Angst macht mich fertig

Hi Ho!

Erstens: das mit dem Facharzt ist eine Sache, die ich dir auch nahelegen würde. Ich weiß (auch von meiner Klientel), dass viele sich scheuen, zu einem Seelenklempner zu gehen und glauben, das Esoterik hilft. Da kann ich sagen: letzteres bringt am Anfang nur sehr bedingt was, später vielleicht eher, wenn man stabiler und auch in der Lage ist, den Krempel besser durchzureflektieren. Ich meine: wenn sich jemand das Bein gebrochen hat, dann geht der auch in die Klinik. Bei ner angeknacksten Seele ist es dasselbe.
Jetzt zur Sache selber: da wird's wohl darum gehen, sich diese ganzen "überschießenden" Gedanken anzuschauen, auch woher die kommen. Auch wenn die Ursache scheinbar im Dunkeln zu sein scheint, du hast dir irgendwoher angewöhnt, gleich das Schlimmste auszumalen. Überbrückend würde ich auch mal einigen Kandidaten aus der Pflanzenheilkunde eine Chance geben. Lavendel hilft z.B. gut bei "Gedankenkarussell". Evtl. kannst du dich auch mal in Sachen CBD-Präparate schlau machen. Manche Leute reagieren darauf sehr gut mit Angstverringerung.
 
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hatte mich so auf diese neue Lebensphase gefreut, weil ich jetzt endlich Abi habe.

Hallo Naschkatze,

Du hast das Abi geschafft - da kippen viele vor Angst aus den Schuhen- wie hast du das denn geschafft ?

Und vor allem- du hast es geschafft- ganz alleine - ohne deine Eltern.

Seid zwei Monaten hänge ich nur zuhause rum weil ich Angst vor der Jobsuche habe.
Jetzt geht würde es für dich um's Abnabeln gehen. Raus in ein neues Leben. Ein neuer Lebensabschnitt beginnt. Auf eigenen Füssen . Sozusagen eine Neugeburt ins Leben, die du wohl noch etwas herauszögern möchtest. Zurück kannst du aber nicht mehr - das weisst du auch. Das Ganze klingt für mich ein Bissel nach Schwellenangst.

Und vorwiegend glaube ich und entnehme ich deinen eigenen Worten- nur gedanklicher Natur. Du erzeugst dir mit deinem Denken und deinen Gedanken deine Gefühle.
Weil ich mich so reinsteiger
Würdest du über die Schwelle gehen und durch die Tür hindurchgehen, würdest du sehen, dass du das, was danach gut kommt, gut schaffen kannst. (Ich beziehe hier übrigens den "esoterischen Firlefanz :sneaky:" deines eigenen Horoskopes von anderer Thread-Stelle in meine Gedanken dazu mit ein)

Du hattest noch nie enen Job...also kann deine Angst nicht auf eigener Erfahrung real begründet sein....alles Schreckliche in deiner Vorstellung ist bis jetzt nur "Fiktion deiner Vorstellungskraft" und noch keine Selbsterfahrung.

Du hast das niedliche Krümelmonster als BB gewählt- vllt. kannst du deiner Angst mal einen Namen geben- ein Gesicht vll. auch .... spontan aus dem Bauch heraus ein Bild malen - wie diese Angst aussieht.

Manchmal verliert etwas an Macht- wenn man ihm in's Gesicht schaut und es beim Namen nennen kann.

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Empfehlen würde ich bei dieser Problematik zu dem bereits genannten, noch Yoga.
Das wirkt sich nicht nur körperlich, sondern auch geist/seelisch aus.
Stärkt und Entspannt insgesamt und lässt sich auch einfach da Heim üben.
 
Was kann man tun, wenn man so große Ängste hat, dass man im normalen Alltag kaum noch klar kommt?

Ich habe nochmal etwas anderes ausprobiert aus der Quantenphysik. Das Beobachten- was etwas verändert. Und wie ich bei mir und für mich jetzt sagen muss- mehrfach mit gutem Erfolg.

Gib deiner Angst auf einer Skala von 1 - 10 einen Wert.

Wenn deine Angst eine Farbe hätte- wie wäre sie ?
Wenn deine Angst eine Form hätte- wie wäre es ?
Wenn deine Angst ein Material hätte - was wäre es ?
Wenn deine Angst einen Ort in deinem Körper hätte- wo wäre der ?
Wenn deine Angst einen Ton hätte - wie wäre der ? (Ton ist kein Muss nur ein kann)

Alles was da jetzt zusammenbekommen hast- sagen wir jetzt mal ein...
violetter Stern aus Stein in deinem Solarplexus mit einem Brummton, dann fängst du an dieses Etwas zu
beobachten.

