Berufsdilemma Ärztin

sarah97

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10. Juni 2021
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Ich Bin in einer echt blöden Situation
Ich bin jetzt 24 Jahre alt, und bekomme mit Ende des Jahres meinen dr. In der humanmedizin
Ich wollte immer Ärztin werden, das war schon mein Traum seitdem ich denken Kann und das Studium hat mir sehr gefallen, ich hab mich so gern mit der Medizin beschäftigt und mit dem Körper. Jedoch habe ich seit 1,5 Jahren den Bezug zur Spiritualität gefunden und identifiziere mich nicht mit der klassischen Ärztin. Ich glaube sehr wohl an die Schulmedizin, die hat auch ihre Berechtigung aber für mich ist da jetzt SO viel mehr als das, und dass ich das in meinen Beruf nicht mit einbauen kann ist sehr unbefriedigend. Wenn ich auch nur einmal ein Wort wie „selbstheilungskraft“ in den Mund nehmen würde würde ich nicht mehr respektiert werden von meinen kollegen

Noch dazu ist mir klar geworden wie kostbar das Leben ist, und ich möchte eigentlich keinen Beruf ausüben der so an den Nerven nagt und mich so unter Stress versetzt.. ich arbeite gerade im PJ (praktischen Jahr) also das letzte Jahr im med. Studium ist ja bereits im Krankenhaus beim arbeiten, aber ich merke wie mir diese Arbeit die Lebensenergie entzieht und es macht mir keinen Spaß. Es erfüllt mich einfach null…. Ich denke darüber nach den Kittel an den Nagel zu hängen und einen alternativen Beruf im medizinischen Bereich zu machen. Aber die Frage ist ob mich überhaupt etwas in diesem Bereich wirklich „erfüllen“ würde..Gut ich könnte also was ganz anderes machen, das Problem ist aber, dass ich auf einer privaten Universität studiert habe, und meine Eltern unglaublich viel Geld in meine Ausbildung gesteckt haben (zum heutigen Zeitpunkt würde ich nie wieder ein so teures Studium beginnen… aber gut mit 19 war ich sehr unbewusst..) ich weiß es ist wichtig das zu machen was mich glücklich macht, aber irgendwie will ich auch nicht dass meine Eltern denken das ganze Geld war um sonst…
 
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Ich Bin in einer echt blöden Situation
Ich bin jetzt 24 Jahre alt, und bekomme mit Ende des Jahres meinen dr. In der humanmedizin
Ich wollte immer Ärztin werden, das war schon mein Traum seitdem ich denken Kann und das Studium hat mir sehr gefallen, ich hab mich so gern mit der Medizin beschäftigt und mit dem Körper. Jedoch habe ich seit 1,5 Jahren den Bezug zur Spiritualität gefunden und identifiziere mich nicht mit der klassischen Ärztin. Ich glaube sehr wohl an die Schulmedizin, die hat auch ihre Berechtigung aber für mich ist da jetzt SO viel mehr als das, und dass ich das in meinen Beruf nicht mit einbauen kann ist sehr unbefriedigend. Wenn ich auch nur einmal ein Wort wie „selbstheilungskraft“ in den Mund nehmen würde würde ich nicht mehr respektiert werden von meinen kollegen

Noch dazu ist mir klar geworden wie kostbar das Leben ist, und ich möchte eigentlich keinen Beruf ausüben der so an den Nerven nagt und mich so unter Stress versetzt.. ich arbeite gerade im PJ (praktischen Jahr) also das letzte Jahr im med. Studium ist ja bereits im Krankenhaus beim arbeiten, aber ich merke wie mir diese Arbeit die Lebensenergie entzieht und es macht mir keinen Spaß. Es erfüllt mich einfach null…. Ich denke darüber nach den Kittel an den Nagel zu hängen und einen alternativen Beruf im medizinischen Bereich zu machen. Aber die Frage ist ob mich überhaupt etwas in diesem Bereich wirklich „erfüllen“ würde..Gut ich könnte also was ganz anderes machen, das Problem ist aber, dass ich auf einer privaten Universität studiert habe, und meine Eltern unglaublich viel Geld in meine Ausbildung gesteckt haben (zum heutigen Zeitpunkt würde ich nie wieder ein so teures Studium beginnen… aber gut mit 19 war ich sehr unbewusst..) ich weiß es ist wichtig das zu machen was mich glücklich macht, aber irgendwie will ich auch nicht dass meine Eltern denken das ganze Geld war um sonst…
du musst dir das Positive an der Schulmedizin raussuchen. Die bietet zb die besten Diagnosemöglichkeiten die es gibt. Und es gibt ja soviele Zusatzausbildungen, Spezialisierungen.... Du kannst zb Wahlärztin werden, mit eigener Praxis usf.. Es gibt soviele Möglichkeiten. Umsonst ist nie was, aber irgendwo fängt man halt an und das ist dein Studium.
 
