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Beelzebub
Darstellung des Beelzebubs aus dem
Dictionnaire Infernal (1863)
Beelzebub (auch
Belzebub, Beelzebul, Beelzebock oder
Belsebub) ist in der Mythologie ein
Dämon oder eine lokale Gottheit der
Philister. Im übertragenen Sinne wird
Beelzebub auch als andere Bezeichnung für den
Teufelgebraucht.
Mit dem Namen
Beelzebub (
Hebr. בעל זבוב,
Baʿal Zəvûv; arab. بعل الزباب,
Ba‘al az-Zubab; wörtlich „Herr der Fliegen“; altgriech. Βεελζεβούλ,
Belzeboúl; lat. Beelzebūb)
[1] wird im
Tanach der Stadtgott von
Ekron im Land der Philister bezeichnet. Die etymologische Herkunft ist wahrscheinlich vom hebräischen
Sebul, „Kot“, „Dünger“ abzuleiten
Baal Zebub wird übersetzt mit „Herr der Fliegen“ und ist vermutlich eine
Verballhornung des eigentlichen Namens בעל זבול Baal Zebul (‚erhabener Herr‘), um den heidnischen Gott zum
Dämonen abzuwerten bzw. dessen Anhänger zu verspotten. Alle Namensformen sind Beinamen des Titels
Ba’al. Der eigentliche Name wurde erst aus Textvergleichen mit dem
Ugaritischen erhoben. In frühjüdischer Zeit wurde der
kanaanäischeWettergott Baal zum Inbegriff des
Götzen. König
Ahasja von Israel erbat von ihm Orakel (2. Könige 1
EU).
Im rabbinischen Hebräisch hat
Beelzebul die Bedeutung „Herr des Misthaufens“, abgeleitet vom hebräischen Wort
zabal („düngen“), das die
Rabbiner zur Umschreibung des Götzendienstes verwendeten. Das brachte ihm den Spottnamen „Mistbaal“ ein.
Zoroastrische Dämonologie
Als Fliegendämon besitzt
Beelzebub eine ältere Vorlage in der altiranischen, zoroastrischen
Dämonologie: Dort ist es der weibliche Dämon Nasu, der als eine in Leichen wohnende Fliege dargestellt wurde und die Verwesung, die Unreinheit und den Zerfall verkörperte und symbolisierte. Die sich von Leichen ernährende Nasu konnte von aasfressenden Hunden und Vögeln verjagt werden, die als hilfreiche Wesen des Lichtbringers
Ormuzd in Erscheinung traten.
Im überlieferten Sag-did-Ritus, bei dem es sich um einen Reinigungsritus handelte, werden bestimmte Waschungen für bestimmte Körperteile beschrieben, mit denen sich die dämonengläubigen Menschen vor dem Unheil durch die Fliegendämonen bewahren konnten.
Neues Testament
Im Neuen Testament bei Markus (
Mk 3,22
EU) findet sich zuerst der Name
Beelzebul. In antiken Bibelübersetzungen, etwa der lateinischen
Vulgata, ist
Beelzebul in
Beelzebub geändert:
„Die Schriftgelehrten, die von Jerusalem herabgekommen waren, sagten: Er ist von Beelzebul besessen; mit Hilfe des Anführers der Dämonen treibt er die Dämonen aus.“
Die Änderung des Namens in
Beelzebub und dessen Bedeutung geschah angelehnt an
2 Kön 1
EU, wo ein
Baal-Sebub als
Stadtgottheit im
palästinensischen Ekron erwähnt wird, dessen Name mit „Herr der Fliegen“ übertragen wird. Die Kombination dieser beiden Namensformen von
Beelzebub war durch deren fast gleiche Bedeutung leicht möglich.
[2]
Bei Markus (
Mk 3,23,26
EU) heißt es weiter:
„Da rief er sie zu sich und belehrte sie in Form von Gleichnissen: Wie kann der Satan den Satan austreiben? […] Und wenn sich der Satan gegen sich selbst erhebt und mit sich selbst im Streit liegt, kann er keinen Bestand haben, sondern es ist um ihn geschehen.“
Auch bei Matthäus (
Mt 10,25
EU Mt 12,24,27
EU) und Lukas (
Lk 11,15
18-19) ist Beelzebub der „Anführer der Dämonen“.
u.s.w.
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