https://www.fcdt.org/Publications/ARDT_I_German.pdf
Das Reich Gottes auf Erden ersteht nur dann, wenn der Mensch es verwirklicht.
Ich bin hier, Lukas – der Evangelist.
Das Thema der heutigen Botschaft ist sowohl neu als auch interessant und befasst
sich mit der Frage, welchen Anteil der Mensch dazu beisteuern muss, damit das Reich Gottes
auf Erden verwirklicht werden kann.
Bevor wir uns eingehender mit dieser Frage beschäftigen, möchte ich noch einmal
klarstellen, dass Jesus niemals in Fleisch und Blut zur Erde zurückkehren wird, noch wird er,
wie die Bibel behauptet, zum Schall der Posaune von den Wolken herabschweben. In
unzähligen Botschaften haben wir dir bereits erklärt, warum dies nicht geschehen wird oder
geschehen kann, auch wenn die Priester nicht müde werden, das Gegenteil zu behaupten.
Die Wiederkunft Jesu hat längst stattgefunden – zum einen ist Jesus, seit er die spirituelle
Welt betreten hat, ohne Unterlass damit beschäftigt, im feinstofflichen Reich die
Frohbotschaft des Vaters zu verbreiten, zum anderen lösen die Botschaften, die er mit
deiner Hilfe schreibt, das Versprechen ein, auch auf Erden wiederzukehren.
Welchen Anteil also muss der Mensch leisten, damit das sogenannte Friedensreich
Christi auf Erden realisiert werden kann – das Geschenk des Vaters, Seine Göttliche Liebe,
einmal ausgeschlossen?
Das Reich Gottes auf Erden, um diesen Begriff zu definieren, ist ein weltliches
Königreich, das laut der Offenbarung tausend Jahre währen soll. Der Errichtung dieses
Friedensreichs geht der große Endkampf voraus, bei dem Jesus den Teufel endgültig besiegt
und in Ketten legt, damit er niemals wieder die Erde mit seiner Bosheit, mit all seinen Plagen
und Krankheiten heimsuchen kann.
Wie du weißt, gibt es weder einen Teufel, noch den Satan, der als Fürst der Hölle das
dunkle Reich regiert. Wohl aber gibt es böse, spirituelle Wesen, die früher als Sterbliche auf
Erden gelebt haben. Angezogen von der Bosheit der Menschen, durchstreifen diese bösen,
spirituellen Wesen unablässig die Erdsphäre, um die Sterblichen zu sündigen und schlechten
Taten zu verführen, um aus dieser Niedertracht Genugtuung zu schöpfen. Auch wenn es
manchmal erscheint, dass diese Versucher mit übernatürlichen Kräften ausgestattet sind, so
verfügen die bösen, spirituellen Wesen aufgrund ihrer geringen, seelischen Entwicklung nur
über äußerst begrenzte Möglichkeiten – die sie aber geschickt einzusetzen wissen.
Als Gott die Schöpfung ins Leben rief, war alles vollkommen. Erst als der Mensch
seinen freien Willen missbrauchte, um die göttlichen Gesetze zu brechen, wurde die Sünde
geboren. Seitdem folgt der Mensch eher seinen Gelüsten, Trieben und Leidenschaften, als
auf das Gleichgewicht zu achten, das einst zwischen seiner animalischen und seiner
spirituellen Seite herrschte. Es war also nicht Gott, der das Böse erschaffen hat, sondern
ausschließlich der Mensch!
Sünde entsteht immer dann, wenn der Mensch eine Entscheidung trifft, die in einer
Verletzung der göttlichen Ordnung mündet. Solange der Mensch aber nicht von der Sünde,
die allein für das Böse, das Unrecht und den Streit verantwortlich ist, ablässt, so lange kann
das Friedensreich auf Erden nicht erstehen. Dies ist der Satan, der in Ketten gelegt werden
muss, um die Seele des Menschen vor dem Schaden, der allem Bösen unweigerlich folgt, zu
bewahren. Erst wenn die Sünde vom Antlitz der Erde getilgt ist, verschwinden damit zugleich
Kummer und Sorgen, die das menschliche Dasein täglich aufs Neue bedrängen und ein
brüderliches Miteinander in Frieden und Eintracht unmöglich machen.
Der Mensch muss also versuchen, das Böse, das er erschaffen hat, wieder zu
vernichten, indem er der Sünde abschwört und stattdessen bemüht ist, Gott und seinen
Nächsten zu lieben wie sich selbst. Erst wenn die natürliche Liebe des Menschen von all der
Dunkelheit und dem Bösen befreit ist, kann der Mensch zur Vollkommenheit zurückkehren,
die einst Teil seiner Schöpfung war – bevor er durch die Sünde fiel. Diese Vollkommenheit
bewirkt aber nicht nur eine Befreiung von Sünde und Irrtum, sie bringt auch die animalische
und die spirituelle Seite des Menschen wieder miteinander in Einklang, denn beide Anlagen
sind gottgewollt und dazu gedacht, sich gegenseitig zu fördern.
