angst vor dem tod und dem danach

laempchen

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17. August 2007
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ich wollte mal in die runde fragen, ob jemand die angst kennt, tot zu sein. nicht die angst vor dem qualvollen sterben, sondern die angst vor dem totsein an sich. ich habe das seit meiner Kindheit immer wieder. jetzt, wo ich ein familienmitglied verloren habe, spüre ich diese angst wieder. ich stelle mir dieses "nichts" schrecklich vor - nämlich nicht "nichts" im sinne von traumloser schlaf, sondern ein eingesperrtsein im körper. denken können in den dunklen fängen des eigenen selbst und ganz alleine sein für immer und ewig. davor habe ich angst. für immer alleine im dunklen eingesperrt sein bis in alle Ewigkeit und dabei leiden. kennt diese angst jemand? oder bin ich damit alleine?
 
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Wie kommst du darauf,das man nach dem Tod in etwas dunklem für immer eingesperrt ist? deine angst ist verständlich,viele haben sie..
 
Sicher, das ist bekannt. In der Jugend hatte ich auch sowas. Ist damit deine Frage beantwortet, oder wolltest du noch etwas anderes wissen?
 
danke für die antworten. ja, primär wollte ich wissen, ob diese sorge/angst eine häufige ist. diese angst von mir oder auch der Tod im allgemeinen ist kein Thema, über das es mir leicht fällt zu sprechen.

woher diese angst rührt oder wie ich auf diese Idee komme, weiß ich nicht. die meisten menschen in meinem Umfeld, mit denen ich über dieses Thema sprechen kann/konnte, sind der Meinung, dass nach dem Tod ein schlafähnlicher dauerzustand eintritt oder dass wir in eine bessere welt übertreten. meine Befürchtungen teilte bisher eigentlich niemand wirklich.

caotica, wenn du diese angst auch kennst, wie hast du sie überwunden? oder hat es irgendwann aufgehört?

es ist nicht so, dass es mich dauerbeschäftigt und ich wirklich sehr darunter leide, aber ich denke schon viel über dieses Thema nach. die angst kommt wellenartig, mal ist sie stärker, mal schwächer.

danke für eure antworten.
 
Du warst doch auch vor deiner geburt in diesem zustand, warum sollte es nach dem leben schlimmer sein?

eine kleine geschichte für dich:

Zwillinge unterhalten sich
(nach Henri J. M. Nouwen)
Im Mutterleib wuchsen Zwillinge heran. In dem Maße wie ihr Bewusstsein, stieg auch ihre Freude: „Ist es nicht wunderbar, dass wir leben?“, sagte eines Tages der eine zum anderen.

Die Zwillinge begannen im Laufe der Zeit ihre Welt zu entdecken. Dabei fanden sie auch die Schnur, die sie mit ihrer Mutter verband und ihnen Nahrung gab.

Beglückt sagten sie: „Wie groß ist doch die Liebe unserer Mutter, dass sie ihr eigenes Leben mit uns teilt!“ So vergingen die Wochen und sie bemerkten, wie sie sich veränderten.

„Was bedeutet es, dass wir uns im Laufe der Zeit so verändern?“ fragte der eine den anderen. Der antwortete: „Das bedeutet, dass unser Aufenthalt in dieser Welt bald dem Ende zugeht.“

„Aber ich will doch gar nicht gehen,“ entgegnete der zweite, und fügte hinzu: “Glaubst du eigentlich an ein Leben nach der Geburt?"

“Ja, das gibt es. Unser Leben hier ist nur dazu gedacht, dass wir wachsen und uns auf das Leben nach der Geburt vorbereiten, damit wir stark genug sind für das was uns erwartet."

“Blödsinn, das gibt es doch nicht. Wie soll denn das überhaupt aussehen, ein Leben nach der Geburt?".

“Das weiß ich auch nicht so genau. Aber es wird sicher heller als hier sein. Und vielleicht werden wir herumlaufen und mit dem Mund essen?".

“So ein Unsinn! Herumlaufen, das geht doch gar nicht. Und mit dem Mund essen, so eine komische Idee! Es gibt doch eine Nabelschnur, die uns ernährt und die ist ja jetzt schon zu kurz zum Herumlaufen.“

“Doch es geht ganz bestimmt. Es wird eben alles nur ein bisschen anders!".

„Wir werden unsere Lebensschnur verlieren. Wie aber sollen wir ohne sie leben? Vielleicht haben andere vor uns schon diesen Mutterschoß verlassen, doch keiner von ihnen ist zurückgekommen und hat uns gesagt, dass es ein Leben nach der Geburt gibt. Nein, die Geburt ist das Ende, da bin ich mir ganz sicher!“

“Es ist noch nie einer zurückgekommen von “nach der Geburt“. Mit der Geburt ist das Leben zu Ende, danach ist alles dunkel und Quälerei“.

