Borderline - wer leidet auch darunter?

Sahne

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2. Februar 2007
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259
Hallo ihr lieben...

.....da es mir schon seit vielen Jahren psychisch sehr schlecht geht und ich sehr eigenartige, krankhafte Verhaltensweisen an den Tag lege, vor allem massive Stimmungsschwankungen, Schwarz-Weis-Malerei gekennzeichnet ist, wollte ich einmal herausfinden, was ich haben könnte und bin auf die Krankeit Borderline gestoßen, habe alle Seiten im Internet sowie Bücher gelesen, in dem alles beschrieben steht. und ich muss sagen, ich musste jedesmal beim Lesen Heulen, weil es mir vorkam wie eine Biografie von mir, unfassbar, nahezu jeder Punkt trifft auf mich zu, von diesen Kriterien unterhalb trifft alles haargenau auf mich zu, außer dass ich mich noch nie geprügelt hab, obwohl ich jeden Tag vor Aggressionen zerreißen könnte.

Ich weiß zwar nicht zu 100% ob ich tatsächlich diese Krankheit habe (hab kein formelles Gutachten eines Psychologen), doch laut der Informationen, trifft es vollkommen zu.

Ich wollte fragen, ob es hier Menschen gibt, die auch an solchen Symptomen leiden, sie bitten zu erzählen, wie es ihnen im Alltag usw damit geht und ob auch auf sie all diese Kriterien zutreffen....?

Vielen lieben Dank!:umarmen::umarmen::umarmen::umarmen:


Borderline Syndrom - Symptome: Die Kriterien der Borderline-Persönlichkeitsstörung bzw. Borderline-Syndroms nach DSM IV (301.83) lauten, wobei mindestens 5 der 9 Punkte für eine Diagnosestellung zutreffen müssen:

* Verzweifeltes Bemühen, ein reales oder imaginäres Verlassenwerden zu verhindern.
* Intensives Muster von instabilen, intensiven zwischenmenschlichen Beziehungen, das durch einen Wechsel zwischen den beiden Extremen Überidealisierung und Abwertung gekennzeichnet ist.
* Anhaltend und deutlich gestörtes, verzerrtes oder instabiles Selbstbild.
* Impulsivität bei mindestens zwei potentiell selbstschädigenden Aktivitäten, zum Beispiel Geldausgeben, Sexualität, Substanzmissbrauch, Ladendiebstahl, rücksichtsloses Autofahren, Fressanfälle.
* Wiederholte Selbstmorddrohungen, Gesten oder Versuche oder selbstverstümmelnde Verhaltensweisen.
* Instabilität im affektiven Bereich: ausgeprägte Stimmungsschwankungen, zum Beispiel Euphorie, Reizbarkeit oder Angst (ein paar Stunden andauernd, selten länger als einige Tage).
* Chronisches Gefühl der Leere.
* Übermäßige, starke Wut oder Unfähigkeit, die Wut zu kontrollieren, zum Beispiel häufige Wutausbrüche, andauernde Wut, wiederholte Prügeleien.
* Vorübergehende, stressabhängige schwere dissoziative (Erklärung siehe weiter unten) Symptome oder paranoide Wahnvorstellungen.
 
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Hallo Sahne,

ich habe mich auch mal intensiver mit dem Borderlinesyndrom befaßt, weil manches auch auf mich zutrifft, allerdings nicht alles.

Was für Borderliner wohl typisch ist, dieses "schwarz oder weiß"-denken kenn ich nicht.
Aber ich habe große Schwierigkeiten Nähe zuzulassen, habe eine Neigung zur Selbstverletzung und auch Stimmungsschwankungen.
Und ich spüre zwar oft Wut in mir, zeige aber nach außen keine Aggressionen, habe auch keine Wutanfälle.
Na ja, wie auch immer,einiges trifft wohl auf sehr viele Menschen zu, die aber nicht wirklich Borderliner sind.

Ich würde Dir zu einem/r Therpeuten/in raten, die sich darauf spezialisiert haben.
Es gibt auch Foren dazu, vielleicht kann man Dir dort eher was dazu sagen.

Liebe Grüße
Juddl
 
Man kann sich aber damit auseinandersetzen und sich informieren, was mit einem los ist.
Das man sich damit natürlich in professionelle Hände begeben sollte ist klar.

Juddl
 
Hallo Sahne,

bei mir wurde vor ein paar Jahren Borderline diagnostiziert. Anfangs war es ein Schock, denn damit hätte ich nicht gerechnet. Depressionen okay, aber Borderline....?
Laut Aussage der Ärzte ist Borderline nicht heilbar, aber man lernt, damit zu leben. Man sollte sich immer bewusst sein, dass das Leben eines Borderlineres wie eine Achterbahnfahrt ist.

Ich kann Dir nur raten, such einen Therapeuten auf. Was bringt es Dir zu wissen, das Du 5 von 9 Punkten hast? Es ist eine Krankheit, wo mehrere Faktoren zusammen treffen, die nicht unbedingt diesen Punkten zugeordnet werden müssen/können. Allein wirst Du mit dieser Krankheit nicht fertig, trotz gut gemeinter Ratschläge von anderen.

Alles Gute für Dich,
Livy
 
Hallo...ich danke euch allen vielmals...für eure Worte.

