Bewusster Leben !

Original geschrieben von Sumsi

Ich bin nicht gegen "Kompromisse", Rudhi. Aber ich persönlich lebe sie nur ungern.

-mit grüssen-
Hallo Sumsi, Deine Antwort muß ich mir morgen mal in Ruhe zu Gemüte führen. Da sind ne Menge interessanter Aspekte für mich drin. Bis dahin muß meine Antwort an Filoppo als Zwischen-Stand reichen. Ich komme noch auf Dich zurück... Rudhi
 
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jeder holt sich das für sich heraus mit dem er/sie was anfangen kann.
So ist ein Ziel von mir erreicht, es wird über diese Sache nachgedacht und so mancher versucht wieder anders zu Sehen.

die schpochtl
 
Original geschrieben von Filippo
Lieber Anorganischer,

verwechsle Ego nicht mit Selbstliebe! Dein Ego ist mit Deiner Geschichte behaftet, versucht durch materielle und intellektuelle Statussymbole sich perfekt nach außen zu präsentieren.

Selbstliebe dagegen ist etwas Wunderbares. Sie lehrt Dir Genügsamkeit mit Dir selbst, so wie Du jetzt bist und was Du hast, spornt Dich aber gleichzeitig dazu an, Dich selbst immer weiterzuentwickeln. Sie ist letztlich die Voraussetzung für jede andere Form der Liebe.


Beste Grüße,

Phil :)

In dem Fall eine Frage der Definition und des Wort-Verstehens. Aber Einverstanden.

Das was Du Selbstliebe bezeichnest ist Ok. Dann korrigiere ich meine Wortwahl, Ego und Eigendünkel..

A.:winken5:
 
Lieber Rudhi,

ich würde mich auf keinen Fall als Stoiker bezeichnen. Es geht mir nur darum, sich nicht andauernd über die äußeren Zustände zu beklagen, sondern mit dem, was ist, zufrieden zu sein. Innerlich sollte man natürlich nicht genügsam sein und ständig nach geistigem und seelischem Wachstum streben.

Es ist daher auch nicht falsch Schmerz zu spüren. Man sollte ihn bewusst wahrnehmen, um ihn dann aber auch bewusst loszulassen und festzustellen, dass er nicht zum eigenen Wesen gehört.

Gruß,

Phil :)

@Anorganischer

Eigendünkel... Hmm... Hab ich noch nie gehört, klingt aber gut :)
 
Rudhi,

mit was oder wem kämpfst du?

Du sagst ohne Schmerz keine Freude und ohne Trauer kein Glück, hab ich dich da richtig verstanden.

Möglicherweise muss man das eine fühlen und das andere schätzen zu können. Doch man muss nicht darin verweilen in dem Schmerz. Das ist eine Wahl die jeder selber trifft.

Doch hier gings ja eigentlich darum, dass man wieder das schätzen lernt was man hat. Das Jammern über seine eigenen Probleme, wobei diese in Relation zu anderen Problemen gesehen oft klein sind (ich spreche hier von mir). Das Wahrnehmen der Schönheit um sich herum, eine Blume wieder als ein einzigartiges Wunder der Natur sehen. Die Blume am Wegrand wieder erkennen und schätzen lernen. Wie meine irischen Freunde immer sagten "Far away hills are greener".

Andi :winken5:
 
Original geschrieben von Sumsi
Es handelt sich nicht um eine "These", Rudhi. Thesen vertrete ich hier nicht. Sonst sage ich es dazu. So wie Du "Entrücktheit" sagst, könnte man denken, ein Erleuchteter sei ein Idiot.

Es ist kein "Ideal" - es ist die letztendliche Bewusstheit, die erreicht werden kann.
Und ich setze mich da nicht unter Druck; es ist nur das einzige was mich interessiert. Nun ja, ich gebe zu, ich esse auch noch gerne Vanille-Eis - und ein paar andere Dinge noch... ;)
aber Dein Bewusstseins-Begriff scheint mir noch sehr ausbaufähig.
Du hast natürlich recht, ich rede selten mit U-Bahn-Kontrolloren über die eventuellen Erleuchtungszustände von Buddha und Co. - da ist man schon eingeschränkt...

"Beziehungen" existieren nur jenseits von 2 (oder wievielen immer) Hoffnungen. Hoffnung verunmöglicht Liebe nämlich gravierend.
Trotzdem sollst Du Deine Trauer leben, wenn Du sie aufkommen spürst - genau so wie das Glück. Ich mache da keine Unterschiede.

Du hast es so präzise erfasst und formuliert, wie es mir jetzt nicht eingefallen wäre: Sorge Dich nicht, lebe.

