Nur einmal so als Vergleich der Übersetzung Luthers in Markus 9[1]:
Griechischer Quelltext im Codex Sinaitikus:
„… die des Todes nicht schmecken.“
Θανάτου/Thanátou
Übersetzung Luther:
„… die den Tod nicht schmecken.“
Θάνατος/Thánatos.
Ich denke, dass es da keinen marginalen Unterschied gibt, die der Sinnhaftigkeit im Wege stünden.
Merlin
L
Lieber Merlin, ich habe auch nicht an einen Unterschied gedacht, sondern sehe darinnen vielmehr Übereinstimmungen, die sich durch viele seiner überlieferten Aussagen ziehen und sich keineswegs nur auf das Thomas-Evangelium beschränken. Was mich allerdings beim Thomas-Evangelium so elektrisiert ist seine Aussage zu Adam, die (für mich) eindeutig bestätigt, dass Jesus ganz genau wusste, dass es beim ersten Gebot Gottes nicht um Obst ging und dass er genau wusste, dass Gott gebot, dass Adam seine Finger von dieser "Frucht vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse" lassen soll, weil er ansonsten sterben muss.
Siehe Tora bzw. Genesis 2 16-17
16 Und Gott, gebot dem Menschen und sprach: Von jedem Baum des Gartens darfst du essen;
17 aber
vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen, davon darfst du nicht essen; denn an dem Tag, da du davon isst, musst du sterben!
Jesus sagte: "
Adam ist aus einer großen Kraft hervorgekommen und aus einem großen Reichtum, und er war eurer nicht würdig; denn wenn er würdig gewesen wäre, hätte er nicht den Tod geschmeckt."
In eben diesen so oft von ihm genutzten Worten, den "Tod zu schmecken".
Ich bin es gewohnt, dass Menschen über Dinge hinweggehen, die sie nicht sehen wollen oder vielleicht auch nicht können, weil es ihnen einfach unmöglich erscheint oder aus welchen Gründen auch immer. Und ich gestehe, dass mir so etwas extrem auffällt, weil ich es mitunter für aussagekräftiger halte, was nicht gesagt wird oder von was abgelenkt wird, vermutlich sogar völlig unbewusst. Natürlich kann ich mich irren, aber meine Hinweise darauf, dass der Mensch einst und auch jetzt nicht in Gut und Böse einteilen soll scheinen einen Nerv zu treffen. Weil es nunmal so im ersten Buch Mose steht und zwar unmissverständlich. Und weil Jesus es ganz offensichtlich bestätigt hat.
MICH hat die Erkenntnis damals echt umgehauen, ich war erstmal wie gegen eine Wand gerannt. Aber dann war es, als hätten sich tausend Türen geöffnet. Es war wie eine Offenbarung, aber ich wollte ja auch weder mich noch die althergebrachte Lehre bestätigen, sondern den Ursachen von so vielen Diskrepanzen auf die Spur kommen. Mir war nur Jesus wichtig und kein einziger anderer. Ich wollte seine Lehre finden und leben, nur darum ging es mir. Vermutlich hatte ich deswegen kein so großes Problem damit, diesem eklatanten Interpretationsfehler auf die Spur gekommen zu sein. Es steht nämlich genau so geschrieben und zwar ziemlich eindeutig.
Eines steht für mich unwiderruflich fest: Die Lehre von Jesus funktioniert - wenn man sie lebt.
Die Gebote von Moses haben noch nie funktioniert, sonst wäre die Welt seit seinem Dasein ein besserer Ort. Was sie ganz offensichtlich nicht ist. Und ich habe auch hier gelesen, dass heruminterpretiert wird, wie sie gemeint sein können und wie die Todsünden gemeint sein können, weil sie so starr wie sie da stehen sogar den gläubigsten Anhängern unrealistisch erscheinen.
Bei Jesus Lehre ist das völlig anders. Das kann man genau so leben.
Klar ist es am Anfang schwer, weil man ja wirklich seine ältesten Vorurteile über Bord werfen muss, aber man kann es machen und man kann es erreichen, ohne dass man sein Gebot in irgendeiner Weise verbiegt. Es ist möglich und es macht tatsächlich einen anderen Menschen aus einem. Es nutzt halt nur nix, wenn man nur darüber nachdenkt. Man muss es tatsächlich MACHEN.
Und wenn man es tut, wird einem sehr schnell klar, dass man sich für einen Herren entscheiden muss, weil man nur einem dienen kann - genau wie Jesus es gesagt hat. Man muss sich entscheiden, ob man Moses dienen möchte oder ob man Jesus dienen möchte. Auch ich musste mich entscheiden und ich habe mich für Jesus entschieden. Und es war schnell klar, dass ich neben ihm wirklich keinen einzigen anderen brauchte. Jesus reicht völlig, er ist mehr als genug.