Dem möchte ich mich anschließen, eine solche Erfahrung hatte ich auch schon gesammelt.
Bei einer beruflichen Tagung hatte uns einmal der Tagungsleiter zu einem Besuch in ein Kloster eingeladen. Er hatte gute Beziehung zu den dortigen Mönchen und so wurde unser Besuch ausnahmsweise möglich.
Das Kloster war ein Neubau, das verborgen irgendwo in einem großen Waldstück im Allgäu lag. In diesem Orden galt ein strenges Schweigegelübde, so hatte uns nur der Bruder von der Pforte durch das Kloster geführt und uns von dem entrückten Leben der Mönche erzählt.
Hier schien die Zeit wirklich stillzustehen und all das Materielle bedeutungslos zu sein. Eben eine Welt für sich. Obwohl es eigentlich ein Neubau war, sah es so aus, als wären wir irgendwann im frühen Mittelalter gelandet.
Ein ein Kloster also, wie man sich dass allgemein so vorstellt. Wir durften auch eine leere Klause sehen, in denen die dortigen Mönche lebten. Spartanisch bis auf aufs Äußerste – kein Bett, nur ein niederes Mauerwerk, das man sich als Schlafstatt einrichten konnte.
Ja und draußen im Hof war eine grüne Wiese, in der die verstorbenen Mönche anonym bestattet wurden. Er erzählte uns auch, dass das Kloster keine Zuschüsse bekomme, sondern alles selbst erwirtschaftet werden muss.
Ich kann mir also gut vorstellen, dass an einem solchen Ort eine Auszeit für ein paar Tage wirklich heilsam für die Seele sein kann. Mich hatte dieser Besuch jedenfalls tief beeindruckt. Bruder Pförtner fragt auch nicht nach unseren Konfessionen.
Merlin