Anleitung zum Schnelleinstieg in Chaoscope

Tommy

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Chaoscope ist ein Freeware-Programm, mit dem sich komplexe und farblich wunderschöne Gebilde herstellen lassen; der Reichtum möglicher Formen und Farbverläufe ist schier unendlich. Was machbar ist, zeigen einschlägige Galerien wie z.B.

http://www.btinternet.com/~ndesprez/gallery.htm
http://www.btinternet.com/~ndesprez/userglry.htm

Man kann auch einen Blick in das hiesige Künstlercafe "Zum Pixelrausch" werfen, in dem so manche Bilder ausgestellt sind. Die folgende Anleitung ist für User bestimmt, die gern solche Figuren entwerfen würden, aber Hemmschwellen haben, weil sie davon ausgehen, derartige Programme seien zu schwierig zu bedienen oder es erfordere irrsinnige Zeit, um zu brauchbaren Ergebnissen zu kommen. Das Gegenteil ist der Fall.

Schritt 1:

Nach Download (z.B. von der Seite http://www.btinternet.com/~ndesprez/download.htm ) und Installation des Programms öffnen wir es und stellen fest, daß der Bildschirm bemerkenswert leer ist. Das gilt es zu ändern, daher klicken wir im Menü "File" das "New" an. Chaoscope öffnet ein Fenster, in dem wir drei grundlegende Dinge festlegen können.

http://img122.*************/img122/5694/newsx9.jpg

In der "Attractor"- Auswahlbox legen wir den Fraktal-Typ fest, für unsere Demo-Zwecke lassen wir mal "Chaotic Flow" stehen.

Darunter können wir unsere Leinwandgröße bestimmen. (Width/Height). Sie ist auf 640x480 voreingestellt, das können wir jederzeit ändern, je nachdem, wie groß unser Objekt werden soll.

Die Render-Auswahlbox bestimmt den Typ, aufgrund dessen unser Bild vom Programm berechnet wird. Es stehen fünf Typen zur Auswahl.

"Gas" und "Liquid" liefern Gebilde in Schwarz-Weiß, was auch sehr reizvoll sein kann, "Light" und "Plasma" in Farbe, "Solid" redendert auf der Basis von 5 Farben. Die Farbgebung der letzten drei Rendertypen können wir nach Herzenslust ändern; dazu später mehr. Wir wählen für unsere Demo-Zwecke erst einmal den Typ "Plasma".

"Okay" anklicken. Unsere (noch) leere Leinwand erscheint, rechts daneben das "View"- Feld, in dem wir bei Bedarf Einstellungen vornehmen können. Wir wollen uns aber gleich noch die Regler besorgen, um auch unseren Attractor zu manipulieren. Also auf "Window" in der Menüleiste klicken und "Attractor" abhaken. Das Programm gibt unserer Bitte nach, und öffnet rechts oben ein "attractor"-Feld mit vielen, vielen Reglern, die später zum Einsatz kommen.

Schritt 2

Wir merken uns : Die Funktionstasten "F3" und "F4" sind von nun an unsere besten Freunde und die wichtigsten Tasten auf der Tastatur. F3 liefert uns nach dem Zufallsprinzip ein Basisgebilde nach dem anderen für unsere Spielereien. Falls uns das Angebotene als Grundlage nicht gefällt, drücken wir wieder F3, immer und immer wieder, bis wir das Gefühl haben: "Ja, da könnte was draus werden." Also machen wir das bitte jetzt einmal. :)

Schritt 3

Wir gehen mit dem Mauszeiger in das Bild und bewegen die Maus bei gedrückter linker Maustaste auf und ab und nach links und rechts. Verschiedene Ansichten des Objekts werden dargestellt. Bei gedrückter Shift/Umschalt-Taste können wir das Gesamtobjekt nach oben/unten und nach links/rechts verschieben, wie es uns gefällt. Wer ein Mausrad an seiner Maus hat, kann das Objekt vergrößern und verkleinern und z.B. bestimmte Stellen, die interessant erscheinen, heranzoomen. Wer kein Mausrad hat, macht den gleichen Job mit Hilfe der festgehaltenen "Strg"-Taste.

