Flirten als aktives tun, sei es verbal oder sonst via körpersprache, verfolgt aber m.e. einen bestimmten zweck. Jeder der flirtet, erhofft sich resonanz, denn ohne die bringt das ganze spiel nichts. Durch ständige resonanz vertieft sich aber die "flirt-beziehung". Ob man das dann will?
ich hoffe wirklich, dass das nicht auf mich zutrifft?! dazu mal etwas mehr:
der kontakt begann nicht mit flirten. sondern weil ich die person als still und sensibel wahrnahm und dachte, ihm geht es vielleicht nicht so gut. ich ging auf ihn zu, vielleicht wegen helfersyndrom. aber auch, weil ich selbst sensibel bin, probleme habe und irgendwie eine "ähnlichkeit" bei ihm spürte. ich habe nicht viele freunde und hoffte wohl auch auf einen neuen freund in meinem leben, der meine art verstehen könnte, weil er selbst "ähnlich" ist.
die "ähnlichkeit" bestätigte sich dann auch. wir waren von anfang an sehr offen zueinander, teilten probleme, bauten den anderen auf oder ähnliches. ich würde sagen, es war eher wie eine mini-selbsthilfegruppe. zwei dramatische seelen sprechen über ihre probleme. nicht besonders sexy.
aber irgendwie kam man sich durch diese offenheit doch sehr nahe. wenngleich erstmal überhaupt nicht oberflächlich, sondern im gegenteil. da wir beide aber sehr unsichere menschen sind, habe ich den eindruck, dass dann jeder von uns dem anderen halt auch mal was nettes sagen wollte. um ihn zu beruhigen oder aufzubauen. so entstanden m.e. sehr schnell die ersten bestätigungs- und zuneigungs-bekundungen. eigentlich aber eher aus der not heraus, dass jeweils der andere ständig unsicher war, ob er gerade müll labert oder sich blamiert oder so.
ich weiß, kompliziert... das erste kompliment bezüglich äußerlichkeiten bzw. meines aussehens, kam dann auch nicht einfach so. sondern nachdem ich ihm anvertraute, dass ich bei einer bestimmten frau manchmal komplexe bekomme und mich fragte, ob mein freund sie vielleicht attraktiv findet. eigentlich wollte er mich, mit dem was er dann sagte, bestimmt nur beruhigen. aber ich habe halt seit jahren keine komplimente von männern bzw. meinem mann bekommen. das hat mich dann voll umgehauen, dass mich jemand überhaupt so sieht, wahrnimmt! mir war überhaupt nicht klar, dass ich noch so eine wirkung habe, weil ich die bei meinem freund ja anscheinend nicht mehr habe. deshalb berührt mich das flirten so.
tja und ich bin auch nur eine frau. bei filmen schmelze ich auch dahin, wenn männer tolle sachen sagen oder machen. das spricht halt alle meine sehnsüchte an. das heißt aber nicht, dass ich den schauspieler ausfindig mache und mit ihm was haben will.
das mit dem anderen ist also - zumindest meinerseits - viel mehr freundschaftlich, als flirtend. es hat mich nur aktuell total aus dem häusschen gebracht. aber ich gebe zu, den flirt-aspekt sollte ich nicht ignorieren. ich habe mit ihm ja auch darüber gesprochen. über moral, meinen freund, dass ich nicht weiß, ob ich komplimente annehmen sollte, etc. und er hat sich auch gedanken über meinen freund gemacht und gesagt, er würde nie was machen.
vielleicht kann ich ihn (den flirt-aspekt) ab und zu einfach genießen, aber halt auch aufpassen, dass dieser aspekt nicht zu oft gefüttert wird. zumindest von meiner seite kann ich das beeinflussen.
oder findet ihr, ich rede mir da was zurecht?