Wenn ich zu dem Geschriebenen etwas anfügen darf:
Es ist nicht ganz richtig, dass die Ursachen solcher Probleme in der Kindheit liegen, wie man bisher gerne angenommen hatte. Etwas, das ich auch wie folgt begründen kann:
Ein ganz entscheidender Punkt bei solchen Prozessen liegt in den Botenstoffen, mit denen Gefühle erzeugt
und aufgelöst werden können. Entscheidend beim Haushalt mit diesen Botenstoffen ist das kleine Gen 5-HTT, das jeder Mensch in 2-facher Ausfertigung in sich trägt: eine kurze und eine lange Version. Dieses Gen ist eine Art Pumpe, mit der die ausgeschütteten Botenstoffe im synaptischen Spalt wieder in die Axone zurückgepumpt werden.
(Merlin, somit gemeinfrei.)
Es ist nun entscheidend, welches der beiden Gene aktiviert wurde, weil die kurze Version weniger leistungsfähig ist, als die längere. Das bedeutet, dass bei den Menschen mit der kürzeren Version, die Erregungen länger andauern und auch zu einer verstärkten Produktion von Botenstoffen anregt. Das sind dann auch oft jene Menschen, die einen Gedanken nur sehr schwer wieder loslassen können. Deshalb spielt gerade diese kurze Variante auch bei Depressionen eine entscheidende Rolle.
Das erklärt auch, dass zum Beispiel zwei Geschwister mit einer gleichen familiären Situation unterschiedlich umgehen und somit werden auch andere Erfahrungen gesammelt. Etwas, das großen Einfluss auf die Verhaltensmuster einer Person hat.
Es ist so, dass die Suche in den frühkindlichen Erfahrungen sehr zeitraubend sind und nicht immer zum Erfolg führen. Deshalb wird gerade in den Schlaflabors immer häufiger versucht, den rechten Umgang mit solchen Verhaltens- und Traummustern zu finden. Es ist also so eine Art Hilfe zur Selbsthilfe, die dem Betroffenen ohne große Umwege mit auf den Weg an die Hand gegeben werden kann. So werden den Betroffenen jahrelange Albträume erspart.
Auch bei der Suche in der Kindheit sind am Ende notwendige Veränderungen in den Mustern unabdingbar. Nur dort lassen sich die Bilder der Erinnerung auf subtile Weise mit neuen Erfahrungen überschreiben.
Wie schon in diesem Thread erwähnt wurde, spielen natürlich auch das Schlafklima und jene Dinge eine wichtige Rolle, die wir vom Alltag mit in die Traumwelt tragen. Der Schlaf ist aus mehreren Gründen für den Menschen ein sehr sensibler Bereich, der in seiner Bedeutung gerne unterschätzt wird.
Merlin