Belgien will Sterbehilfe für Kinder erlauben

unterstelle mir doch nichts, ich hab nirgendwo was geschrieben dass ich eltern als monster ansehe...sterbehilfe empfinde ich nicht als die wirkliche lösung


Was wäre denn dann die Lösung?

Ich bin wohl das, was man allgemeinhin als "zähes Luder" bezeichnet. Ich habe eine hohe Schmerztoleranz und halte einiges aus. Schmerzen, die ein Krebskranker z.B. aber empfindet im Endstadium sind garantiert noch etwas ganz anderes. Und ich bin mir nach meinem heutigen Stand sicher, dass wenn ich jemals in diese Situation kommen sollte eines Tages, ich vermutlich eine große Sehnsucht nach Erlösung verspüren könnte. Und so mancher Patient wird eben NICHT in der Lage sein, sich selbst noch das Leben zu nehmen - mit Sicherheit auch kaum ein Kind.

Wenn ein Leben definitiv nicht mehr zu retten ist, es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis der Tod eintritt und die Zeit geprägt ist von unendlichen Schmerzen und Leid - was gibt es dann noch zu verlieren?

Wie sähe also die wirkliche Lösung aus?
 
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Ich weiß nicht , ich bin generell gegen Sterbehilfe und bei kindern find ich das schon irgendwie vollig daneben

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Brüssel - Belgien hat einen großen Schritt in Richtung Sterbehilfe für Minderjährige gemacht. Der Senatsausschuss für Justiz und Soziales stimmte am Mittwoch in Brüssel dafür, in sehr schwerwiegenden Fällen die Sterbehilfe auch für Minderjährige zuzulassen.

Es gehe darum, auf das "Drama" der Kinder eine Antwort zu finden, die "nicht zu lindernde Schmerzen haben", sagte der sozialistische Senator Philippe Mahoux. Er hatte das Gesetz 2012 angestoßen. Damit die Sterbehilfe für unter 18-Jährige erlaubt wird, müssen drei Bedingungen erfüllt sein: Die Schmerzen des Betroffenen müssen unstillbar sein, die Kinder müssen "Urteilsfähigkeit" besitzen und als "unheilbar krank" diagnostiziert sein. Die Zustimmung der Eltern ist ebenfalls obligatorisch.

Seit Wochen wird das Thema in Belgien diskutiert. Anfang November hatten sich 16 belgische Kinderärzte in einem offenen Brief für das Gesetz stark gemacht. Ihnen zufolge wird trotz des noch geltenden Verbots schon jetzt immer wieder Minderjährigen in Belgien Sterbehilfe gewährt. Nach Schätzungen geht es um rund zehn Fälle pro Jahr.

Allerdings gibt es auch Zweifel, ob die jungen Patienten tatsächlich eine solche Entscheidung treffen können. "Das ist eine beträchtliche psychologische, menschliche und familiäre Last", sagte der Senator Francis Delpérée von der zentristischen Partei CDH über die Situation der todkranken Kinder, die solch einen Schritt abwägen müssten. Religiöse Verbände lehnen die Gesetzespläne vehement ab.

http://www.spiegel.de/panorama/belgien-ebnet-weg-fuer-legale-sterbehilfe-fuer-kinder-a-936019.html

Ich habe jetzt nicht alle Antworten durch gelesen aber im Prinzip bin ich auch für Sterbehilfe, würde sie auch selbst in Anspruch nehmen wollen, bevor ich künstlich und unter Schmerzen am Leben erhalten werde. Bei Kindern tue ich mir allerdings auch etwas schwer, weil ich nicht jedem Elternpaar, Erziehungsberechtigten ein "richtiges" Verhalten zu traue.

Angenommen, das Kind hat keine leiblichen Eltern mehr, wer entscheidet dann?
 
Es wird sicher nicht bei Kleinkindern gemacht, das Kind muß ja Urteilsfähigkeit besitzen.

Irgendwo hab ich mal eine Reportage über eine 12 jährige gesehen, die Krebs gehabt hat und fast ihr ganzes Leben dagegen gekämpft hat, der Krebs war nicht zu besiegen. Sie wollte auch nicht mehr, wollte gehen, keine Behandlungen mehr. Sie hat es jahrelang versucht, auch für ihre Eltern, aber irgendwann hat sie einfach nicht mehr können und ihre Eltern haben es akzeptiert. Aber vom Gesetz her haben die Eltern die Chemotherapie nicht stoppen können, es war verboten, das Kind hat nicht entscheiden dürfen und die Ärzte waren ebenfalls verpflichtet, immer weiter zu behandeln.

Solche Fälle hab ich im Sinn, die Kinder sollen nicht gesetzlich dazu verpflichtet werden zu leiden.

Wie gesagt ich bin auch für die Sterbehilfe
und wenn alle Bedingungen erfüllt sind,
sollte man auch sterben dürfen.
Es ist wohl so, wie Ruhepol schon schrieb,
dass es die Eltern sind, die nicht los lassen können.
Ich würde aber auch nicht wollen, dass mein Kind leidet.
Es ist und bleibt schwierig.
Ich kann das nicht beurteilen.
 
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Was wäre denn dann die Lösung?

Ich bin wohl das, was man allgemeinhin als "zähes Luder" bezeichnet. Ich habe eine hohe Schmerztoleranz und halte einiges aus. Schmerzen, die ein Krebskranker z.B. aber empfindet im Endstadium sind garantiert noch etwas ganz anderes. Und ich bin mir nach meinem heutigen Stand sicher, dass wenn ich jemals in diese Situation kommen sollte eine Tages, ich vermutlich eine große Sehnsucht nach Erlösung verspüren könnte. Und so mancher Patient wird eben NICHT in der Lage sein, sich selbst noch das Leben zu nehmen - mit Sicherheit auch kaum ein Kind.

