im Dunkeln sehen kann man lernen, mußte ich auch. Ich konnte beim Autofahren nix sehen im Dunkeln,das war sehr hinderlich. Und die bunten Lampen überall haben mich geblendet, es ist ja auch ganz logisch, daß die Dunkelheit bei Licht verblaßt.
Ist dann schwer zu sehen. Vielleicht hilft es Dir ja, wenn Du mal mit Deinem Freund in die Dunkelheit gehst und mal richtig hinguckst, in die Dunkelheit hinein, nicht in das Helle in der Dunkelheit, auf das sich die Augen immer stürzen, weil sie etwas erkennen wollen. Das ist nämlich nur eine Seh-Gewohnheit, auf der man die Augen ausruht, weil man ja nachtblind ist. Wer dieses Wort erfunden hat, hat vergessen, daß es nachts dunkel ist und das Blindheit etwas ganz anderes ist... Blindheit ist nämlich damit gepaart, daß man die anderen Sinne wieder entwickelt. Wir sehenden Menschen werden nachts nicht blind, wir werden eher dumm. Weil unser Gehirn wesentlich weniger Informationen erhält, fühlen wir uns unsicher, wir haben nicht genug Informationen. (Wenn man mal ein paar Nächte alleine im Wald verbringt, geht das weg, das erlebt man z.B. bei schamanischen Ritualen, so könnte man sich durch Überwindung helfen. Da sitzt man einige Tage und Nächte alleine in einem Steinkreis im Wald und darf ihn nur für das Geschäftchen verlassen, eigentlich auch nicht dafür. Da geht der Sehsinn wieder an, ganzheitlich.)
Wovor hast Du denn dann Angst, ey, wenn die Angst kommt? Beschreib doch mal genau. Und mich würde interessieren, was Du dagegen bisher machst und wie das im Körper/in Deinem Bewußtsein entsteht.
Bei mir beginnt sowas z.B. mit dem Gedanken, daß sich jemand auf den Grundstück herumtreiben könnte. Nur der Gedanke allein löst das bei mir aus, daß ich in die Situation komme, einen Angstfilm entwickeln zu können (was ich aber nicht tue, ich stelle mir die Sache lieber konsequent selber vor bis zum bitteren Ende, an dem der Einbrecher bewußtlos vor meinen Füßen liegt, weil ich mich leider nicht anders wehren konnte.)
Wenn dagegen draussen irgendein Geräusch ist, dann kenne ich es, weiß, wo es herkommt. Da entwickele ich keine Angst. Wenn jetzt draussen einer mit der Taschenlampe rumlaufen würde, dann würde ich auch keine Angst entwickeln, glaube ich. Dann würd ich mal ans Fenster gehen und fragen, ob ich helfen kann. Weil dann mit Sicherheit irgendein Nachbar sein Haustier sucht.
Man muß halt immer differenzieren: was ist wirklich hier los, wo beginnt genau das Übel in mir selber? Wenn es nur die Dunkelheit im Raum ist: Licht anlassen, mit Zeitschaltuhren arbeiten. Das machen tausende von Menschen so, bis an ihr Lebensende und finden nix Schlimmes dabei. Die sagen einfach so: "ich habe im Dunkeln Angst, daher lasse ich ein Licht an." (und sei es so ein Lichtding für die Steckdose, wie es sie auch für Kinderzimmer gibt. Monster kommen ja immer von unten, daher vermutlich diese Bodenbeleuchtung...
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