An meinen Sohn

  • Ersteller Ersteller SandyEngel
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Lieber Alexander!

Der Kummer brach mir fast das Herz,
als ich an Deinem Sarg mußt´stehn

nichts konnte lindern meinen Schmerz,
warum? warum? mußtest Du gehn?!?

Dein Leben hat doch erst begonnen,
ich war so stolz auf Dich, mein Sohn!

Doch nun ist alles Glück zerronnen,
was bleibt, ist Trauer, Wut und Hohn!

Du warst so stark nach Papa´s Tod
an Deiner Schulter konnt ich weinen

doch innerlich zerbrachst Du selbst
vielleicht wollt Gott euch nun vereinen?

So viele Tränen, so viel Schmerzen
ich dachte oft, ich kanns nicht tragen

ich hab Dich fest in meinem Herzen
will Dank für Deine Liebe sagen!!!!

Mumy

Ja.
danke dafür.
 
......und.


.....Geschirmt sind die Liebenden
sie finden den versteckten Schmerz der Abendsonne
auf einem Weidenzweig blutend-
und üben in den Nächten lächelnd das Sterben,
den leisen Tod
mit allen Quellen, die in Sehnsucht rinnen.

Nelly Sachs
 
erste liebe

cremeweiße rosen, blassrosa schatten.
letzte schönheit, kurz vor dem verblühen.
tanzender staub im späten sonnenlichtkegel,
vergänglichkeit.

ovaler tisch, weiße spitzendecke,
sich wiegende figuren aus altem porzellan,
ölgemälde an hellen hohen wänden,
vergangenheit.

die zarte frau, in ihrem lehnstuhl,
das haar der farbe der rosen gleich.
im alter zur ruhe gekommene hände,
zerbrechlichkeit.

eine photographie, auf dem hohen sims des kamins,
gehütet im vergoldeten rahmen,
er, der am ersehntesten ersehnt,
weggeblieben.

nicht geweinte tränen in sinnenden augen,
zarte stiche ganz tief im verborgenen inneren,
nicht losgelassen unwiderbringliches,
erinnerung.

wehmütiges sehnen nach dem glücksgefühl und einer liebe,
niemals zuvor und niemals danach empfunden in so schmerzlicher süße,
als das kind, aus der liebe geboren,
endlich in den armen der mutter gelegen.

verwehender duft welkender blüten,
letzte strahlen untergehenden sonnenlichts.
eine alte frau in ihrem lehnstuhl,
nie vergehende vergangenheit.

zitat einer frau, die wollte so nie geschrieben und empfunden zu haben -
denn er ist gekommen, als sie ihn rief..........
 
erste liebe

cremeweiße rosen, blassrosa schatten.
letzte schönheit, kurz vor dem verblühen.
tanzender staub im späten sonnenlichtkegel,
vergänglichkeit.

ovaler tisch, weiße spitzendecke,
sich wiegende figuren aus altem porzellan,
ölgemälde an hellen hohen wänden,
vergangenheit.

die zarte frau, in ihrem lehnstuhl,
das haar der farbe der rosen gleich.
im alter zur ruhe gekommene hände,
zerbrechlichkeit.

eine photographie, auf dem hohen sims des kamins,
gehütet im vergoldeten rahmen,
er, der am ersehntesten ersehnt,
weggeblieben.

nicht geweinte tränen in sinnenden augen,
zarte stiche ganz tief im verborgenen inneren,
nicht losgelassen unwiderbringliches,
erinnerung.

wehmütiges sehnen nach dem glücksgefühl und einer liebe,
niemals zuvor und niemals danach empfunden in so schmerzlicher süße,
als das kind, aus der liebe geboren,
endlich in den armen der mutter gelegen.

verwehender duft welkender blüten,
letzte strahlen untergehenden sonnenlichts.
eine alte frau in ihrem lehnstuhl,
nie vergehende vergangenheit.

zitat einer frau, die wollte so nie geschrieben und empfunden zu haben -
denn er ist gekommen, als sie ihn rief..........

jetzt heul ich mal wieder....:umarmen:
 
Hallo Alex,

Allerheiligen ist wieder mal an mir vorüber gegangen - ohne Friedhofsbesuch :)

Du weißt, ich habs nicht so mit der Friedhofrennerei. Mir gibt das nix, da liegt doch nur mehr die Hülle drin, und von der wahrscheinlich auch nur mehr ein Bruchteil.
Alles, was Euch ausmacht(e) - (deinen Papa, deine Oma, Dich und Moni) - hab ich in mir drinnen, in meinem Herzen. Dafür brauch ich kein Grab. Ich trag Euch bei mir, jeden Tag, und nicht nur, weil Allerheiligen ist.