Wenn ein Leben definitiv nicht mehr zu retten ist, es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis der Tod eintritt und die Zeit geprägt ist von unendlichen Schmerzen und Leid - was gibt es dann noch zu verlieren?

Wie sähe also die wirkliche Lösung aus?
aktive sterbehilfe ist generell schwierig und mir scheint irgendwie dass es bei kindern leichter fällt ja zu sagen...ausserdem ist die passive sterbehilfe sehr wohl möglich


anmerkung: okay ich bin generell gegen aktive sterbehilfe, egal ob erwachsener, kind oder tier
 
Ich habe jetzt nicht alle Antworten durch gelesen aber im Prinzip bin ich auch für Sterbehilfe, würde sie auch selbst in Anspruch nehmen wollen, bevor ich künstlich und unter Schmerzen am Leben erhalten werde. Bei Kindern tue ich mir allerdings auch etwas schwer, weil ich nicht jedem Elternpaar, Erziehungsberechtigten ein "richtiges" Verhalten zu traue.

Angenommen, das Kind hat keine leiblichen Eltern mehr, wer entscheidet dann?


Dann wohl der gesetzliche Vormund und das Kind selbst (die angesprochene Urteilsfähigkeit). Es kann ja nicht jeder ein Kind wegen einem gebrochenen Bein "einschläfern", die Kriterien (Unheilbarkeit, nicht zumutbare Schmerzen) müssen ja erfüllt sein.
 
es gibt keine lösung, es gibt nur alternativen...die Begleitung ist und bleibt für mich halt die alternative zur sterbehilfe, auch wenn ich mir bewusst bin, dass es einzelfälle gibt, wo aktive sterbehilfe sicherlich besser wäre, aber dass sind einzelfälle die ein pauschales sterbehilfegesetz egal für wen noch lange nicht rechtfertigen
 
aktive sterbehilfe ist generell schwierig und mir scheint irgendwie dass es bei kindern leichter fällt ja zu sagen...ausserdem ist die passive sterbehilfe sehr wohl möglich


anmerkung: okay ich bin generell gegen aktive sterbehilfe, egal on erwachsener, kind oder tier

Bei Kindern fällt es leichter, ja zu sagen?

Man merkt, du hast keine ;)

Und ich sehe es ganz anders - bei Mensch oder Tier, wenn keinerlei Rettung und Linderung mehr möglich ist, ist die Erlösung ein Liebesdienst. Ich musste ein Kaninchen einschläfern lassen, ich habe gelitten wie noch nie dabei, denn ich trug die Verantwortung. Aber das war kein Vergleich zu seinem Leiden. Ich wäre mir schäbig vorgekommen, hätte ich ihn auch nur eine Minute länger leiden lassen, nur weil ich nicht loslassen will. Er fehlt mir heute noch, unendlich. Aber es war die richtige Entscheidung - er wäre Minuten, vielleicht Stunden später gestorben, aber er hätte diese Zeit in Qualen verbracht.
 
Dann wohl der gesetzliche Vormund und das Kind selbst (die angesprochene Urteilsfähigkeit). Es kann ja nicht jeder ein Kind wegen einem gebrochenen Bein "einschläfern", die Kriterien (Unheilbarkeit, nicht zumutbare Schmerzen) müssen ja erfüllt sein.

Da stellt sich für mich das erste Problem, da ich nicht jeden gesetzlichen Vormund, Erziehungsberechtigten und auch nicht jeden Eltern zu traue, dass sie die "richtige" Entscheidung treffen.

Ich nenne jetzt mal ein krasses Beispiel. Also angenommen, dass Kind hat keine Eltern mehr und wächst in einem Heim heran, dann erkrankt es schwer, liegt im Koma und kann nicht selbst entscheiden oder aber es ist einfach zu jung. Dann würde eventuell die Gefahr bestehen, dass gesagt wird ok stellen wir die Maschinen ab mit dem Hintergedanken, es käme dann auch billiger.

Wie gesagt ein krasses Beispiel, ging mir aber gerade durch den Kopf.
 
Bei Kindern fällt es leichter, ja zu sagen?

Man merkt, du hast keine ;)

Und ich sehe es ganz anders - bei Mensch oder Tier, wenn keinerlei Rettung und Linderung mehr möglich ist, ist die Erlösung ein Liebesdienst. Ich musste ein Kaninchen einschläfern lassen, ich habe gelitten wie noch nie dabei. Aber das war kein Vergleich zu seinem Leiden. Ich wäre mir schäbig vorgekommen, hätte ich ihn auch nur eine Minute länger leiden lassen, nur weil ich nicht loslassen will. Er fehlt mir heute noch, unendlich. Aber es war die richtige Entscheidung - er wäre Minuten, vielleicht Stunden später gestorben, aber er hätte diese Zeit in Qualen verbracht.

aber du hast entschieden, nicht dein tier und du hast entschieden das dein tier qualen litt....es tut mir leid, dass ich die einschläferung von tieren ins spiel bracht, denn kinder und tiere sind ja was anderes
 
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Dann wohl der gesetzliche Vormund und das Kind selbst (die angesprochene Urteilsfähigkeit). Es kann ja nicht jeder ein Kind wegen einem gebrochenen Bein "einschläfern", die Kriterien (Unheilbarkeit, nicht zumutbare Schmerzen) müssen ja erfüllt sein.

also in holland und belgien haben auch nicht alle die kriterien des sterbehilfe-gesetzes erfüllt und es wurde trotzdem aktive sterbehilfe geleistet
 
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