Hallo abelina,
dann bringst Du aus Deiner Vergangenheit auch so einiges mit.
Ich schreibe jetzt einfach mal so ganz durcheinander, was mir grad in den Sinn kommt. Fragen, die Du Dir stellen könntest:
Was ist es, was mich an ihm anzieht?
Ist es seine Aufmerksamkeit? (was geschieht in Dir, wenn Du diese nicht bekommst?)
Was macht ihn begehrenswert? (sein Aussehen? Komplimente, die er Dir gegenüber macht? Daß er Dich wahrnimmt? Das er da ist?)
Vor allem: würdest Du ihn noch lieben, wenn er all dies, was ihn jetzt so begehrenswert macht nicht hätte/tun würde?
Einiges von dem was Du schreibst kenne ich auch. Auch Deine Vergangenheit ähnelt meiner ein wenig. Kaum Liebe bekommen usw. Und diese wird nun im Partner gesucht (bei mir war es so). Ich hatte oft das Gefühl, daß der Partner so eine Art Elternrolle übernehmen soll (d.h. all das, was meine Eltern nicht geschafft hatten, nicht geben konnten sollte er erfüllen. Das funktioniert aber nicht!!).
Es ist das eigene innere Kind, was sich verletzt, ungeliebt, zurückgestoßen fühlt. D.h. es muß mit dem Jetzt gar nicht unbedingt etwas zu tun haben - da werden viel ältere Verletzungen angesprochen, die aber jetzt immer noch existieren.
Die Krankheiten die Du Dir als Kind eingebildet hast - um die Aufmerksamkeit Deiner Eltern zu bekommen? Inwiefern machst Du das vielleicht auch heute noch? Auf welche Weise? Vor allem in Bezug auf Partnerschaften?
(müssen ja nicht Krankheiten sein, vielleicht ist es was anderes.)
Hast Du heute noch das Gefühl, um Liebe kämpfen zu müssen, um sie zu bekommen? So wie Du es als Kind getan hast, tun mußtest? Und meinst Du, daß ist tatsächlich noch so?
Ich glaube nicht, daß nur Du alleine Schuld bist, an dem, was passiert. In einer Beziehung gibt es ja immer zwei. Ich habe auch oft die Schuld bei mir gesucht, vielleicht hatte ich ja auch den "größeren Schuldanteil" - doch es kann eigentlich niemand alleine Schuld an etwas sein.
Warum kannst Du keine Komplimente annehmen? (kenne ich auch

)
Mach Dich nicht verrückt, wenn er nicht immer sofort antwortet. Und erwarte das nicht (vor allem wenn er es weiß, daß Du es erwartest, könnte das Druck in ihm ausüben. Und mit Druck wird es keinen Spaß mehr machen, überhaupt zu antworten. Und er wird sich mehr und mehr zurückziehen, da er sich eingeengt fühlt).
Meinst Du er würde Dich mit der anderen betrügen, wenn er Dich wirklich liebt? Zumal er ja versichert hat, da läuft nichts mehr... (Und wenn er es doch tut: was würde Dir das sagen?)
Wenn Du jetzt Angst hast ihn zu verlieren und eifersüchtig bist - was steckt dahinter? Was aus der Vergangenheit?
Wenn diese Beziehung jetzt zerbrechen würde: wie würdest Du Dich fühlen? Was würde es in Dir auslösen? Hat es wirklich was mit ihm zu tun? Oder ist es etwas anderes, was länger her ist?
Was ist es, von dem Du denkst Du brauchst es von ihm - und jemand anderes kann es Dir nicht geben? Und ist das wirklich so?
Ist es bei euch ungefähr so: er hat eher Beziehungsangst und hält ein wenig Abstand - und Du bist eher das Gegenteil?
Keine Ahnung, wie es Dir da geht: doch hast Du das gefühl, Verstand und Gefühle sind auf dem gleichen Stand? Bei mir war es eindeutig nicht so. Die Gefühle, das Emotionale hat hinterher gehinkt. Und darum haben diese mich auch immer umgeworfen, konnte sie nicht richtig kontrollieren. darum habe ich recht untypisch reagiert - wie ein bockiges Kind, oder wie eine Pubertierende (das durfte ich mir dann teilweise anhören

). D.h. ich habe es nie gelernt, dies zu beeinflussen, dosiert zuzulassen. Einfach nur panisch reagiert - kein Wunder das da so manch jemand davon läuft... oder verwirrt ist.
Es ist nur so schwer, diese Verhaltensweisen zu durchbrechen. Denn zu wissen: aha, so ist es - das hilft leider nicht. Doch es kann ein Beginn sein. Das Hirn muß sozusagen umlernen... (weiß wie gesagt nicht, ob das irgendwie auf Dich zutrifft, Du damit was anfangen kannst...).
Kaji