So fiel der eine, der Pessimistische von beiden, in einen tiefen Kummer und sagte: „Wenn die Empfängnis mit der Geburt endet, welchen Sinn hat dann das Leben im Mutterschoß? Es ist sinnlos. Vielleicht gibt es gar keine Mutter?“

„Aber sie muss doch existieren“, protestierte der andere, „wie sollten wir sonst hierher gekommen sein? Und wie könnten wir am Leben bleiben?“

“Auch wenn ich nicht genau weiß, wie das Leben nach der Geburt aussieht, jedenfalls werden wir dann unsere Mutter sehen und sie wird für uns sorgen“.

“Mutter? Du glaubst an eine Mutter? Sag mir, hast du je unsere Mutter gesehen?“ fragte der erste, „Möglicherweise lebt sie nur in unserer Vorstellung, und wir haben sie uns bloß ausgedacht, damit wir unser Leben dann besser verstehen können. Wo ist sie denn bitte?
“Na hier, überall um uns herum. Wir sind und leben in ihr und durch sie. Ohne sie können wir gar nicht sein“.

“Quatsch! Von einer Mutter habe ich noch nie etwas bemerkt, also gibt es sie auch nicht“.

Doch manchmal, wenn wir ganz still sind, kannst du sie singen hören. Oder spüren, wenn sie unsere Welt streichelt…“
 
ich wollte mal in die runde fragen, ob jemand die angst kennt, tot zu sein. nicht die angst vor dem qualvollen sterben, sondern die angst vor dem totsein an sich. ich habe das seit meiner Kindheit immer wieder. jetzt, wo ich ein familienmitglied verloren habe, spüre ich diese angst wieder. ich stelle mir dieses "nichts" schrecklich vor - nämlich nicht "nichts" im sinne von traumloser schlaf, sondern ein eingesperrtsein im körper. denken können in den dunklen fängen des eigenen selbst und ganz alleine sein für immer und ewig. davor habe ich angst. für immer alleine im dunklen eingesperrt sein bis in alle Ewigkeit und dabei leiden. kennt diese angst jemand? oder bin ich damit alleine?

Ich kenne das nur, dass ich über Jahre immer mal wieder Angst vorm Sterben hatte. In Panikattacken auch manchmal gesagt habe, ich möchte noch nicht sterben - und wusste eigentlich auch nie, warum bzw. hab mich das auch nie so direkt gefragt. Bis mir irgendwann klar wurde, dass da mal was gewesen sein muss, in meiner Kindheit, im Zusammenhang mit meiner Mutter.

Das ist mir mal in der Badewanne klar geworden, weil mir auch da - eine Zeit lang - meine Arme taub geworden sind usw. - aus Angst. Das hatte ich so vorher nie und hab mich dann auch gefragt, was eigentlich los ist, während ich da drin war! Einmal war es so, als wäre ich sogar ausgestiegen, während mein Körper noch drin war. Das war generell in einer Zeit, in der scheinbar alles hochkommen wollte, oder hochgekommen ist, was mal war. - Sorry, wenn das jetzt etwas komisch oder auch gruselig ist/klingt. :o

Klingt evtl. etwas merkwürdig, aber naja.
Vielleicht gab es bei dir auch mal irgendwelche Erlebnisse, weshalb du jetzt solche Angst hast.


:dontknow:
 
Vielleicht ist sie mal eingesperrt worden, oder ist m Geburtskanal steckengeblieben .
Vielleicht hatte aber auch einfach die Mutter selbst Angst vor dem Dunkel und sie hat es gespürt und übernommen.
Da gibt es soviele Möglichkeiten.


Ich bin mir sicher, an mir knabbern mal Millionen von kleinen Lebewesen bis ich nicht mehr da bin , das ist mein Sinn des Lebens. :rolleyes:

flimm
 
danke für die geschichte, daracha und den denkanstoss. vielleicht sind wir wirklich umsorgt und gut aufgehoben in unserer welt und auch dann wenn wir weggehen von hier oder sterben oder wie man es auch nennen mag in einer anderen welt oder Daseinsform versorgt mit allem, was wir brauchen.


mondblumen, was genau war mit deiner mutter, wenn ich fragen darf? was hast du erkannt oder herausgefunden?
 
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mondblumen, was genau war mit deiner mutter, wenn ich fragen darf? was hast du erkannt oder herausgefunden?

Halo laempchen,

ich habe keine Beweise in dem Sinne, ich kann/konnte es mir nur so "rekonstruieren", was gewesen sein kann oder muss. Hatte dazu in der Zeit auch 'Bilder' gesehen, "was war". Aber da es eben auch kein Gespräch oder irgendwas gab, ...

Es hatte zumindest auch mit der/einer Badewanne zu tun, vllt. kann man sich das eigentlich auch denken, was gewesen sein könnte.

Aber wie gesagt, ich "muss" mich da in dem Sinne auch zurückhalten, weil ich nicht mehr als meine "Re-aktionen" habe/hatte (die ja, vermute ich, nicht von irgendwoher kommen/kamen?).

Ich hoffe für dich, und wünsche es dir, dass es sich bei dir noch aufklärt.
 
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