Hallo Trixi Maus
das ist einleuchtend, und es stimmt, ich atme zu flach. Aber sonst?
Was hast du denn gemacht, eine Atemtherapie? Und ist es bei dir jetzt weg?
Liebe Grüße
Fedelta
hallo Fedelta, und ich dachte Du würdest mich für bekloppt halten. Ja, bei mir ist die zue Nase nicht mehr zu. Die Nase läuft mal, aber ist dann eher Wasser und der Schleim ist farblos. Früher war der oft grün-gelb und das über längere Zeit, Monate teilweise.
Ich kam mit der ersten Atopiker-Welle Anfang der Siebziger auf die Erde, da fing es an, daß die Kinder die Luft nicht wollten. Ich bin eines dieser Kinder, das diese Luft hier nicht will. Sie wollte nicht in meine Nase und in meine Lunge wollte sie auch nicht. Gleichzeitig wollte ich die Luft auch nicht loslassen, ich habe immer flach geatmet, ich war auch ein sehr ängstliches Kind. Das ist auch klar wenn Du immer hörst: dies darfst Du besser nicht essen, das darfst Du nicht machen, das sollst Du tun und so nicht- Anfang der 70er gab es fast ausschließlich die Vorstellung: da ist eine Krankheit und die soll weg bzw. sie soll keine Symptome machen. Heute habe ich gelernt, mit meinen Krankheiten zu leben. Und deshalb quälen sie mich auch nicht mehr zu Tode.
es ist wirklich schwer für mich, etwas darüber zu erzählen, weil da so viele Punkte sind, die für mich bezüglich des Atmens wichtig sind. Wenn ich z.B. mein Asthma betrachte, dann habe ich gelernt, daß ich nicht nur Asthma habe, wenn ich einen Anfall habe, sondern immer. Mit und mit habe ich das Gefühl dafür bekommen, daß ich Asthma habe. Das ist eine ganz bestimmte Hemmung im Ausatmen und eine ganz bestimmte überh-asth-ete Art einzuatmen und das nennt man Asthma. Es ist ein Bewegungsmuster des gesamten Atemapparates, von der Schleimhaut über die Muskulatur bis zu den Bändern und Sehnen und Knochen. Alles was an der Atmung beteiligt ist im Körper verfolgt in mir die Tendenz, falsch zu atmen. Das ist so, das habe ich gelernt, dieser Körper hier macht das.
Und obenrum verstopft er die Atemwege mit Schleim. Wenn ich einen Asthmaanfall habe (das sind Krämpfe in der Muskulatur zwischen den Rippen bei mir), löst sich am Ende des Anfalls auch immer sehr viel Schleim, der kommt dann aus der Lunge heraus, wenn ich ihn abhuste. Also letztlich oben Schleim und unten Schleim. Es geht um Schleim, wie es scheint. ah ja und mein Darm hat auch Eskapaden hinter sich, da ging es auch um Schleim.
Ich kenne von mir aus der Kindheit den Wunsch, nicht schleimig zu sein. Da gab es Kinder, die waren schleimig und die mochte ich nicht. Die schleimten sich zum Beispiel bei den Lehrern ein- das mochte ich nicht. Und ich ekel(t)e mich vor Schleim, Schneckenschleim zum Beispiel finde ich fies. Einen Regenwurm muß ich auch nicht in der Hand halten, obwohl ich weiß daß ich Gartenarbeit mit bloßen Händen total gerne mache, trage ich aus Gewohnheit meist Handschuhe. Und es ist Ekel, der mich dazu treibt, Ekel vor schleimigen BodenbewohnerInnen. Die sollen nicht auf meine Haut.
Haut und Schleim
haut, beide sind ja Geschwister. Wir haben superviele Häute, riesige Flächen. Die meisten sind Schleimhäute, ganze Fußballfelder von Schleimhäuten haben wir in Lunge und Gedärm, wenn man die mal ausrollen würde wäre man überrascht, wie breit man doch ist, hautmässig. Unsere Häute sind riiiiieeeesiege Kontaktflächen zur Außenwelt. Sie spiegeln natürlich durch ihre Funktionsweise und ihre Art, sich mit oder gegen unseren Wunsch zu verhalten auch die Art und Weise, wie wir uns innerlich in unserem Leben mit oder gegen unsere Umwelt bewegen. Wo "rutschen wir aus" im Leben, wo ist die Schleimspur, wo ist das Schneckenspur-Licht, das die Sonne und den Mond gleichermaßen spiegelt? Wo sollte man eigentlich besser mal gründlich hingucken, statt die Augen zuquellen zu lassen? Wofür benötigt man all die Schmiere, was ist denn auf der anderen Seite "zu trocken" (unfruchtbar, hemmend)?
Ja, und zum Atmen selber-- ich würde beinahe sagen, daß man lernen sollte, seinen Atem einfach laufend zu beachten.