Die Taste F6 zentriert unser Objekt, nachdem wir es 1000x hin- und hergewendet haben; Shift+F6 zentriert den Auschnitt, falls wir bereits einen Ausschnitt vergrößert haben und diesen nicht verlieren wollen. Nun wird es Zeit für ein erstes Probe-Rendern.

Schritt 4

Wir drücken F4 und warten ab, was passiert. Nach ca. 30-40 Sekunden (abhängig von der Arbeitsgeschwindigkeit eures PCs und der Größe der Leinwand) gibts ein erstes Ergebnis. Sind wir damit zufrieden, können wir noch rechts im "View"-Feld die Helligkeit (Brightess) und den Farbverlauf (Gamma) einstellen. Dazu bedienen wir die dort dargestellten Regler (rote Einkreisungen).

http://img128.*************/img128/461/gerendertun6.jpg

Gefallen uns insgesamt die Farben nicht, so machen wir einen Doppelclick auf dem hübschen bunten Streifen in "Speed Grad.", ein Fenster geht auf, und dort können wir mitgelieferte Farb-Maps hochladen, das gleiche Spiel auch beim Parameter "Angle Grad." Wir drücken F4, um zu überprüfen, wie das Bild aussieht, wenn es gerendert ist. Ach so, falls wir während des Rendern bereits merken, daß das Bild wahrscheinlich Asche ist, brauchen wir die verbleibende Zeit nicht schwitzend abwarten, sondern unterbrechen den Rendervorgang mit der "Escape"-Taste.

Schritt 5

Jetzt beginnt der Spaß erst. Wir wollen ein wenig Feinarbeit leisten. Im Attractor-Feld rechts gibts eine Menge Regler (M1- M11), die wir nicht ungenutzt lassen wollen. Ein kleiner Zug am M3-Regler zum Beispiel - und es gibt ein interessantes neues Gebilde. Hier gilt es auszuprobieren, immer und immer wieder, bis der Arzt kommt.

http://img406.*************/img406/4093/mreglerfl3.jpg

Aber Achtung! Fingerspitzengefühl ist gefragt. Eine plumpe, unsensible Rumfummelei führt rasch - wie zur Strafe- in die weiße Leere.

Schritt 6

Haben wir in etwa eine abgefahrene Figur gefunden, die uns farblich und förmlich gefällt, aber sind wir in unserem Perfektionswahn auch nach intensivstem Drehen und Wenden noch nicht gänzlich zufriedengestellt, so machen wir folgendes. Rechts im "Attractor"-Feld finden wir den Regler, der sich "Randomness" nennt. Er ist für den Zufallsfaktor zuständig (direkt unter "Iterations"). Wir setzen ihn von 100 auf sagen wir: 10 oder kleiner herunter. Dann drücken wir wieder die F3-Taste. Das Programm gibt uns dann Figuren vor, die nur minimal von unserer abweichen. So kann man sich langsam zur eigenen Vision vortasten. Falls die nächste Version nicht paßt, ist die vorangegangene jederzeit über "Previous" in der Menüleiste (unter "Attractor") wieder aufrufbar. Oder noch einfacher über die Tastenkombination Alt+Pfeil links; Alt+Pfeil rechts stellt die veränderte Version wieder her.

Schritt 7

Ist unsere Schöpfung fertig und sehen wir, daß sie wohl getan ist, so gehts an den Endrender (F4). Wir speichern das Bild, indem wir "File" in der Menüleiste anwählen und "Save Image as" anklicken. Der Menüpunkt "Save as" hingegen speichert kein Bild, sondern nur die Programmdaten, die dem Erzeugen des Bildes zugrunde liegen. Das ist dann wichtig, wenn wir später mal auf die geschaffene Figur zurückgreifen und an ihr weiterarbeiten wollen.

Chaoscope speichert Bilder im Bitmap-Format ab. Eine weitere Bearbeitung und Konvertierung in ein anderes Format (etwa das speicherplatzfreundliche jpg) besorgt fast jedes Bildbearbeitungsprogramm.

Das wars, und jetzt viel Spaß beim Rendern.