NUR BEOBACHTEN, NICHTS TUN, NICHTS VERÄNDERN, NUR BEOBACHTEN, GANZ NAH RAN GEHEN UND NUR BEOBACHTEN.

Durch das reine konzentrierte Beobachten, ergibt sich von allein eine Veränderung - war meine Erfahrung- und diese Veränderung hat sich dann auch im Aussen etwas später gezeigt.

Danach nochmal nachfühlen - welcher Wert der Skala jetzt da ist - solange wiederholen bis es runter ist vom Wert.

Bei mir hat sich dadurch tatsächlich eine fiese Sache aufgelöst ohne mein aktives Zutun im Aussen.

Individuelles persönliches Erlebnis natürlich - das wie immer nicht den Besuch beim Arzt ersetzt. Steht in diesem UF ja eh oben drüber und oben dran. Aber ausprobieren kann man ja begleitend etwas - kostet nichts und tut nicht weh :)

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Ich bin 20. Das mit der Angst ist leider immer schlimmer geworden mit den Jahren. Ich hatte jetzt nie wirklich viele Freunde und immer eher eine Person an die ich mich "dranhängen" konnte, nur leider ist jetzt meine ehemals beste Freundin weg gezogen zum studieren.
Das ist manchmal so peinlich weil ich ohne meine Eltern nix auf die Reihe kriege, sie unterstützen mich bei allem und biegen die Dinge immer gerade, wenn ich was falsch gemacht habe.
Und ich bin gesund.

Geh zum Facharzt, nimm ggf. Deine Eltern mit.
Allein kommst da nicht raus und Deine Lebensqualität wird sich nach und nach immer mehr verschlechtern., bis Du überhaupt nicht mehr raus gehst.

Gruß

Luca
 
...hm, lustig (...-ich meine selbstverständlich nich deine Lage)... ;-)
Ich höre nämlich grad vor meinem geistigen...ähm, Ohr(?)...meine Schulfreundin Claudia reden, ihre Stimme.... -aber genau deine Situation.

Claudia "warf es aus der Spur" eines Tages ganz unvermittelt im vorletzten Jahr vor dem Abi (deshalb die Frage nach deinem Alter).
Nach außen schien sie nicht besonders gebrechlich und sensibel, sondern war ein witziger und zugänglicher Typ -wenn man an sie rantrat. Zu uns auf die Schule kam sie damals im Schlepptau ihrer besten Freundin, an der sie auch privat ziemlich emotional hing, aber nicht etwa so unnormal klettete. Bald waren wir also Teil einer kleinen eingeschwornen Clique von 5-6 Mädels.
Eines Tages im Spätwinter kam Claudi plötzlich nicht mehr zur Schule. Auch nicht am folgenden Tag...und so über sechs Wochen lang.
Niemand wußte was, -beziehungsweise jene die was wußten (Schulleitung, Lehrer, Claudis Eltern) wollten uns nix sagen.
Auch selber ans Telefon bekam keiner von uns sie ran. Alle schalteten auf stumm und es war als ob sie vollkommen vom Erdboden verschwunden wäre.
Nach einigen Wochen war sie eines morgens wieder da. Sichtlich verändert, -einige Kilo magerer, blasser Hautton, stumpf glanzlose Haare und die Augen warn auch irgendwie anders. Selbst ihr Auftreten war scheuer und zurückhaltender, -ja fast abwartend-, uns gegenüber. Natürlich drängten wir alle auf sie los mit "Wo?Wie?Was?Warum?"-Fragekanonade. Doch sie sagte nur vorerst sie wäre krank gewesen, weiter nichts.
Nach einer Weile öffnete sich uns, ihren Freunden, dann doch. ...Was also ist passiert mit Claudi?