Das hilft sehr bei der Aufmerksamkeit für sich selber und für andere, ist insgesamt ein guter Tip, der gar nicht mal von Krankheiten abhängt. Ich mache es eigentlich so, daß ich auf meine Atemgeräusche höre und beobachte, was sich im Körper tut, wenn ich atme. Ohne darüber zu überlegen, ob ich nun flach oder schnell oder langsam atme. Der Atem ist ein Teil des Stoffwechsels. In einem basischen Körper atmet es sich sicher etwas langsamer und tiefer als in einem saueren Sauron-Körper ;-) . Vom medizinischen Grundsatz her reguliert sich der Atem selber, die Zellen sind es letztlich, die dem Körper sagen: "bitte einatmen, benötige Brennstoff". Man kann ihren Ruf als Kribbeln spüren, kurz vor dem Einatmen, in der Tiefenentspannung. Bevor die Zellen rufen, ist eigentlich auch kein Atmen notwendig. Es sei denn man ist müde, dann schläft die Hälfte der Zellen schon und die andere Hälfte will sie nicht wecken und daher ruft keiner. Da kann es dann sinnvoll sein, mal einzugreifen und eine der täglichen Atemübungen zu machen:
mehrmals am Tag die komplette Luft aus dem gesamten Körper herauspressen. Dazu breitbeinig hinstellen, in der Hocke stehend mit den Händen auf den Knien abstützen und maximal ausatmen. Und dann beobachten, wie sich der gesamte Atemapparat seine Luft holt. Das belüftet die Nase dann wie ein kühler, reinigender Herbstwind. Am besten natürlich an der frischen Luft...
Die Sache ist nämlich die, daß man immer eine kleine Luft-Kloake mit sich herumschleppt, es bleibt nämlich immer Restluft in der Lunge und die tauscht sich nicht vollständig aus.
Also selber mehrmals am Tag reinigen- man putzt ja auch die Zähne und wischt sich die Augen vom Schlafdreck frei. So ähnlich müßte man das mit der Lunge eigentlich auch machen- im Yoga ein alter Hut.
abwechselnd das rechte und das linke Nasenloch zuhalten und nur mit einer Hälfte der Nase atmen. Es ist ganz interessant zu beobachten, daß man auf einer Seite viel weniger spürt wie die Luft fließt, als auf der anderen Seite. Und wenn man den Atem weiter verfolgt merkt man, daß man eigentlich auch die Lunge nicht seitengleich füllt, sondern daß man etwas dazu neigt, rechts oder links den Brustkorb starr zu halten. Dabei könnte der Atem den durchaus heben, wenn man etwas tiefer einatmen würde. Da ist meist eine Rippe irgendwie aus der Verankerung, man ist mal als Kind im Sportunterricht auf den Barren geknallt mit der Seite des Oberkörpers oder so- jeder hat so etwas erlebt. Oder man fiel auf die Schulter, wurde geschlagen, was auch immer. Eine Seite ist auf jeden Fall "weicher" als die andere, "spürender"- manche sagen auch, daß es daran liegt, daß wir schreiben lernen und so zu Rechts- oder Linkshändern werden (Stichwort "Schulter-Arm-Syndrom"). Auf jeden Fall: eine Seite des Körpers und eben auch der Nasenlöcher ist "feinfühliger", irgendwie heller im Fühlen, man kann dem Atem auf dieser Seite besser folgen.
Wenn man diesen Unterschied der Körperhälften durch die Unterschiedlichkeit des Atemflusses rechts und links kennenlernt, hilft man sich dadurch nicht nur beim Atmen, man wird auch ausgeglichener, wenn man seine beiden Körperhälften gleich spürt. Das geht letztlich erst, wenn die Nase "frei" ist, denn wo Druck ist, kann man sich nicht spüren. Spürt man in den Druck hinein, löst sich der Druck auf.
Einfach mal spielen: links einatmen, rechts ausatmen. Und andersherum. Meine Nase wird da immer sehr schnell frei, selbst wenn ich mitten im Reitstall auf einem Heuballen sitze wie heute. Früher hätte mich das ins Krankenhaus gebracht und ich sitze heute auch nicht einfach so auf einem Strohballen: ich habe auch das gelernt. Da hin zu gehen, trocken zu bleiben auf diesem trockenen Stroh und nicht aus Nettigkeit dem Stroh gegenüber Schleim zu produzieren. Man will ja immer ausgleichend tätig sein... (obwohl es vielleicht Dinge/Umstände im Leben gibt, wo man mal seine Gefühle zeigen sollte und mal Dinge ansprechen, die man herunterschluckt. Da mag z.B. etwas sein, wo man eigentlich wie eine "Dampframme" (Niesen) seine Meinung vertreten würde,da ist etwas ganz und gar nicht in Ordnung wie es ist. Aber man sagt nichts dazu. Man sieht es noch nicht einmal, daß man das ändern könnte wenn man es zeigen würde, wie "dicht" man die Sache hat, wie eine Dampframme, das macht wütend etc. In der Galle ist ja auch Schleim, die Galle ist ja quasi die innere Schwester der Nase.)
so, genug gefaselt, ich hoffe ich habe mich nicht zu oft vertip(p)t. Frohes Schnauben.
lg,
Trixi Maus