J
du musst dir das Positive an der Schulmedizin raussuchen. Die bietet zb die besten Diagnosemöglichkeiten die es gibt. Und es gibt ja soviele Zusatzausbildungen, Spezialisierungen.... Du kannst zb Wahlärztin werden, mit eigener Praxis usf.. Es gibt soviele Möglichkeiten. Umsonst ist nie was, aber irgendwo fängt man halt an und das ist dein Studium.
Ja ich weiß, habe mir das eh überlegt aber die Medizin ist für mich hauptsächlich in der Theorie spannend und in der Praxis stresst es mich fast nur und nervt mich
ich habe eigentlich mit dem Gedanken abgeschlossen eine Facharzt Ausbildung zu machen weil ich gerade hautnah miterlebe wie es assitenzärzten geht
Ich spüre ihren innerlichen Stress, ihre Unausgewogenheit, ihr Unglücklichsein,
Man wird wirklich ausgebeutet als junger Arzt
Und ich will das für mich einfach nicht, ich bin mir selbst zu heilig dafür
Ich denke ich werde keine andere Möglichkeit haben als in die Forschung oder Pharmaindustrie etc. zu gehen.. eben etwas nicht klinisches
 
bekomme mit Ende des Jahres meinen dr. In der humanmedizin [...] Ich denke darüber nach den Kittel an den Nagel zu hängen und einen alternativen Beruf im medizinischen Bereich zu machen.
Mach das nicht. Zieh' die paar Monate noch durch. Danach kannst du immer noch umschwenken. (Was für eine Geld- und Zeitverschwendung das doch wäre).

Ich wünschte, ich hätte einen Hausarzt, der mir nicht gleich teure Pülverchen und Tabletten andrehen will, sondern mir vielleicht ein bisschen Placebo und Selbstheilung auf den Weg mitgeben würde.
 
Mach das nicht. Zieh' die paar Monate noch durch. Danach kannst du immer noch umschwenken. (Was für eine Geld- und Zeitverschwendung das doch wäre).

Ich wünschte, ich hätte einen Hausarzt, der mir nicht gleich teure Pülverchen und Tabletten andrehen will, sondern mir vielleicht ein bisschen Placebo und Selbstheilung auf den Weg mitgeben würde.
Nein nein den Titel hol ich mir eh ganz sicher, ich arbeite noch bis August und präsentiere dann meine Diplomarbeit und somit hab ich das Studium dann fertig gemacht
Ich hätt halt echt gern geregelte Arbeitszeiten und wenig Stress und sehe irgendwie keinen Grund warum ich mich quälen sollte wenn ich eh weiß dass mich das kaputt machen würde..
und es gibt ja angeblich genug Alternativen zur Klinik nur hab ich keine Ahnung wie die Arbeit da jeweils aussieht
😩 ich denk es wird Sich eh ergeben..
 
.... Jedoch habe ich seit 1,5 Jahren den Bezug zur Spiritualität gefunden und identifiziere mich nicht mit der klassischen Ärztin.

Eine der Ärztinnen die meinen Ex im Verlauf einer (schweren) Krankheit behandelt hat,
war trotz Anstellung im staatlichen KH nicht rein schulmedizinisch "angehaucht".
Sie hat nie die Notwendigkeit seiner Bestrahlungstherapie in Frage gestellt,
hat jedoch hie und da einen alternativen Rat gegeben.
Die wurde von dem Personal dort liebevoll Gute Hexe genannt.
Also von den Krankenschwestern.
Die Ärztekollegen schätzten sie als Fachkraft, weil vieles mit Frau Dr. OA Sowieso abgesprochen wurde.
Ich schätze mal, die wird gespürt, gewusst haben wem sie wie begegnen soll.

Ich glaube sehr wohl an die Schulmedizin, die hat auch ihre Berechtigung aber für mich ist da jetzt SO viel mehr als das, und dass ich das in meinen Beruf nicht mit einbauen kann ist sehr unbefriedigend.
Und ich finde, genau diese Einstellung macht diverse Ärzte goldwert!
Für mich persönlich ist das Ausschließen des einen oder anderen totaler Blödsinn!
Ich freue mich über ganzheitliche Ärzte.

Wenn ich auch nur einmal ein Wort wie „selbstheilungskraft“ in den Mund nehmen würde würde ich nicht mehr respektiert werden von meinen kollegen
Das stimmt nicht!
In diesem KH in dem mein Ex behandelt wurde, waren sich die Ärzte einige und betonten das oft,
dass extrem viel vom Patienten selbst abhängt.
....Gut ich könnte also was ganz anderes machen,
Warum?
Dein Wissen hast du ja und damit kannst du viel gutes bewirken.
Du hast sogar noch mehr!
Du bist ohne Scheuklappen und mit einem weiten Horizont in einem Beruf, in dem es immer wichtiger wird,
nichts auszuschließen.
Menschen werden sich, wenn auch sehr langsam, immer mehr Bewusst,
dass Gesundheit ein Zusammenspiel von Seele, Psyche und Körper ist.
Salutogenese rückt, wenn auch sehr langsam, doch immer mehr ins Bewusstsein der Menschen.
das Problem ist aber, dass ich auf einer privaten Universität studiert habe, und meine Eltern unglaublich viel Geld in meine Ausbildung gesteckt haben (zum heutigen Zeitpunkt würde ich nie wieder ein so teures Studium beginnen… aber gut mit 19 war ich sehr unbewusst..)
War vielleicht Schicksal ;)
Wie gesagt, ich finde Ärzte mit deiner Einstellung sind eine Bereicherung.