Genauso wichtig wie Anstrengung, die Sünde hinter sich zu lassen, ist der zweite
Schritt, der für die Errichtung des Friedensreichs auf Erden unumgänglich ist – sich der
permanenten Einflussnahme der bösen, spirituellen Wesen zu entziehen! Solange diese
Bösen ihr Unwesen treiben, wird es schwer sein, der Sünde aufgrund der ständigen
Versuchung zu entsagen.
Auch wenn es nicht möglich ist, die bösen, spirituellen Wesen buchstäblich in Ketten
zu legen, wie es laut Bibel mit Satan geschieht, so muss der Mensch doch versuchen, jede Art
der Kontaktaufnahme zu vermeiden, welche diese verkommenen Seelen zu ihm zieht. Indem
sich der Sterbliche bemüht, Bosheit und Niedertracht aus seinem Leben zu verbannen, löst
er zugleich die Anziehung, die es den bösen, spirituellen Wesen erst möglich macht,
besagten Menschen heimzusuchen. Hat der Mensch Sünde und Bosheit aus seinem Herzen
vertrieben, haben die bösen, spirituellen Wesen keinerlei Gelegenheit mehr, sich an ihn zu
klammern und ihn zur Sünde zu verführen, selbst wenn es Tausende sind, die um diese Seele
herumstreichen.
Um also das Reich Gottes auf Erden zu errichten, muss der Mensch selbst beseitigen,
was er verursacht hat, anstatt auf einen Retter zu warten, der von außen kommt, um ihm
diese Arbeit abzunehmen. Dies aber wird nie und nimmer geschehen, selbst wenn Jesus im
Fleisch wiederkommen oder in einer gewaltigen Endschlacht alle seine Feinde besiegen
würde. Zum ersten hat Jesus keine Feinde, denn alle Menschen sind seine Brüder – hätte er
aber tatsächlich einen Feind, dann wäre dies die Sünde, welche die Ursache dafür ist, dass
der Mensch sich von Gott entfernt. Zum zweiten ist es vollkommen unmöglich, dass Jesus
die Schlacht anführt, die laut Bibel zwischen den Engeln des Lichts und den Geschöpfen der
Dunkelheit ausgetragen wird, da dieser Kampf – wie immer man dies auch drehen und
wenden mag – immer darin mündet, dass der freie Wille des Menschen, der für Gott oberste
Priorität hat, verletzt und übergangen wird. Dies aber würde Gott niemals gestatten, auch
wenn Er durchaus die Macht dazu hätte.
Der Mensch muss sich also selbst dazu durchringen, der Sünde und dem Bösen
abzuschwören, indem er seinen freien Willen dafür benutzt – anders ist es nicht möglich, die
Sünde zu zerstören, die der Mensch selbst einst erschaffen hat. Je früher diese Wahrheit
erkannt wird, desto eher ist es möglich, den Stillstand, den die Entwicklung der Seele
aufgrund dieses Unwissens erfährt, zu beseitigen. Die Entscheidung, die Sünde abzustreifen,
muss jeder Mensch selbst in Angriff nehmen und darf nicht darauf hoffen, dass Jesus und
seine himmlischen Heerscharen erscheinen werden, um ihn aus dieser Verantwortung zu
entlassen.
Niemand wird jemals in einem Akt der Gnade einfach so „in den Himmel entrückt“,
noch darf er das „Kleid der Auferstehung“ tragen, so er es sich nicht verdient hat. Ganz
sicher aber wird keinem der Erlösten der vermeintliche Vorzug zuteil, beobachten zu dürfen,
wie die Ungläubigen auf immer in den Schlund der Hölle hinabgestoßen werden. Jeder, der
an diesem lieblosen Irrglauben festhält, mag zwar fromm erscheinen, besitzt aber ein Herz,
das voller Sünde und Irrtum ist. Gott lässt nicht zu, dass dem Menschen in seiner
Begrenztheit erlaubt wird, über seinem Bruder zu Gericht zu sitzen, zumal er selbst nicht
besser ist als jener, denn er zu verurteilen gedenkt.
Das Reich Gottes auf Erden entsteht nicht, indem Gott es einfach befiehlt, sondern
ausschließlich dann, wenn es der Menschheit als Ganzes gelingt, die Sünde – die Ursache
allen Übels – zu beseitigen. Je früher der Mensch beschließt, nicht länger einer falschen
Hoffnung anzuhängen oder auf etwas zu warten, was sich niemals erfüllen kann und wird,
desto eher gelingt es ihm, das zu erschaffen, wonach er sich schon so lange sehnt.
Dein Bruder in Christus,
Lukas.