Ein einziges Mal nur machte ich den Fehler, zu Allerheiligen an Euer Grab zu gehen, und da traf ich dann auch prompt all die Leute, denen ich ein ganzes Jahr lang aus dem Weg gehe... und mußte sie auch noch freundlich grüßen :rolleyes:

Das erspar ich mir in Zukunft und ich weiß, Du hast vollstes Verständnis dafür :)

Ich hab Dich lieb
mumy
 
Hallo Alex,

Allerheiligen ist wieder mal an mir vorüber gegangen - ohne Friedhofsbesuch :)

Du weißt, ich habs nicht so mit der Friedhofrennerei. Mir gibt das nix, da liegt doch nur mehr die Hülle drin, und von der wahrscheinlich auch nur mehr ein Bruchteil.
Alles, was Euch ausmacht(e) - (deinen Papa, deine Oma, Dich und Moni) - hab ich in mir drinnen, in meinem Herzen. Dafür brauch ich kein Grab. Ich trag Euch bei mir, jeden Tag, und nicht nur, weil Allerheiligen ist.

Ein einziges Mal nur machte ich den Fehler, zu Allerheiligen an Euer Grab zu gehen, und da traf ich dann auch prompt all die Leute, denen ich ein ganzes Jahr lang aus dem Weg gehe... und mußte sie auch noch freundlich grüßen :rolleyes:

Das erspar ich mir in Zukunft und ich weiß, Du hast vollstes Verständnis dafür :)

Ich hab Dich lieb
mumy

liebe sunny,

tja komisch - ich hab' diese friedhofsbesucherei auch immer gehasst.
waren so ein teil des allgemeinen zwangs.

dieses jahr hatte ich auf einmal das innere bedürfnis hinzugehen.
niemand ist mehr da, der mich zwingen könnte - niemand, den ich möglicherweise treffen könnte.

in den laternen hatten sich spinnen eingenistet.
ich hab' sie gesäubert und meine kerzen hineingestellt -
die spinnen waren alles andere als begeistert.

aber ich - ich habe mich so unendlich friedvoll gefühlt.
ich hab' meinen frieden gemacht mit einer form des totenkultes, der nicht der meine ist.
ich bin dann auch hinübergewandert zum grab der mutter meines geschiedenen mannes.
er war schon da gewesen - die kerze hat gebrannt - und das aufwändige gesteck umgeworfen vom wind.
ich hab's aufgerichtet und fest gemacht.

klar - er ist nicht am grab meiner familie gewesen -
ich hab's lächelnd vermerkt.

ich bin noch einmal zum grab meiner familie zurück gegangen und hab' eine einzelne blume - ganz bescheiden - auf das grab gelegt.

dann hab' ich mir vorgenommen im frühjahr die bank zu streichen, die vor dem grab steht -
und ich hab' mir auch den wasseranschluss angeschaut, damit ich vielleicht mit einem schlauch kommen kann um den grabstein zu säubern.

die letzte, die in diesem pompösen doppelgrab beerdigt werden wird, werde nicht ich sein -
nur noch die mutter, mit deren gewalt ich versuche meinen frieden zu machen.

ich selbst werde - nach meinem willen - genau so verbrannt werden wie mein sohn -
und sollte es nach meinem willen geschehen -
ich verlange nicht -
bitte nur darum -

wird unser beider asche verstreut werden - gemeinsam.

ein berggipfel erscheint meinem lebenden sohn passend dafür -
und ja - das wäre wirklich sehr schön.

aber ich habe mich da auf dem friedhof nicht wieder erkannt -
was ist da geschehen mit mir?

ein annehmen?
eine zuvor nicht gekannte akzeptanz?
ein annehmen, das nur möglich wird, wenn es keinem äußerlichen - aber auch keinem innerlichen zwang mehr unterliegt?
 
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ein berggipfel erscheint meinem lebenden sohn passend dafür -
und ja - das wäre wirklich sehr schön.

Liebe magdalena :umarmen:

jetzt mußte ich echt schmunzeln...

Vor einiger Zeit diskutierte ich mit meinem Sohn gerade auch über dieses Thema und ich tat ihm gleich vorsorglich kund, dass ich nie nie in irgend so einem Grab enden möchte, weder bei meiner Mutter (die liegt zwar allein drin, aber mit dieser Stadt hab ich überhaupt keine Verbindung), und auch und schon gar nicht bei meinem Mann und bei meinem Sohn, denn die liegen beide im Familiengrab meines Mannes gemeinsam mit dem Rest der Familie und u.a. meiner Schwiegermutter, die mich gehasst hat und ich
sie...:rolleyes:

Und unter gar keinen Umständen möchte ich auf einem Grabstein verewigt werden so in der Art: "Hier ruht in Frieden...."....grusel...

Darauf mein Sohn ganz verzweifelt: "Aber mum, was soll ich denn dann mit dir machen, wenn Du einmal stirbst?"

"Streu meine Asche von irgend einem Berg herab. Der Wind wird sie irgend wo hin tragen. Ja, das wäre so richtig schön".

Darauf mein Sohn: "Aber mum, das ist doch verboten".

Darauf ich: "Red nicht, wir haben die Asche Deines Vaters auch ins Meer gestreut (zumindest die Hälfte davon...:)), obwohls verboten war. Wo ein Wille, da ein Weg..."

"Ich werd tun, was ich kann, mum"

"Das hoff ich doch sehr, mein Sohn."

:)
 
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