Angst vor Veränderungen

Ich habe schon oft über das Thema Angst (der anderen) nachgedacht, weil ich überhaupt keine Angst kenne. Entscheidend dürfte hier wie eigentlich überall die Kindheit sein.

Das habe ich auch mal von mir behauptet --- doch ich war nicht ehrlich zu mir.

Ich persönlich hing nie besonders am Leben, hatte keine besonders ausgeprägten Leidenschaften außer dem Bücher-Lesen, das Leben meiner Mitmenschen war mir herzlich egal, Gesundheit war selbstverständlich, ich hatte jeden Job bekommen, den ich mir eingebildet habe und immer genug Geld für meinen Lebensunterhalt, somit hatte ich niemals Angst, nicht vor Tod und nicht vor Teufel. Ich war zwar bis vor kurzem noch ohne Glauben an Gott, habe aber rückblickend betrachtet immer nur auf ihn vertraut, nämlich auf mich selbst. Ich hatte nie Hilfe von Außen erhalten, bin schon immer stark introvertiert, so daß meine Eltern heute von mir sagen, sie hätten keinen Zugang zu mir gehabt. Durch dieses In-Mich-Gekehrtsein habe ich wohl permanent die Verbindung mit Gott gehalten ohne ihn bewußt zu kennen.

Und das dürfte die Ursache meiner Furchtlosigkeit sein.

Nach meinen Ansichten hast Du bisher keine Veränderung erfahren, die Dir Angst macht...

...es kann sein, das Deine Seele sich zu diesen Erfahrungen des Lebens ohne beängstigende Veränderungen entschieden hat?

ich meine, weil die Angst zu tief sitzt, als daß man sie bewußt beeinflussen könnte

...und hier widerspreche ich Dir. Nach meinen Ansichten kann ich sehr wohl meine Angst beeinflussen, indem ich die Prozesse erkenne und verstehe, wie ich zu dem Gefühl der Angst komme --- wie ich es produziere!
Durch das Verstehen, kann ich die Prozesse ändern und beeinflusse so auch meine Gefühle, die mich Angst produzieren lassen. --- Ich muss mich nur dafür entscheiden...

Ich meine, ohne Gott-Vertrauen bzw. Selbst-Vertrauen sind Ängste nicht auflösbar. Aber niemand kann einen anderen dazu überreden, Gott zu vertrauen. Und niemand kann einen anderen das Selbstvertrauen lehren.
Der Betroffene muß da vollkommen allein durch, daher ist so eine Bewußtseinswandlung auch meistens mit viel Leid und Schmerz verbunden.

... da gebe ich Dir Recht, ich kann niemanden dazu überreden --- will ich auch gar nicht, denn ich kann nicht entscheiden, für was sich andere Menschen entscheiden!
 
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Zitat von Chinnamasta Beitrag anzeigen
oh Lifthrasir, schrei jetzt doch nicht so laut.. ich habe schon bemerkt, daß dieses „man“ eine wunde stelle bei dir ist..
DU könntest es auch gegen „oft viele“ oder „meistens jeder“ oder „gewöhnlicherweise wird“ oder was auch immer austauschen – an der aussage ändert es nichts.



Ich bin auch der Meinung dass wenn ich von ,mir schreibe in Ich Form dass ich da eine andere Qualität des Geschriebenen oder des Gesprochen habe.
Eben bewusster.Ausserdem ist das auch eine gute Übung um selbstbewusster zu werden

Zitat Sidala
ch meine, weil die Angst zu tief sitzt, als daß man sie bewußt beeinflussen könnte

Auch diese Erfahrung habe ich gemacht ,ich habe lange gebraucht bis ich Angst,Leere überhaupt spüren konnte.
Dies war bei mir wie abgespalten und somit kam niemand und auch ich nicht ran.
Als das Fässchen dann geöffet wurde dann wurde es heftig und unaufhaltbar.
Aber das war der Weg für mich.
Und wenn jemand sagt:Ich habe keine Angst so kann dies durchaus möglich sein wenn er/sie dies nicht spüren können d.h.in diesem Moment nicht zur Verfügung stehen.


In diesem Sinne
Namaste
 
Hallo Kosima,

...Und wenn jemand sagt:Ich habe keine Angst so kann dies durchaus möglich sein wenn er/sie dies nicht spüren können d.h.in diesem Moment nicht zur Verfügung stehen...

Dieser Satz bringt mich zum Grübeln...

Ich weiß, das wir (ich auch) vieles verdrängen und in unser Unterbewusstsein abschieben können --- doch Angst?

Ist es wirklich möglich Angst so zu verdrängen, das Angst nicht mehr zu spüren ist? Ich frage das, weil ich der Ansicht bin, das Angst der extreme Gegenpol zur Liebe ist und daher ein sehr starkes "Gefühl" ist.

