Hier muss ich auch ganz eindeutig auf meine Antwort an Grey verweisen. Ich habe gewisse Teile meiner Familie nicht einmal kennen gelernt, weil ich von Anfang an nicht akzeptiert wurde.
Aber stimmt, so ganz einseitig war es nicht. Ich habe mit meiner Geburt den Stein ins Rollen gebracht.
Je länger und beharrlicher du dir das einredest, um so mehr wird es zur Realität.
Ich glaube, dass Erziehungsfehler in jeder Familie gemacht werden. Für jede unangenommene und ungeliebte Eigenschaft oder Denkhaltung findet man innerhalb des Familienclans die passende Projektionsfläche, wenn man nur tief genug gräbt. Was hilft aber letztlich, das aufzudröseln?
Auch deine Mutter war durch die Erziehung geprägt.
Ich finde, es bringt nicht weiter, als erwachsener Mensch noch über die gemachten Erziehungsfehler zu grübeln. Irgendwann muss man eh akzeptieren, wie man ist und auch seine Rolle, seinen Platz in Familie und Gesellschaft. An seinem Leben im Hier und Jetzt kann man arbeiten, an der Vergangenheit nicht.
Zur Vergangenheit muss man eine möglichst schmerzfreie Haltung finden und evtl. versuchen einen anderen Blickwinkel zu wählen.
Solange du dich als Opfer siehst, bist du es auch. Hier kannst du ansetzen: "Ich bin kein Opfer, ich bin selbstbewusst, ich lasse mir nichts gefallen."
Mir ist schon klar, dass das leichter geschrieben, als verwirklicht ist. Aber niemand hat versprochen, dass es leicht ist, bestimmte verinnerlichte Muster aufzulösen.
lg
Gabi