Ich bin nicht gegen "Kompromisse", Rudhi. Aber ich persönlich lebe sie nur ungern.

-mit grüssen-


Zwischenstand "Bewussster LEBEN"

"Immer wieder erwische ich mich, daß ich unzufrieden bin" (Schpochtl)
"jammern hilft nix" (Teutonia)
"nur über das BEWUSSTE pure ghanzheitliche Absorbieren jedes einzelnen Dir vom Leben gebotenen Moments" (Sumsi)
"Nicht umwerfend als Lebensentwurf, aber man kann so auf niedrigem Niveau LEBEN" (Rudhi)
"Nicht irgendwelchen Illusionen hinterherjagen, sondern damit glücklich sein, was Dir das LEBEN..." (Filippo)

@sumsi: Zu Deinem ersten Posting: FÜR MICH, Rudhi, sind das Thesen, für Dich... ja was eigentlich: Deine Gewissheiten? Dein Lebensentwurf? Gewissheiten haben wir im Denkforum diskutiert (Frage; reichen Gewissheiten aus, wenn ich die Wahrheit haben könnte?), mich interessiert an dieser Stelle eher Zweites. Was ist Erleuchtung? Ich schwanke noch, ob der Zustand der Erleuchtung ein "Wahrhaftiger" ist oder im Bereich "Irrenanstalt" gesiedelt ist. Das denke ich aber nicht...

Du unterscheidest jetzt "Bewusstheit" und "Bewusstsein" (das Thema kann ja in beide Richtungen weiterentwickelt werden)... über meinen Bewusstseins-Begriff habe ich noch gar nichts gesagt, nur über Bewusstheit. "Sorge Dich nicht, lebe!" ist für mich das Gegenteil von Bewußtheitlichem Leben. Du hast Probleme und mußt Dich diesen stellen. (Kompromisse sind dabei sinnvolle Zwischen-Lösungen: WAS DAGEGEN?) Natürlich mit einer positiven Einstellung, aber Probleme sind Aufgaben! Ungelöste Probleme kriegst Du in Form von Symptomen und Albträumen zurückgespiegelt. Und das fängt für mich "Bewußtheit" und "Bewußtsein" an, siehe: C.G.Jung (Das Bewußte, Das Unbewußte, Das Unterbewußtsein). Ich finde mich nicht wie der Anorganische mit "Prägungen" ab, sondern arbeite sie ab. Möchte auch loslassen können, was mir an Ballast anerzogen wurde!!!

Rudhi
 
Ich habe auch Jahre in Forschung verbracht, um "die Erleuchtung" als etwas definitiv IN der Welt Erfahrbares zu finden.
Gib Dich vorher nicht zufrieden, Rudhi.
(Und dann wird sich auch die Divergenz "Gewissheit" - "Wahrheit" aufgelöst haben;
da Du den eng umgrenzten Verstand als solchen zu erkennen in der Lage bist, und von ihm Abstand nehmen - erst DORT ist Bewusstheit/Bewusstsein erfahrbar. Und Wahrheit wird zu einem Seins-Zustand - ist kein Phänomen mehr.)


Eine "positive Einstellung" steht "Bewusstheit/Bewusstsein" diametral entgegen. Noch bildhafter: "Positive Einstellung" & "Negative Einstellung" stehen sich auf einer(!) Ebene gegenüber - Bewusstheit/Bewusstsein, dagegen, steht eine Ebene darüber; ist quasi die Synthese der beiden polaren Ein-stell-ungen (die sich demnach nur im Grad unterschieden haben, aber NICHT in ihrer grundsätzlichen ART.)

"Sorge Dich nicht, lebe" - steht symbolhaft für diese übergeordnete Ebene; ein Verlassen des reinen Hin- und Her-Pendelns zwischen den beiden Polen. Aber Rudhi, die meisten Menschen verbringen ihr ganzes Leben relativ selbstverständlich in einem Hin- und Her-Pendeln zwischen den Polen.
Wenn Du sagst: "Probleme - Lösungen, Probleme - Lösungen", so pendelst Du genau wieder zwischen zwei Polen. Hin und her; und hin und her ... das kannst Du ewig machen (Und das wirst Du ach ewig machen - bis es Dich langweilt; ausreichend langweilt.
Das wird in etwa zeitlich zusammen fallen, mit dem finalen Ausloggen aus dem Denkforum ;) )


Anmerkung zu Jung (und div. Ansätzen): Auch (Alb)Träume, Symptome, ebenso Gedanken-wälzen, Argumentieren, Emotionen, Symptome, Träume, Symptome,... sind wieder nur eine weitere FORM des Hin- und Her-Pendelns. (Mal ein bisschen bewusster, mal noch unbewusster; mal im Beta-Zustand, dann im Alpha-Wellenbereich, dann Theta...etc....etc......Hin und Her, und hin und her...............)


