Das griechische Wort krima, krisis, wird fälschlicherweise in den Bibelübersetzungen mit Gericht wiedergegeben.
Es ist eher eine Krise, eine Krise aber ist kein Gericht, sondern bedeutet Entscheidung Wendung, Neuanfang.
Krisis und Krima gehören zu einer Wortgruppe, die beurteilen bedeutet. Aus dem Be-urteilen aber hat man dann
leider ein Ver-urteilen gemacht.
Menschen halt, die in ihrem damaligen Bewusstseinsstand das Bild eines rächenden Gottes hatten, keinen der Liebe, oder Druck auf das Volk ausüben wollten und für Bezahlung die Vergebung verkauften..
Alles, was scheinbar Gericht ist, bedeutet Aufrichtung, Herrichtung, und nicht Hinrichtung, aber auch Veränderung.
Unser deutsches Wort "Gericht" gehört laut Duden ursprünglich zum Adjektiv recht und ist auf eine indogermanische Sprachwurzel zurückzuführen deren Sinn aufrichten, gerade richten bedeutet.
In
Römer 14,10 lesen wir gemäss dem griechischen Grundtext, dass wir alle dargestellt
werden vor der Preisrichterbühne Christi.
Wenn der, mit griechischem Denken vertraute Paulus, hier von einer Preisrichterbühne spricht,
so hat er dabei sicher auch die Olympischen Spiele vor Augen gehabt, die gab es bereits Jahrhunderte vor Christus.
Niemand von den Preisrichtern hatte je im Sinn, die sportlichen Wettkämpfe zu verurteilen, sondern sie nahmen eine Preisverleihung vor, also eine Beurteilung ihrer Leistungen. In diesem Sinne also verglich Paulus, die nach dem Hinübergang des Menschen einsetzende Krise mit einer Beurteilung durch die Preisrichter.
Die Krise besteht in einer objektiven Beurteilung alles dessen, was im Indischen das Karma genannt wird.
Wer nun seine Handlungen, objektiv zu erkennen und zu beurteilen in der Lage ist, der wird von den
Auswirkungen seiner Handlungen befreit.
Wer dazu nicht gewillt oder nicht in der Lage ist, wird deshalb nicht verurteilt, sondern wird die Auswirkungen seiner nicht erkannten Handlungen erfahren, und zwar entweder in der jenseitigen Welt oder in der geistigen.
Dies ist jedoch nicht als Strafe, Sühne oder gar als göttliche Rache aufzufassen, sondern gewissermaßen als ein
pädagogisches Mittel, das dem Lernen und Erkennen dient.
Deshalb wird es auch nicht ein einziges Wesen geben, das nicht eines Tages zur Bewusstwerdung seines göttlichen Wesens gelangt und damit zur wahren Freiheit.
Es wäre besser gewesen wenn man die Vorstellung des Paulus von der Preisrichterbühne in die
kirchliche Lehre übernommen hätte, anstatt dass man Gott bzw. Christus im juristischen Sinne als einen strafenden und zürnenden Richter bezeichnet hat, der die Bösen verurteilt und verdammt, die Guten freispricht und in den Himmel mit nimmt.
Diese unchristliche Lehre vom strafenden und verdammenden Gott hat im christlichen Raum sehr viel Unheil angerichtet.
Das Todeserlebnis sollte nicht als Sühne oder Strafe aufgefasst werden.
Paulus bezeichnet den Tod auch als ein Loskommen und Freiwerden von vielen Irrtümern.
Es wird grosse Veränderungen geben, das geht nicht anders, die meisten Menschen sind nicht einsichtig
und sie ernten was sie gesät haben im positiven, wie im negativen.
Ein jeder spielt seine Rolle. Bereits der Vorsatz zu einer Vorstellung wird vom Himmel durchgeführt und ist eine Sache der Gottheit, wie dies in
Philipper 2,13 Denn Gott ist’s, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen.
zum Ausdruck kommt.
Der gleiche Gedanke in der
Offenbarung 17, 17
"Denn Gott hat's ihnen gegeben in ihr Herz, zu tun seine Meinung und zu tun einerlei Meinung und zu geben ihr Reich dem Tier, bis daß vollendet werden die Worte Gottes"
Die Lebensgeschichte Jesu von Nazareth zeigt, daß er nicht als ein gestrenger Richter daherkam, sondern daß er die im Irrtum Befindlichen aufrichtete, indem er sie von ihren Irrtümern befreite.
Die Pharisäer die anderen Vorschriften auferlegten, überführte er mit dem scharfen Schwert des Geistes.
Doch auch dies tat er nicht, um sie zu verdammen, sondern um sie zum Umdenken zu bewegen und sie
damit letztlich zu heilen.
Aus dieser inneren Haltung heraus sagte er in
Lukas 6.37 :
"Richtet nicht, so werdet ihr auch nicht gerichtet. Verdammet nicht, so werdet ihr nicht verdammt. Vergebet, so wird euch vergeben."
Matthäus 7:1-20 Richtet nicht, auf daß ihr nicht gerichtet werdet; denn mit welchem Gericht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden, und mit welchem Maße ihr messet, wird euch gemessen werden.