Ich weiß nicht, ob es Borderline ist oder etwas andres....oder ob ich vielleicht ganz gesund bin..und trotzdem solche züge habe..und ich muss sagen, lege auch nicht unbedingt, so einen wert darauf, es diagnostiziert zu haben, denn ich denke, ich weiß am besten was in mir vorgeht, sicher kann ich das nicht so objektiv sehen, wie vielleicht ein andrer...doch weiß ich gut, wo die Probleme zugrunde liegen und wo ich ansetzen muss mir selbst zu helfen. Ein Psychologe kann auch nicht in mich reinsehen..er kann nur Rückschlüsse ziehen, aus dem was ich von mir gebe...und was heißt, er könnte sich genauso irren..schließlich könnte ich die Dinge bewusst oder unbewusst in eine Richtung drehen und wenn ich ihm erzähle, dass ich mich z.b. genauso wie ein boderliner fühle..und ihm alle symptome aufzähle die ich habe und die dafür sprechen, wird er wohl kaum sagen: ja sie leiden unter Autismus.

Ich glaube mehr an Selbsthilfe, wie daran, dass mir jemand andres helfen kann, ich glaube, man kann nur sich selbst helfen.

Ich wollte lediglich erfahren, ob es jemandem ähnlich geht und wie er damit umgeht...nicht Ratschläge habe ich gesucht..sondern einfach Erfahrungen von Menschen, denen es ähnlich geht...es ist bloßes Intresse.

Liebste grüße

PS: hoffe noch auf weitere antworten...denen es auch so geht..
 
Hallo Sahne,

ein Therapeut kann auch nicht die "Arbeit an sich selbst" übernehmen; natürlich kann das nur jeder für sich.
Aber ein Therapeut-wie in meinem Falle-kann einen dabei unterstützen.
Er (oder sie) kann einem andere Sichtweisen aufzeigen und Möglichkeiten, wie man mit manchen Dingen auch anders umgehen kann, wo man selbst niemals drauf gekommen wäre.
Mir hilft das sehr, wenn ich mich mal wieder in einem Gedankenkarussell befinde; dann hat mein Therapeut die Fähigkeit, mich wieder auf den Boden zurückzuholen, was ich allein nicht geschafft hätte.

Wünsche Dir alles Gute!
Juddl
 
Hallo...ich danke euch allen vielmals...für eure Worte.

Ich weiß nicht, ob es Borderline ist oder etwas andres....oder ob ich vielleicht ganz gesund bin..und trotzdem solche züge habe..und ich muss sagen, lege auch nicht unbedingt, so einen wert darauf, es diagnostiziert zu haben, denn ich denke, ich weiß am besten was in mir vorgeht, sicher kann ich das nicht so objektiv sehen, wie vielleicht ein andrer...doch weiß ich gut, wo die Probleme zugrunde liegen und wo ich ansetzen muss mir selbst zu helfen.
diagnose hin oder her - wenns dir schlecht geht: bist du in therapie ? wenn nicht, wieso nicht ?
Ein Psychologe kann auch nicht in mich reinsehen..er kann nur Rückschlüsse ziehen, aus dem was ich von mir gebe...und was heißt, er könnte sich genauso irren..schließlich könnte ich die Dinge bewusst oder unbewusst in eine Richtung drehen und wenn ich ihm erzähle, dass ich mich z.b. genauso wie ein boderliner fühle..und ihm alle symptome aufzähle die ich habe und die dafür sprechen, wird er wohl kaum sagen: ja sie leiden unter Autismus.
nein. so einfach ist das nun nicht. und den gedanken hatten andere schon vor dir. ;)
anders gesagt: die psychologie gibts als wissenschaft nicht erst seit gestern und sie konnte in den letzten 100 jahren eine testtheorie entwickeln, die sich an einigen bestimmten gütekriterien ausrichtet. als eines davon gilt die unverfälschbarkeit. das bedeute ganz simpel, daß die diagnostischen methoden dir da schon ein stück weit überlegen sind, auch wenn du denkst, die diagnose ganz leicht beeinflussen zu können.

Ich glaube mehr an Selbsthilfe, wie daran, dass mir jemand andres helfen kann, ich glaube, man kann nur sich selbst helfen.
ich denke auch nicht, daß jemand anders deine probleme lösen kann. aber man kann sich helfen lassen. dazu brauchts meiner ansicht nach auch nicht unbedingt einen therapeuten. und schon gar keinen, der an einem herumdoktert. es braucht lediglich einen "mitwisser", um heil zu werden. das sagt mir meine erfahrung.
(ein guter therapeut - der somit eine brauchbare therapeutische richtung vertritt - ist aber genau das).


Ich wollte lediglich erfahren, ob es jemandem ähnlich geht und wie er damit umgeht...nicht Ratschläge habe ich gesucht..sondern einfach Erfahrungen von Menschen, denen es ähnlich geht...es ist bloßes Intresse.

Liebste grüße

PS: hoffe noch auf weitere antworten...denen es auch so geht..
mir ging es so. ich verbrachte die ersten 25 jahre meines leben in der hölle. ich war im chaos gefangen innerlich wie äußerlich. umgegangen bin ich damit so, daß ich mich noch zusätzlich dafür gehaßt habe, nichts an meinem nicht funktionieren ändern zu können. und mich ziemlich selbstzerstörerisch verhalten habe.für gesunde menschen sind allerdings dinge, die ich als meine schuld und als beweis für meine abartigkeit betrachtet habe, lediglich symptome einer krankheit. gott-sei-dank weiß ich das heute.
jetzt gehts mir gut. :)
 
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Eine Therapie bringt leider auch nicht immer was. Ich bin seid ca. 1 Jahr in Therapie, aber wirklich was bringen tut es nicht. Schwer zu glauben, aber außerhalb des Forums bin ich ganz anders.
 
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