Für mich zeigt sich das etwas einfacher. Wenn ich mir vorstelle, dass sich über 200 wenn nicht 300 Bischöfe unter Konstantin zusammengetan haben, um darüber zu entscheiden, welche Schriften nun ins Neue Testament aufgenommen wurden und welche nicht, dann wird mir echt anders.
Liebe Debberwoky,
eigentlich war ein gemeinschaftlicher Kanon des Neue Testaments nicht ein Thema in Nicäa. Ich stelle Dir einmal das beschlossen Glaubensbekenntnis von Nicäa ein, in dem die strittigen Punkte deutlich werden:
Wir glauben an den einen Gott
den Vater, den Allmächtigen,
den Schöpfer alles Sichtbaren und Unsichtbaren.
Und an den einen Herrn Jesus Christus,
den Sohn Gottes,
der als Einziggeborener aus dem Vater gezeugt ist,
Gott aus Gott, Licht aus Licht,
wahrer Gott aus wahrem Gott,
durch den alles geworden ist,
was im Himmel und was auf Erden ist;
der für uns Menschen und wegen unseres Heils
herabgestiegen und Fleisch geworden ist,
Mensch geworden ist,
gelitten hat und am dritten Tage auferstanden ist,
aufgestiegen ist zum Himmel,
kommen wird, um die Lebenden und die Toten zu richten;
und an den Heiligen Geist.
Diejenigen aber, die da sagen „es gab eine Zeit, da er nicht war“
und „er war nicht, bevor er gezeugt wurde“,
und er sei aus dem Nichtseienden geworden,
oder die sagen, der Sohn Gottes stamme aus einem
anderen Seinszustand oder Wesenheit,
oder er sei geschaffen oder wandelbar oder veränderbar,
die belegt die allumfassende Gemeinschaft mit dem Ausschluss.
Daneben gab es noch 20 Kanons, mit denen interne Regeln vereinbart wurden. Der gemeinsame Kanon zu den Schriften des Neuen Testaments wurde erst nach dem Tot von Constantin (337) festgelegt. Zunächst wurde damit Jahr 367 der Bischof von Alexandria beauftragt. Dieser Kanon wurde dann erst im Jahre 381 mit einem Edikt bindend festgelegt.
Merlin
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