Namaste!
 
Hallo Kosima,



Dieser Satz bringt mich zum Grübeln...

Ich weiß, das wir (ich auch) vieles verdrängen und in unser Unterbewusstsein abschieben können --- doch Angst?

Ist es wirklich möglich Angst so zu verdrängen, das Angst nicht mehr zu spüren ist? Ich frage das, weil ich der Ansicht bin, das Angst der extreme Gegenpol zur Liebe ist und daher ein sehr starkes "Gefühl" ist.

Namaste!

Ist dir noch nie der Gedanke gekommen: Wo keine Liebe -> da keine Angst?

Oder wo nur Liebe (Tibet Mönche) da nur das Extrem vorhanden?

Dann gibt es noch die Paten der Mafiosi die Angst durch Kunst (Waffen)
versenkt haben und dadurch Risikovollheit besitzen. Bei denen könnte
ich mir noch ne schauspielerische Glanzleistung als Verdrängung der Angst
vorstellen, doch bei den Mönchen in tiefstem Frieden sich ruhend, wo
bitte schön, soll da noch Angst vorhanden sein ?
 
Guten Morgen Nebelwind,

Ist dir noch nie der Gedanke gekommen: Wo keine Liebe -> da keine Angst?

Das ist klar, wenn ich keinen der Gegenpole in der Dualität kenne, kann ich auch keine Bewertung treffen und somit Angst nicht erfahren.
Als verständlicheres Beispiel, wenn ich in einer Umgebung leben würde, in der die Temperatur überall nur 25°C beträgt, kenne ich die Gegenpole Kälte und Hitze nicht, ergo könnte ich nicht die bewertete Erfahrung frieren machen.

Oder wo nur Liebe (Tibet Mönche) da nur das Extrem vorhanden?

Dann gibt es noch die Paten der Mafiosi die Angst durch Kunst (Waffen)
versenkt haben und dadurch Risikovollheit besitzen. Bei denen könnte
ich mir noch ne schauspielerische Glanzleistung als Verdrängung der Angst
vorstellen, doch bei den Mönchen in tiefstem Frieden sich ruhend, wo
bitte schön, soll da noch Angst vorhanden sein ?

Doch gibt es in unserer Welt Menschen die wirklich keine Erkenntnis der Gegenpole haben, oder die Kenntnis und somit die Angst nur verdrängen?

Selbst der Mönch in Tibet sollte die Gegenpole kennen, wenn wie soll er sonst erkenne, das er keine Angst mehr fühlt, sie also "besiegt" hat?
 
Doch gibt es in unserer Welt Menschen die wirklich keine Erkenntnis der Gegenpole haben, oder die Kenntnis und somit die Angst nur verdrängen?



Nur verdrängen? Wieso nur verdrängen?
Verdrängen ist ja immer noch vorhanden.

Ich meine das "löschen" der Angst.

So wie es die Möglichkeit gibt Erinnerungen zu verlieren,
verlieren ist weg, verdrängen ist nach wie vor in einer Schublade
vorhanden



Selbst der Mönch in Tibet sollte die Gegenpole kennen, wenn wie soll er sonst erkenne, das er keine Angst mehr fühlt, sie also "besiegt" hat?

Naja, von nicht kennen schrieb ich ja nichts. Nur von keine Angst.

Das Nichtkennen von Angst kam mir nichtmal in den Sinn.

Wenn Liebe stirbt, dass auch Angst mitsterben "kann". So etwa.

Und im Fall der Mönche, dass sie die Angst in ihre Liebe transformiert haben,
sie also nicht verdrängen sondern verlieren durch die Aufnahme in die Liebe,
quasi das andere Extrem sich darinnen befindet, somit nicht mehr wahrnehmbar. Wie ein Ei wo dann das Weiße die Liebe ist und das gelbe die Angst, also vom Wahrnehmen her "aufgelöst"........ :)
 
Ich verstehe was Du sagen möchtest, doch ich denke es ist schwer mir so einen Zustand "vorzustellen", denn ich habe darin keine Erfahrung --- und meine Entscheidung ist bisher auch jene, die Angst nicht komplett zu verlieren.

Daher kann ich nicht genau sagen ob es möglich ist und wie es sich anfühlt Angst zu verlieren --- habe ich dann auch die Liebe verloren? Lebe ich dann wirkliche bedingungslose Liebe/Angst oder besser gesagt Neutralität?

Ist das dann wirklich erstrebenswert? Denn ich liebe das Gefühl der positiven Liebe, die nicht bedingungslos ist, dazu gehört für mich dann aber eben auch der Gegenpol, nicht nur die Kenntnis über den Gegenpol, sondern auch das erfahren des Gegenpoles --- wie kann ich sonst erkennen, wann ich liebe?

