Ich weiß gar nicht, was diese Opferrolle überhaupt sein soll, es ist was passiert, ich hab mich erfolgreich gewehrt, und jetzt hab ich halt Angst, wenn da jemand kommt, der dem Typen ähnlich sieht.

Das ist nichts rationales.
Das ist schon rational, das Gehirn merkt sich nun mal Gesichter und Ausehen und bewertet es. Damit man nicht zigfach auf denselben Typ hereinfällt. Also im Grunde ist das eine Schutzfunktion, auch deine Angst dann. Sie soll dich wachsam machen. Nur wäre es wünschenswert, wenn das in einer Art geschieht, die dich nicht belastet.
Wachsam sein finde ich gut, damit tust Du auch niemanden Unrecht. Manchmal habe ich hier in den Themen nämlich den Eindruck, man darf jeden, aber bloß keinen ausländisch aussehenden Menschen verdächtigen, etwas Böses im Schilde zu führen. Was natürlich Unsinnig ist, außer dieses Klientel ist tatsächlich sehr auffällig. Da gibt es Orte und Zeiten, wo man sich lieber in Acht nimmt.
So wie man sich in Acht nimmt, wenn das Fußballspiel zu Ende ist und besoffene und frustrierte Männer nach Hause fahren, deren Mannschaft verloren hat. Die meisten werden nichts tun, aber sich nur" von Besoffenen dumm anlabern lassen, darauf hat kaum jemand "Lust".
Man darf keinen Kontakt zu bestimmten Gruppen oder auch Menschtypen (optisch) wünschen, das ist nicht verboten. Und Du darfst wachsam werden, wenn dir jemand entgegen kommt, der so ähnlich aussieht wie der Typ, der dich damals vergeblich angegriffen hat.
Nur Angst zu bekommen ist für dich blöde. Und sechs Jahre sind nach einem so er-schreckendem Vorfall noch nicht lange. Und Du bist sehr sensibel und feinfühlig und reagierst entsprechend intensiv. Gib dir einfach noch Zeit das Erlebte zu verdauen und jeder, der dir entgegen kommt auf der Straße und dir gar nichts tut, obwohl der so ausschaut wie der Idiot damals, wird dir dabei helfen, das Erlebte zu verarbeiten.