:)

P.S. Wählt man als Rendertyp "Solid" aus, so kann man im Feld rechts jede der 5 Farben durch Doppelclick auf die Farbkästchen ändern. Eine Farbpalette tut sich auf und man wählt, was man gern hätte.
 
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...und ich dachte immer, die bedienung des programms wäre leicht....
Nee, Tommy, schon schön, daß Du dir die mühe gemacht hast




Sage
 
Ist doch auch ganz leicht. Hört sich nur kompliziet an. Einfach das Chaoscope-Programm öffnen und online die 7 Schritte nachmachen, dann ists ganz easy.

:)
 
Na gut, Ultrakurzanleitung:

1. Programm öffnen ----> File--->New

2. Attractor und Render auswählen

3. F3, F3, F3, F3.....bis es gefällt

4. F4

5.Fertiges Bild unter File---> "Save Image as" abspeichern.

Noch einfacher kann ichs aber nicht machen.

:(
 
Na gut, Ultrakurzanleitung:

1. Programm öffnen ----> File--->New

2. Attractor und Render auswählen

3. F3, F3, F3, F3.....bis es gefällt

4. F4

5.Fertiges Bild unter File---> "Save Image as" abspeichern.

Noch einfacher kann ichs aber nicht machen.

:(


Hasse wohl von mir abbeschriebn was?
Also ich zieh die Regler der F3 vor.
Farbe kann man auch unter view, unterste Angabe ändern, ansonsten kannst schon mal ne Anleitung für die TG s basteln.



Sage
 
Da lacht mein Herz doch wieder!

Jede Menge dazugelernt .....

Wußt ichs doch

:)

Ich (versuchs - blöde Redensart) mir mal auszudrucken und neben den PC zu legen, für alle Fälle!

:schnl:
 
Hasse wohl von mir abbeschriebn was?
Also ich zieh die Regler der F3 vor.
Farbe kann man auch unter view, unterste Angabe ändern, ansonsten kannst schon mal ne Anleitung für die TG s basteln.



Sage

Schon recht. Aber TG2 ist bedeutend schwerer. Da ist Chaoscope ein Witz gegen.

Als Arbeitstitel für ein TG2-Tutorial könnte ich mir "Terragen 2.0 für Blonde vorstellen", womit ich auch mich selbst meine. Es liegt ein Reiz darin, komplizierte Dinge möglichst aufs Wesentliche und Einfache zu reduzieren.

Aber wie gesagt - das dürfte noch ein Weilchen dauern.
 
Schon recht. Aber TG2 ist bedeutend schwerer. Da ist Chaoscope ein Witz gegen.

Als Arbeitstitel für ein TG2-Tutorial könnte ich mir "Terragen 2.0 für Blonde vorstellen", womit ich auch mich selbst meine. Es liegt ein Reiz darin, komplizierte Dinge möglichst aufs Wesentliche und Einfache zu reduzieren.

Aber wie gesagt - das dürfte noch ein Weilchen dauern.


Vielleicht ist dann schon T2.1/4 draußen...
Und bryce wartet ja auch noch. mal sehn, ob ich mein neustes Werk heute endlich gerendert kriege, dann stell ich´s ins Cafe.


Sage
 
"Gas" und "Liquid" liefern Gebilde in Schwarz-Weiß, was auch sehr reizvoll sein kann, "Light" und "Plasma" in Farbe, "Solid" redendert auf der Basis von 5 Farben.

Dieser Satz aus dem Tutorial ist so nicht ganz richtig. Wenn man im "Gas" bzw. "Liquid"-Rendermode ist, braucht man auf Farbe nicht zu verzichten. Es gibt unter dem Menüpunkt "View" die Option "Random Gradient", die Farbe nach dem Zufallsprinzip liefert, allerdings nur in einem gewissen Spektrum der Farbpalette. Oder man macht im Fenster "View" einen Doppelklick auf den Farbstreifen ("Gradient") und kann dann eine der mitgelieferten Farbmaps laden. Allerdings bringt oft mehr die erwähnte obere Methode.

Die Tastenkombination Ctrl(bzw.Strg)+R bringts noch schneller. Einfach die Ctrl (Strg)-Taste gedrückt halten, und dann die Taste "R" immer wieder drücken - liefert Farbverläufe im Schnellverfahren.

:)
 
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