Wieder das Beispiel der Temperatur (ich mag bildliche Sprache). Wenn ich Kälte nicht kenne, wenn ich also nicht auch mal friere, wie will ich dann erkennen wenn ich behagliche Wärme spüre? Und wie könnte ich ohne die Erkenntnis der negativen Bewertung des Frieren, die behagliche Wärme genießen?

Bei dem Satz wird mir eines klar --- ich habe mich auf jeden Fall dazu entschieden die Dualität mit ihren von mir bewerteten Gegenpolen zu erfahren und zu genießen.
Ich möchte die Dualität nicht auflösen und vielleicht durch die Neutralität inneren Frieden finden - ich möchte mich im inneren Gleichgewicht befinden, das aber eben für mich nicht unbedingt die Auflösung der Dualität erfordert, sondern auch durch die Balance der Dualität in mir erreicht werden kann. Aus diesem Grund lebe und liebe ich meine negative Seite genauso wie meine positive Seite und lebe beide Seiten aus um so in meine Mitte zu finden.
Immer in Bezug auf die Goldene Regel in Ehrlichkeit zu mir selbst, heißt, wenn ich etwas Negatives selbst ehrlich ertragen kann, dann stehe ich dazu, das ich es auch austeile...

...aber jetzt rutsche ich von meinem eigenen Thema ab - egal, es ist okay.
 
...aber jetzt rutsche ich von meinem eigenen Thema ab

Überhaupt nicht. Siehmal: Der Titel heißt: Angst vor Veränderungen.
Und du hast Angst vor Veränderungen, ja RIESENGROßE Angst vor
Veränderungen. Du hast nämlich die Angst, dass du die deine für dich
entschiedene Angst, zu behalten, verlieren könntest, würdest du dich
auf Veränderung einlassen.

Es gibt vier Arten: Positral - Negatral - Neutral - Extral

Das Neutrale hast du entschieden, nicht zu gestatten.
Du möchtest dich auch nicht nur für das Positrale entscheiden.
Du möchtest dich auch nicht nur für das Negatrale entscheiden.
Du hast dich für das Extrale entschieden (Positiv und Negativ im Wechsel)

Das ist doch OK. Für Dich.

Mir geht es nur darum, *begreifend* zuzulassen und nicht nur einfach so,
dass es auch andere Dinge gibt, denen ich nicht zustimme. :)

wenn ich etwas Negatives selbst ehrlich ertragen kann, dann stehe ich dazu, dass ich es auch austeile...

Hier bist du unehrlich, weil eine Komponente fehlt.

Und zwar die: Wenn du es austeilst (Das Negative), dann sei dir ehrlich gewiss,
dass der, an den du sie austeilst, es ebenfalls ehrlich ertragen kann,
sonst strafst du dich Lügen, auch wenn du es noch nicht fassen kannst. :)
 
wenn ich etwas Negatives selbst ehrlich ertragen kann, dann stehe ich dazu, dass ich es auch austeile...
Hier bist du unehrlich, weil eine Komponente fehlt.

Und zwar die: Wenn du es austeilst (Das Negative), dann sei dir ehrlich gewiss,
dass der, an den du sie austeilst, es ebenfalls ehrlich ertragen kann,
sonst strafst du dich Lügen, auch wenn du es noch nicht fassen kannst. :)

In dem Punkt bin ich anderer Ansicht, denn ich kann nur für mich entscheiden. Ob derjenige, den es trifft, meiner Ansicht ist, das heißt also auch ehrlich ertragen kann --- ist die Entscheidung meines Gegenübers, die ich nicht beeinflussen kann und nicht will.
Wenn ich die Entscheidungen anderer mit in meine Handlungen einfließen lassen wollte --- wäre ich für immer Handlungsunfähig!

Daher betone ich immer, das ich eigenverantwortlich in Ehrlichkeit zu mir selbst handele --- in Bezug auf die Goldene Regel. Damit bin ich nur für mich selbst und für meine eigenen Handlungen verantwortlich. Die Verantwortung für andere Menschen kann ich nicht übernehmen.
 
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In dem Punkt bin ich anderer Ansicht, denn ich kann nur für mich entscheiden.

Und genau das TUST du nicht: Sobald du Negativ gegen den anderen handelst, entscheidest du für ihn mit. :)

Und das bestätigst du hier:

Wenn ich die Entscheidungen anderer mit in meine Handlungen einfließen lassen wollte --- wäre ich für immer Handlungsunfähig!

Da ist ein Haken :confused: :)

Es sei denn: Harmonie und alles an Gefühl oben benannt, ist dir gleich->gültig mit dem negativen Wert der Disharmonie.

Das Eingreifen in andere Handlungen ist ja schon ein Mehr als Eigenverantwortlichkeit. ????
 
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