Hi @Mönch-David,
deiner festen Überzeugung, dass es keine materialisierten Spuren Gottes gibt, kann ich nicht folgen. Ich spüre darin eine Vereinfachung – fast so, als müsste die Suche nach solchen Spuren als „falsch“ dargestellt werden, um die eigene spirituelle Erfahrung zu schützen.
Wenn du ins Alte Testament schaust, findest du viele Erzählungen von Gottes Zeichen: den brennenden Dornbusch, die Steintafeln, Prophezeiungen, Wunder. Das sind keine bloßen inneren Wahrnehmungen, sondern
materielle Spuren, die Menschen berührt und verändert haben.
Gerade deshalb frage ich mich: Wie mächtig ist unsere Psyche – und wie leicht kann sie uns eine Nähe Gottes vorgaukeln, wenn die äußeren Zeichen fehlen? Ist es nicht menschlich, sich in solchen Momenten Trostbilder zu erschaffen, um die Leere zu füllen?
Jesus selbst hat Zeichen von Gott erbeten – nicht aus Zweifel, sondern aus dem Wunsch, dass die Menschen glauben können. Und ich glaube: Die Menschheit braucht solche Zeichen heute mehr denn je – nicht als Beweis, sondern als
Aufrichtung.
Was denkst du: Warum sollte Gott heute keine Zeichen mehr setzen – gerade jetzt, wo so viele nach Orientierung suchen?