutiefst bewegt, erleben wir dann gleichsam wie unser Eigenes allerdings nur tief unterbewusst. Diese Fähigkeit hatte der Buddha ganz besonders stark ausgebildet und sie wurde zur Grundlage seiner Lehre von Liebe und Mitleid.[/]
Was Buddha im 5. Jahrhundert vor Christus gegeben hatte, war eben seine umfassende Lehre von
Liebe und Mitleid, die als etwas völlig Neues in die Welt trat, und die er in der Predigt von Benares
in den sog. Vier Edlen Wahrheiten zusammengefasst hat:
1. Leben ist Leiden.
2. Die Ursache des Leidens ist der unbändige Durst nach Dasein, nach Widerverkörperung, der
aus der Unwissenheit hervorgeht, weil der Mensch nur mehr die äußere sinnliche Welt, aber nicht mehr ihren geistigen Hintergrund erkennt. Er verstrickt sich dadurch in karmische
Verwicklungen, die ihn notwendig wieder zu einer neuen irdischen Verkörperung herabführen.
3. Die Aufhebung des Leidens ist möglich, wenn der Mensch seine Unwissenheit erkennt und den Durst nach Dasein zum Verlöschen bringt. Dann wird das Rad der Wiedergeburten (Samsara) angehalten und der Mensch muss nicht wieder zu einer neuen irdischen
Inkarnation herabsteigen, sondern kann dann seine Entwicklung in einem rein geistigen Dasein fortsetzen. Dazu muss insbesondere die Illusion der Selbstheit überwunden werden.
Damit ist aber nicht das Ich gemeint, sondern das niedere Selbst, unser Ego, also das, was namentlich in der römischen Kultur so stark gepflegt wurde. Das Ego ist es gerade, das uns durch die sinnlichen Begierden an die äußere Welt fesselt.
Zurecht wird der Weg des Buddha auch als Weg der Mitte bezeichnet, da er sich sowohl von sinnlicher Ausschweifung als auch von asketischer Verödung fernhält und dadurch die luziferischen und ahrimanischen Einflüsse ins rechte Gleichgewicht bringt.
Die Lehre des Buddha ist ganz auf Innerlichkeit, auf warme mitfühlende Innerlichkeit, ausgerichtet.
Kosmologische Lehren oder eine Schöpfungsgeschichte der Welt gibt er nicht.
Diese Dinge liegen vielmehr ganz in der Geistesströmung des salomonischen Jesus, des wiedergeborenen Zarathustra,
und seiner bedeutendsten Schüler, nämlich Moses und Hermes Trismegistos. Hermes hat die hat die Lehre von der Entsprechung von Mikro- und Makrokosmos gegeben und Moses die in der Bibel
überlieferte Schöpfungsgeschichte.
Durch die Verbindung des Nirmanakaya des Buddha mit der astralischen Mutterhülle des nathanischen Jesus, die dieser mit dem zwölften Lebensjahr abstreifte, sollte die auf die Innerlichkeitgerichtete Weisheitslehre des Buddha verjüngt und im christlichen Sinn vertieft werden. Was der zwölfjährige Jesus im Tempel lehrte, ist Ausdruck dieser verjüngten Lehre des Buddha.
Die verjüngte Lehre des Buddha blieb nun keine bloße Lehre mehr, sondern sie wurde zu einer realen geistigen Kraft, die von dem Nirmanakaya des Buddha ausstrahlt und inspirierend in die Menschheit
hineinwirken kann. Das wurde dadurch möglich, dass der Buddha die abgestreifte astralische Mutterhülle des nathanischen Jesus in seinen Nirmanakaya aufnehmen konnte. Dazu waren ganz besondere Bedingungen nötig, denn normalerweise löst sich die mit der Pubertät abgestreifte Astralhülle in der astralischen Welt auf. Nur durch die besondere Natur des nathanischen Jesus
konnte sie erhalten bleiben und sich mit dem Nirmanakaya des Buddha verbinden.
Der nathanische Jesus musste für seine Aufgabe auf besondere Weise vorbereitet werden.
Dies einmal als Denkanstoβ. Es sind somit die zwei wichtigen geistigen Menschheitsströmungen zusammengekommen: die des nathanischen Jesus, des Buddha von Liebe und Mitgefühl und des salominischen Jesus, mit dem geistigen Vermächnis des Zoroaster und Moses, sowie Hermes Trismegistos.
Diese beiden geistigen Strömungen fanden zusammen im Christus.
Ali
