Das hatte ich beantwortet. Aber ich wiederhole mich noch einmal.
Die Praxis, die, die ganze Zeit auch hier vollzogen wurde, verbieten. Die Beschneidung strafbar stellen. Nachrangig, Kontrolle und Überprüfung. Wo es vollzogen wurde, Meldung an die Behörden.
Kannst du soweit folgen und das gegen Menschen, in deren Kulturkreisen die Beschneidung zu ihrem Glauben gehört.
Was hältst du stattdessen davon:
"* Keine explizite Legalisierung von Beschneidung nicht Einwilligungsfähiger, aber auch kein explizites Verbot. Die Gerichte können besser als der Gesetzgeber erklären, dass sie ein Problem darstellt und warum.
* Optional Einführung eines Alters (etwa 14 oder 16) ab dem Minderjährige wirksam in eine Beschneidung einwilligen können.
* Ein pragmatisches Gesetz zur vorübergehenden Duldung von Beschneidungen, z.B. auf 20 Jahre.
* Klare Regelung der Schadensersatzleistungen von Tätern gegen klagende Opfer, unabhängig vom Tatort."
(ich habe diesen Text von einem User eines anderen Forums kopiert, weil ich ihn interessant finde)
Genauso wenig zu unterscheiden, wenn der kleine Mann, seinen Mann steht. Auch das sollte dir bewusst sein.
Immer mehr Männer lehnen beschnittene Frauen ab, weil sie eine Frau bevorzugen, die beim Sex genug spürt und ihnen nichts vormacht. Mir geht es umgekehrt mit potentiellen männlichen Sexualpartnern genauso.
In diesem Zusammenhang für die im Forum anwesenden geschätzten Juden hier ein Text von einem mir ebenfalls unbekannten User, einfach zum Nachdenken:
"Laut Moses Maimonides ist es gerade das Ziel der Beschneidung, dem Säugling erhebliche Schmerzen zuzufügen und die Lust des späteren Mannes auf für den Zeugungsakt absolut notwendige Minimum zu reduzieren.
Seltsam nur, daß kein beschneidungsfreundlicher Jude der Jetztzeit sich traut offen zu der männerverachtenden Sexualfeindlichkeit seiner Steinzeitreligion zu stehen.
Dabei darf Masochismus heute offen ausgelebt werden, von Erwachsenen die wissen was sie tun!"
Selbst manche Mediziner, die Beschneidungen - aus was für Gründen auch immer - an Kindern oder Männern durchführen, neigen dazu, den Eingriff als Lappalie noch immer zu verharmlosen, obwohl sie es besser wissen sollten.
Für mich liegt ein Hauptgrund, warum die rechtliche Entwicklung bei der Bubenbeschneidung nur so schleppend voran geht, darin, dass kaum ein Mann zugeben wird wollen, an seinem Sexualorgan ein Defizit zu haben. Nach meinen Beobachtungen ist das ein Tabu, über das Männer auch untereinander nur ungern sprechen. Von FGM betroffene Frauen haben hingegen weniger Probleme die Tatsache anzunehmen, dass ihnen generelle Nachteile durch ihre Genitalbeschneidung enstehen.
Warum es diese Unterschiede bei den Geschlechtern gibt, hängt vll mit dem jeweiligem Rollenverständnis zusammen. In vielen Kulturen würden Männer wohl als lächerlich hingestellt, wenn sie sich über die Beschaffenheit oder beeinträchtigte Funktionen ihres besten Freundes beschweren. Das hat halt zu funktionieren und basta. Und du hast schon Recht, solange das beste Stück (lange genug) "steht", besteht aus hergebrachter männlich-heterosexueller Sicht - kein Grund zur Klage. Vereinzelt trauen sich aber jetzt schon jüngere Ritualbeschnittene mit der Thematik in die Öffentlichkeit. Ali Utlu zB zeigt wenig Scheu in seinem Interview zu schildern, wo er seine sexuellen Defizite als Zwangsbeschnittener ortet. Das er homosexuell ist, spricht für sich: Für Homosexuelle gibt es nicht das andere Geschlecht, dem man sich erst als Gegenpart beweisen muss. Schwule sind nicht von Frauen sex. abhängig. Dafür kennen sie sich mit den Grundlagen autonomen männlichen Lustempfindens umso besser aus.
Liebe Grüße FHag