Siehst Du schon den Kreis, der sich ergibt?
> Und den Ausgang?
 
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"Ich habe auch Jahre in Forschung verbracht, um "die Erleuchtung" als etwas definitiv IN der Welt Erfahrbares zu finden. Gib Dich vorher nicht zufrieden, Rudhi. Und dann wird sich auch die Divergenz "Gewissheit" - "Wahrheit" aufgelöst haben; da Du den eng umgrenzten Verstand als solchen zu erkennen in der Lage bist, und von ihm Abstand nehmen - erst DORT ist Bewusstheit/Bewusstsein erfahrbar." (Sumsi)

Kannst Du mir vielleicht einen Buchtip nennen. Ich würde gerne mehr darüber erfahren, wie ich die Lücke zwischen Gewissheiten (die habe ich, glaube ich, gefunden für mich) und Wahrheiten überbrücken kann.

"'Sorge Dich nicht, lebe'- steht symbolhaft für diese übergeordnete Ebene; ein Verlassen des reinen Hin- und Her-Pendelns zwischen den beiden Polen." (Sumsi)

Und genau hier liegen meine BeDENKen: in meiner Vorstellung ist diese Ebene noch in Nähe der Irrenanstalt angesiedelt. Oder in einer einsamen HÖHLE, abseits von allen Menschen. Frage an Dich: führt uns dorthin der Weg der Erlösung? Für mich verneine ich diese Frage klar, da ich lange Zeit Einsamkeit gesucht habe - und jetzt den fehlenden Rest meiner Persönlichkeit, d.h. meines "Selbstbildes" über meine Mitmenschen holen muß. Sonst bleibe ich unvollständig!

"Anmerkung zu Jung (und div. Ansätzen): Auch (Alb)Träume, Symptome, ebenso Gedanken-wälzen, Argumentieren, Emotionen, Symptome, Träume, Symptome,... sind wieder nur eine weitere FORM des Hin- und Her-Pendelns. (Mal ein bisschen bewusster, mal noch unbewusster; mal im Beta-Zustand, dann im Alpha-Wellenbereich, dann Theta...etc....etc......Hin und Her, und hin und her...............) Siehst Du schon den Kreis, der sich ergibt? Und den Ausgang?" (Sumsi)

Den Ausgang sehe ich durchaus. Meine veränderten Träume zeigen mir ja meine Weiterentwicklung auf. Ich hinterfrage auch mein Verhalten, das ich in den Träumen zeige und überlege mir, wie z.B. eine Fluchtreaktion im Traum hätte verhindert werden können. Denn den Fluchtsituationen begegne ich in meinen Träumen und im realen Leben immer wieder... solange, bis ich die Sinnlosigkeit des Kreislaufes Flucht-Annäherung-Flucht begriffen und mein Verhalten geändert habe. Mit Deinem zentralen Satz "wirst Du ach ewig machen - bis es Dich langweilt; ausreichend langweilt" verbinde ich aber eine Haltung der Weltentsagung (typisch buddhistisch?)... wie kann ich das vereinbaren mit meinen schöpferischen Aufgaben, für die ich hier auf der Erde bin? Ich sehe eher die Qualität der Probleme als entscheidend an... es gibt immer ein Haar in der Suppe zu finden! Meine Wohnung und meine Arbeit sind für mich akzeptabel wie sie z.Zt. sind! Letztes Jahr habe ich beides als Probleme gesehen - und mußte HANDELN, beides ändern! Es war zwar bequem, aber unbefriedigend geworden: Stillstand = Rückschritt?

Für mich wird das Streben nach Harmonie und innerem Gleichgewicht heute immer wichtiger. Anfangs war ich aggressiver bei der Sache - Stichwort "Schwert" - habe für meine künstlerischen Arbeiten sogar einen kämpferisch-kriegerischen Künstlernamen gewählt: wirkungsvolle Waffen waren
Ironie, Zynismus, Arroganz, Spott und jede Form von "trockenem Humor". Sehr effektiv im Kampf, aber immer auch Selbstverletzungen verursachend. Würde ich für mich wieder so machen, weil ich in diesem Leben 10 Jahre lang auf diese Weise meine Lektionen lernen konnte... heute sehe ich meinen Weg aber immer noch neugierig, nie gelangweilt. Alles andere wäre für mich eine Art "Selbst-Kastration"!!


:winken5:Rudhi:winken5:
 
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