Prana schrieb:
-Was ist Bewusstsein?
-Wie viele Ebenen des Bewusstseins gibt es?
-Was ist das Unterbewusstsein?
-Wo sitzt unser Unterbewusstsein?
-Wie können wir unserer Bewusstsein erweitern?
Hi Prana,
ich denke, das sind sehr interessante Fragen.
Wenn man versucht das zu verstehen, was das Bewusstsein ist, dann stellt man fest, daß es nicht vergleichbar ist mit etwas, das wir in der sichtbaren Natur außer uns wahrnehmen können, wie Erde, Wasser, Luft, oder Feuer, und das wir im Raum und Zeit unterscheiden können, sondern daß es keine materielle Existenz hat.
Gibt es etwas, das eine Existenz hat, aber keine Materie ist, und keinen Ort hat und keine Zeit?
Ich denke, Ja.
Natürlich kann man argumentieren, daß in einem physischen Körper ein Bewusstsein sein muß, und das ist wohl auch richtig, aber es hat noch niemand physikalisch nachweisen können. Das Denken, das ja ein physischer Prozess ist, und das je nach der Modalität (Bilder, Sprache, Musik, Emotionen, Sex) eindeutig in bestimmten Regionen im Gehirn lokalisiert werden kann, ist nicht dieses Bewußtsein. Es ist verbunden mit den physischen Organen, aber ist selbst nicht physisch. Das kann man daran erkennen, daß alles das, was materieller Natur ist, nur physikalische Kräfte sind, aber daß das Bewußtsein selbst wahr und falsch unterscheiden kann, oder Ordnung erkennen kann, z.B. in der Mathematik, oder Qualitäten wie Musik, Gerechtigkeit oder Liebe wahr_nehmen kann, welche wohl unstrittig in einer wie auch immer gearteten Form existieren und keine Illusion sind.
Wenn man nun anerkennt, daß diese Dimensionen eine Existenz haben, dann ist es leicht zu erkennen, daß es sinnlos ist eine 13 in Japan oder im Gehirn vom Bundeskanzler zu suchen, oder anders, daß es notwendig ist die gewohnte Sichtweise des Äußeren (Raum, Zeit, Materie) als unbrauchbar zu erkennen um die genannten Qualitäten zu 'messen' oder zu verstehen und eine neue Sichtweise zu entwickeln, welche mächtig ist die widerspruchsfreie Ordnung und die Gesetze in gleicher Weise wie in der physischen
Naturwissenschaft zu studieren und zu wissen. Ebenso, wie es notwendig ist die makroskopische und mikroskopische Natur zu studieren um sie zu verstehen in ihrer widerspruchsfreien Ordnung, ist es notwendig, die Natur der inneren Ordnung zu studieren um sie zu verstehen.
So ist z.B. die Einsicht, das etwas nicht zugleich wahr und falsch sein kann eine Ebene des Bewußtseins, welche in ihrer Qualität größer ist, als eine Ebene des Bewußtseins, das dies nicht unterscheidet, oder die Einsicht, daß das, was wahr ist, nicht durch Demokratie, nicht durch Religionen und nicht durch Autoritäten bestimmbar ist, eine Ebene des Bewußtseins ist, welche in ihrer Qualität größer ist, als eine Ebene des Bewußtseins, das in der Überzeugung lebt, daß das, was wahr ist, nur durch Demokratie, Religionen, oder Autoritäten bestimmt wird.
Hieraus kann man auch schon erkennen, daß nicht die Zahl der Ebenen (zu wissen) wichtig ist, sondern allein die Qualität des Unterschiedes.
Ich weiß nicht was ein Unterbewußtsein sein soll. Die Organe kümmern sich selbstbewußt um ihren Job. Ich habe nicht viel damit zu tun, Puls, Temperatur oder Blutdruck zu steuern. Ich denke aber, daß es in jedem Menschen eine Ebene gibt, in der exakt die nichtphysischen Qualitäten mehr oder minder bewußt sind, und daß nur der Grad der Aufmerksamkeit auf diese Qualitäten etwas ist, das man vielleicht mit einer Erweiterung des Bewußtseins in Verbindung bringen kann.
Aber alles dies ist nichts, das durch das Verstandes-Denken in der Äußeren (exoterischen) Sichtweise in das Bewußtsein gelangt, sondern nur über die eigene innere individuelle bewußte Wahrnehmung.
Der Schlüssel ist immer das Erkennen des eigenen Selbst - das sucht und wissen will, und das Sehen darauf: 'Wer ist der, der sucht was ein Bewußtsein ist?'.
LG
Namo