Jeden morgen hatte Claudia eine ziemlich lange Anfahrt zur Schule zu bewältigen. Sie und Eva (so hieß das Mädel an dem sie hing) stammten aus einer Ortsgemeinde die eigentlich viel näher an einer anderen Stadt dran war als der unseren. Eva wurde hier eingeschrieben weil ihr Vater irgendsoein wichtiger Typ in der lokalen Bank war und die Schule so eine prestigeträchtige Einrichtung ist. Claudia wiederum wollte aus eigenen Stücken auch dort hin, weil sie sich einfach nicht von Eva loslösen mochte, -sie hatten wohl schon in der Grundschule geklickt. ...Claudi hatte demnach jeden morgen 20 Minuten Bus und nochmal 20 Minuten Straßenbahn, also jede Menge Zeit frei für Gedanken. (Eva wurde morgens gebracht.)
Eines Tages schaffte sie es nicht mehr mit dem Bus zu fahren. Sie stieg ein, fuhr zwei-drei Haltestellen, ...-und ihr ging es plötzlich so sauschlecht das sie aussteigen mußte. Beklemmung, Atemnot, Übelkeit, Schwindelattacken, alles solche Symptome die es ihr unmöglich machten physisch überhaupt im Bus zu bleiben. Später kamen akute Bauchschmerzen schon von alleine vom "ans Busfahrn denken" erzählte sie uns.
Also stieg sie jedesmal aus, schlich ein wenig durch den Ort und wartete bis ihre Familie zuhause ihrer Wege ging (Eltern zur Arbeit, kleiner Bruder zur Schule), -dann ging sie heim und legte sich heulend ins Bett.
Tagelang ging das so ...und wer weiß wie lange noch ginge. In der Oberstufe verständigt die Schulleitung die Eltern ja nicht mehr, wenn jemand schwänzt.
Die Sache flog auf, weil Claudi beim Rumschleichen zufällig "gespotted" wurde von ihrer Oma, die sich dann naher bei ihren Eltern erkundigte ob Claudi krank ist, da sie am Vormittag nich in der Schule ist.
Ausflüchte waren nicht mehr möglich, als ihre Eltern sie gezielt darauf ansprachen. Gottseidank waren Claudis Eltern allerdings vernünftige und einsichtige Menschen. Statt sie in Grund und Boden zu stampfen wegen ihrer Schwäche beschloßen sie lieber einen Jugendpsychologen aufzusuchen, der auch schon Claudis kleinen Bruder wegen Hyperaktivität in Behandlung hatte. ....
Also wurde Claudi dort erstmal zur Gesprächstherapie eingeordert, wo sie mit Hilfe der Psychologin ihre Innenwelt besser zu verstehn lernte. Der nächste Schritt war Verhaltenstherapie. Sie mußte lernen "neutral" buszufahren, ...lernen normale Alltagsdinge wieder von Angsterwarten abzukoppeln. Das sah dann unter anderem auch so aus, das sie am hellichten nachmittag -mit der Therapeutin an der Seite- genau die kritische Buslinie fahren mußte und Wort für Wort schildern, was sie grad körperlich fühlt (z.B. "mein herz rast", "mir ist flau im bauch") ...Sie hat mir erzählt, das sie sich dabei plötzlich selbst ein wenig lächerlich vorkam, als ihr auffiel wie überdimensioniert die Symptome waren.
Ihre Psychologin war kein Fan von Psychopharmakaanwendung bei Jugendlichen, vor allem bei möglichen Kontraindikationen. Vielleicht darum hat sie Claudis Eltern geraten, sie einem Facharzt für Endokrinologie vorzustellen. Das Ergebnis war erstaunlich. ...Claudias Schilddrüse war offensichtlich schon seit einiger Zeit vollkommen außer Kontrolle, hat ihren Hormonhaushalt -und damit die Biochemie in ihrem Hirn zerschossen!
Das und in Kombination mit übersteigertem Leistungsdruck führte schließlich zu diesen unbezwingbaren Panikattacken.
Erstaunlich war übrigens auch der Grund für den Leistungsdruck. Claudi war ansich keine schlechte Schülerin, eher normales Mittelmaß. Dennoch hatte sie stets den Eindruck den Erwartungen nicht gerecht werden zu können. ...Aber wessen Erwartungen? Ihre Eltern waren es nicht, die sie zu Erfolg zu peitschen gedachten. -Es waren die Eltern ihrer Freundin Eva. Sie haben Claudi stets von Anfang an abgelehnt als Umgang für ihre Tochter. Als Leute "besseren Standes" war ihnen eine Arbeitertochter einfach nicht fein und gut genug, die beste Freundin ihrer Tochter zu sein.
Also hat Claudi jeden morgen angefangen unterschwellig zu denken, ...<was wenn ich doch in der Schule versage?...-dann haben die Leute recht und ich bin wirklich nix wert>...also gar nicht erst hingehen.