Irgendwo hab ich schon erwähnt, der Bruder meines Schwiegerkindes ist junger Arzt und glaubt an nichts.
Nur an seine trockene Fakten.
Mein Schwiegerkind jedoch ist sehr spirituell. Nicht realitätsfern, einfach nur spirituell.
Die beiden geraten oft aneinander weil sie eine grundverschiedene Einstellung haben.
Unlängst habe ich ihr geraden, ihrem Bruder einfach Zeit zu geben.
Er ist jung und weiß es nicht besser.
Irgendwann wird ihn das Leben lehren, dass Medikament A gegen Leiden B nicht hilft,
wenn es im psychischen oder seelischen Bereich hapert.

ich weiß es ist wichtig das zu machen was mich glücklich macht, aber irgendwie will ich auch nicht dass meine Eltern denken das ganze Geld war um sonst…
Denk nicht so.
Dein Wissen hast du ja, jetzt gib dir selber nur Zeit, ich bin sicher DU (so wie ich dich an Hand deiner Beiträge einschätze),
du wirst deinen Weg finden!
 
J

Ja ich weiß, habe mir das eh überlegt aber die Medizin ist für mich hauptsächlich in der Theorie spannend und in der Praxis stresst es mich fast nur und nervt mich
ich habe eigentlich mit dem Gedanken abgeschlossen eine Facharzt Ausbildung zu machen weil ich gerade hautnah miterlebe wie es assitenzärzten geht
Ich spüre ihren innerlichen Stress, ihre Unausgewogenheit, ihr Unglücklichsein,
Man wird wirklich ausgebeutet als junger Arzt
Und ich will das für mich einfach nicht, ich bin mir selbst zu heilig dafür
Ich denke ich werde keine andere Möglichkeit haben als in die Forschung oder Pharmaindustrie etc. zu gehen.. eben etwas nicht klinisches

Die Forschung ist doch ein gutes Ziel find ich. Das ist doch echt interessant und spannend.
 
Wenn ich auch nur einmal ein Wort wie „selbstheilungskraft“ in den Mund nehmen würde würde ich nicht mehr respektiert werden von meinen kollegen
Die Selbstheilungskraft hat auch ihre Grenzen, so bedarf ein gebrochener Knochen der Schienung, dann kann die Selbstheilungskraft geordnet einsetzen.

Ein mir bekannter Allgemeinmediziner ist gleichsam Homöopath.
 
Ich stimme euch allen zu, es fehlt wirklich an Ärzten die beide Seiten beleuchten
Die Arbeit an sich ist jetzt nicht das Problem aber die arbeitsumstände
Ich will ja nicht nur faul zuhause herumsitzen, das ist das allerletzte was ich will aber mir war selbst nicht bewusst wie hart diese Arbeit ist und wie sehr sie an die Psyche geht..
es ist wirklich extrem! Ich hatte ein Erlebnis auf der augenabteilung im Herbst (und das ist eh noch eine entspanntere Fachrichtung)
Eine junge Assistenzärztin war völlig fertig mit den Nerven weil man alles auf sie abgeladen hat, die ganze Arbeit von etlichen Ärzten. , sie saß in der Früh mit ihrem Kaffee in der Küche und ich hab in ihrem Blick gesehen wie leer und ausgelaugt sie ist und hab gefragt ob „alles ok“ ist
Dann hat sie mit den Schultern gezuckt und ich sah in ihren Augen die Verzweiflung
Dann konnte ich nicht anders ich hab gesagt „ich kann das nicht sehen“ und habe sie umarmt und sie hat dann zum weinen begonnen
Sie war sehr verschlossen und wollte dann nicht weiter darüber reden, hat sich die Tränen weggewischt und gesagt „so und jetzt muss ich aufhören, ich muss arbeiten“
Und das hat mich so mitgenommen, es ist nur ein Beispiel, ich habe vieles dergleichen erlebt wo ich mir dann dachte das Universum will mich vor diesem beruf Warnen, versteht ihr?
 
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Außerdem arbeite ich gerade „nur“ als Studentin, aber Vollzeit und mache quasi alles was turnusärzte machen und ich sehe ja bereits dass ich das nicht mein Leben lang machen will, hab jetzt schon genug davon 🙄
Das einzig wirklich schöne ist der patientenkontakt
 
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