mir fällt dazu das Thema "Aufnehmen und Abgeben" ein. Die Wahrheit liegt für mich zwischen diesen beiden Dingen, und doch stelle ich immer fest, daß beides nicht gleichzeitig geschehen kann.
Die Konzentration auf Dinge (ein Chakra ist für mich auch ein "Ding", das ich in meinem Körper spüren kann, wenn ich meine Aufmerksamkeit darauf richte) ermöglicht ja beides: ich kann mich darauf konzentrieren, etwas aufzunehmen oder etwas abzugeben (das ist wie beim Essen). Wenn ich das Mittelding suche, dann kommt es zur Stagnation, ich gebe nicht ab und nehme nicht auf und bin starr, halte fest was heraus will und gebe dem Widerstand, was herein will. Als Bild habe ich gerade mich als Gefäß vor Augen, wie es bei der Meditation entweder etwas, z.B. ein Wahrnehmung aufnimmt oder sie abgibt.
Ich finde es nun tatsächlich eine Frage der Einstellung und der Übung zu erkennen, was eigentlich außen ist und hinein will und was innen ist und hinaus will. Irgendwo dazwischen ist eine Grenze, eine Art semipermeable (halbdurchlässige) Membran in meiner Wahrnehmung, durch die der eingehende und ausgehende Wahrnehmungsstrom gefiltert wird. Wenn mir dieser filternde Anteil meiner Wahrnehmung bewußt ist, dann kann ich ihn mittlerweile durch "Annehmen" wegnehmen und mit ihm ohne ihn sein (klingt paradox, aber ich empfinde es so). Es kommt dann nicht zu Schrecken oder zu anderen Wahrnehungen außerhalb eines ruhigen, liebevollen Gewahrseins.
Wenn ich nun meinen Filter tätig werden lasse, dann wandert die Aufmerksamkeit über kurz oder lang von dieser Filtermembran entweder nach außen oder nach innen. Also entweder es entstehen Gedanken über irgendetwas, das jetzt eigentlich gar nicht Thema ist, oder ich spüre meinen Körper. Mein Bewußtsein ist jetzt nicht mehr auf meine Wahr-Nehmung (ohne Membran) gerichtet, sondern auf einen vergänglichen Teil von mir: meinen Körper oder Dinge, die mich von außen bewegen (gedanklich-emotional). Ich beobachte dabei, daß der Wechsel zwischen der Wahrnehmung des Innen und des Außen in mir wwellenförmig verläuft: zuerst denke ich etwas, dann fällt mir das auf und ich spüre meinen Körper (dabei nutze ich auch gerne die Idee von den Chakren). Dann nehme ich meinen Körper wahr (ich bin also innerhalb der Membran) und kriege wieder Gedanken über meine Körperwahrnehmung. Die Wahrnehmung richtet sich dann wieder auf das Denken und geht wieder nach außen (außerhalb der Membran). Das fällt mir dann wieder auf und ich konzentriere mich wieder auf meinen Körper. Und so weiter und sofort. Ein Pendeln also.
Und genau das ist in meinen Augen das, was man in der meditation beobachten soll: daß es einen natürlichen Wellenfluß der Aufmerksamkeit und des Seins gibt. Man stellt sich das Sein als statitschen Fluß vor, in dem es keine Wechselwirkungen mehr gibt. Das persönliche Karma ist in diesem Zustand sicherlich rein und verursacht diese Wellenbewegung nicht mehr. Nur: der Mensch ist noch auf der Erde, der Körper, der Geist und die Seele unterliegen den Gezeiten, den Planeten und der Nahrung und damit entsteht eine "natürliche" Wellenbewegung der Natur, die ich einmal von der natürlichen Bewegung der Persönlichkeit abgrenzen will.
Insgesamt muß man ich sagen, daß Wellenbewegungen immer bleiben, solange man in einem Körper steckt. Vorausgesetzt, man will natürlich sein. Wenn man ein Guru sein will mit einer Lehre, dann muß man es so machen. Aber auch Lehren unterliegen dieser natürlichen Wellenbewegung, denn sie entstammen ja dem Geist, der durch den Körper an unser Leben gebunden ist. Erst im Tod wird es wohl dazu kommen, daß diese Wellenbewegung aus dem inneren Universum unserer Aufmerksamkeit verschwinden, weil unser inneres Universum vielleicht auch verschwindet. Wie dem auch sei: bis dahin kann man eigentlich nur üben, natürlich zu sein. Das ist eine schwierige Aufgabe, sich anzunehmen, wie man da auf dem Kissen hockt und sich als Teil der Natur zu fühlen- geführte Meditationen und Techniken wie die Konzentration auf Dinge können da durchaus auch ablenkend sein und sind gar nicht mal unbedingt für jeden Geist notwendig. Jeder Geist ist unterschiedlich entwickelt- deshalb kann man bei der Meditation auch nix raten

Und doch macht's Spaß, das dennoch zu tun. Vielleicht ist das auch Ausdruck, dieser Wellenbewegung- daß man unmögliches dennoch immer tun will. Das ist vielleicht auch etwas Göttliches in uns, durch das wir über uns selber hinaus wachsen können.
Liebe Grüße, RegNiDoen