Es hat wirklich einige Weile gedauert, aber Claudia hat die Kurve letzendlich doch gekriegt.
Das Jahr hat sie natürlich wiederholen müssen, es waren einfach zu viele Fehlzeiten. Mit ihr ist noch ein anderes Mädel aus unserer Clique hängengeblieben -während Eva, die anderen und ich den Sprung ins nächste Jahr (und einen anderen Gebäudeteil) schafften. Schon alleine deswegen war Claudi auch genötigt neue Freunde zu erschließen, was ihr sichtlich gut tat. Wir haben uns in den Pausen zuerst noch besucht, bald aber immer weniger als wir uns gegenseitig entwicklungsbedingt entfremdeten. Kurioserweise hatten Eva und Claudia auch außerhalb der Schule nicht mehr viel Kontakt, da Eva ihrerseits nun an mir hing. (Ihre Eltern waren von mir noch sehr viel weniger begeistert, da ich damals ein "Grunge/Punk-Girlie" war. *lol*)
Heute, -etliche Jahre danach-, könnte man von Claudi sagen <sie hat es zu was gebracht>. Sie lebt ein normales Leben mit Familie und Freunden, Haus und Hund. Und stell Dir vor...sie arbeitet in einer PR-Agentur.
Alles nicht übel, nich wahr?...wenn man bedenkt was aus ihr hätte werden können, hätte sie den Weg zum Psychotherapeuten und Endokrinologen gescheut.

Ich hoffe das Dich, liebe @Naschkatze, diese Geschichte meiner Freundin inspiriert ebenfalls den Kampf aufzunehmen. Alleine ohne Hilfe vom Umfeld würdest Du es vermutlich nicht schaffen, aber den ersten Schritt -das Hervortreten und um Rat fragen hast Du doch schon hingekriegt. ...-Jetzt mach das ganze auch im RL :)

L.G., Leoni3
 
Weiß dein Vater von deinem Problem?

Ja so halb aber auf der Arbeit hat er so viel Stress dass ich ihn nicht auch noch privat mit sowas belasten will.
Die Bindung zu meinem Vater ist nicht so eng wie die zu meiner Mutter. Er hat schon oft aus der Wut heraus gesagt dass ich schizophren sei und in die Psychiatrie gehöre, aber danach hat er sich immer entschuldigt und wir haben drüber gelacht.
 
Ich spiel die kommende Situation hundertmal in meinem Kopf durch wie einen schönen Traum und stelle mir alles vor.

Probier mal umgekehrt, dass Du Dir Deine Vorhaben und die kommenden Situationen so vorstellst, dass Du Dir den worst case vorstellst... was könnte am schlimmsten sein, was passieren könnte, stelle es Dir vor und dann analysiere, ob das, was passieren "könnte" wirklich so schlimm wäre...

zB Dein Vorstellungsgespräch... was wäre das schlimmste, was passieren könnte? Dass Du den Job nicht kriegst? Dass Du keinen guten Eindruck machst? Dann geh die Konsequenzen durch: Ist der Job wirklich so wichtig, dass es gerade dieser sein muss? Wenn der Eindruck nicht passt, den Du gemacht hast, wen kümmert das in ein paar Wochen?

Weisst Du, was ich damit meine?
Wenn Du dir den worst case vorstellst und ihn dann analysierst, wirst Du draufkommen, dass nichts, aber auch wirklich nichts soo schlimm sein wird, dass es Dir Angst machen muss. Ich hoffe, Du kannst meinen Gedanken folgen...
 
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Ja so halb aber auf der Arbeit hat er so viel Stress dass ich ihn nicht auch noch privat mit sowas belasten will.
Die Bindung zu meinem Vater ist nicht so eng wie die zu meiner Mutter. Er hat schon oft aus der Wut heraus gesagt dass ich schizophren sei und in die Psychiatrie gehöre, aber danach hat er sich immer entschuldigt und wir haben drüber gelacht.

Und was hindert dich daran, erstmal zu einem Allgemeinmediziner zu gehen oder zu einem Neurologen? Und in Folge zu einem anderen Therapeuten.

Wenn dein Blinddarm droht durchzubrechen, lässt du dich auch operieren, auch dann, wenn dein Vater Chirurg ist.

:o
 
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