Alles über die Baby-Boomer - okay Boomer?

Und der Autor Frederik D. Tunnat vom Europablog ist sogar der Meinung:

Schlussfolgerung

Die Boomer-Generation ist keine „Privilegiengeneration“, sondern die am stärksten belastete Stütze des deutschen Rentensystems. Die Ursachen heutiger Probleme sind nicht „Boomer-Renten“, sondern:
  • das privilegierte Beamtensystem,
  • die fehlende Einbeziehung von Selbständigen,
  • die politische Zweckentfremdung von Rentengeldern,
  • und politische Untätigkeit, das System nach niederländischem oder österreichischem Vorbild zu reformieren.
Wer Generationengerechtigkeit herstellen möchte, muss diese strukturellen Ursachen angehen, anstatt die arbeitnehmergeprägte Boomer-Generation zum Sündenbock zu machen. Die jungen Generationen profitieren bis heute vom Sozialstaat, den Boomer maßgeblich aufgebaut und finanziert haben – das sollte bei aller Kritik nicht vergessen werden.


Quelle:

 
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In diesem Thread bzw. Topic musste ich gerade irgendwie an dieses Stück hier denken:
Super, passt! 😎👍

1983. Ich - damals 8 Jahre alt -
Laut YouTube war das die ZDF Hitparade vom 30. Mai 1983. Da war ich (noch) 13 Jahre alt. :D

fand das Stück klasse, ohne den Inhalt geschweige denn die Ironie (Zynismus) zu verstehen.
Wobei die Textversion zuweilen noch verändert wurde.

Siehe:
 
Sowas nenne ich pauschale Beurteilungen.
Be- und Verurteilung, das kommt von Urteil. Das heißt, etwas als gut und richtig oder schlecht und falsch bewerten.

Die Zitate von mir, die du oben bringst, sind eine Feststellung, eine Aussage zum Ist- bzw. War-Zustand. So Aussagen können stimmen oder nicht stimmen, aber ein Urteil, eine Bewertung, sind sie nicht.

Und damit nun genug, denn es geht in Richtung inhaltsleeres Hickhack, wo es nur noch um die Person geht, die sich sich permanent rechtfertigen soll.

Zu welchem Jahrgang gehörst Du?
Eindeutig Boomer-Generation.
Aber wer sich selbst unter „Oops“ verbirgt im Forum, kann nicht andere nach dem Jahrgang fragen.

Das gilt auch für dich @FreeStar.
 
Was ich bemerkenswert finde ist, dass die Pluto in Jungfrau Generation sogar jetzt noch auf die Schnauze kriegt.
Womit ich sagen will, es reißt nicht ab, dass ihre Belastungen nicht gesehen werden. Zunächst weder von den Eltern noch von der Gesellschaft und jetzt drischt die junge Generation auch noch drauf.
Ich finde das irgendwie passend zur Jungfrau, in der Lebensleistung nicht gesehen zu werden und statt dessen noch eine Last drauf, noch eine Arbeit, noch eine Pflicht (wie den Boomer-Soli)...
Also, der Autor sieht es ja mal, dankenswerterweise, aber sonst?
:rolleyes:
 
Wenn ich mir jetzt angucke, was die Jungen und Medien herumkrakeelen wegen der Wohungsnot für Studenten.
Ist ja richtig, aber das war schon genauso bei uns, nur hats keinen gejuckt.
"Seht doch zu, wir ihr klarkommt haha, Pech, dass ihr so viele seid", das war die Haltung der Gesellschaft dazu.
 
Man kann davon ausgehen, dass die Kriegskinder, Jugendlichen und die, die im Krieg erwachsen waren, ihre Traumata fast alle verdrängt haben im Zuge des Wiederaufbaus. Man muss sich nur Filme aus den 50er angucken, dann weiß man es.
Von Sissi über die Förster-Liesel alles heile Welt. Sogar die Hippie-Bewegung noch, alles prima, wir kiffen uns die Welt schön und haben uns alle lieb, und engagieren uns lediglich politisch- und das ist eine äußere! Aufarbeitung,
keine innere, direkte, emotionale. D.h., bei der äußeren Aufarbeitung zeigt man noch auf die Täter und fühlt sich selbst gut und gerecht.
Bei der inneren geht das nicht mehr.
Wer den verborgenen, emotionalen Schrott letztendlich abkriegte, waren wir, auch nicht die 50er Jahrgänge so sehr.
Denn deren Eltern waren keine (Klein-) Kinder oder Jugendlichen im Krieg, sondern schon erwachsen und reflektionsfähig.
Unsere ja, sie haben den Krieg ungefiltert abgekriegt, aufgenommen, verdrängt und weitergegeben.
Dazu kommt, dass Nachkommen von Tätern ebenso traumatisiert sind wie Nachkommen von Opfern,
nur, dass sie keine Hilfe bekommen, aus moralischen Gründen.
Wir haben die inneren Schuldgefühle geerbt/übernommen, was bedeutet, kein Recht auf Leben, kein Recht auf Freude, Leichtigkeit etc. In der Tendenz, Scham, Schuld, sich klein halten, Negativität, Misstrauen.
Das durchzieht die ganzen Kriegsenkel-Generation, und alles im stillen Kämmerlein. Man konnte das nicht benennen, weil es tief innen ablief.
Und äußerlich gab es ja nichts auszustehen, außer unfähigen Eltern, aber materiell nicht.
Geprügelt wurden Kinder auch vor den 50ern schon, das ist es nicht nur.

Das Tätererbe wird öffentlich immer nur so abgehandelt, dass man sich "für Opa schämt".
Das habe ich nie, keine Sekunde. Ich wusste immer, das war er, nicht ich.
Was ich hatte, war der Tod, die Angst und das Grauen selbst in den Knochen, das, was er vllt hundertfach verbreitet hat in Auschwitz-Birkenau als Arzt.
Das läuft viel viel tiefer ab als auf bewusster Gewissensebene. Es ist eine Art Vorenthaltung von Leben, was da Jahrzehnte arbeitet. Ein Zwang, sich kleinzumachen, gleichzeitig aggressiv zu sein, weil man das Gefühl hat, aus dem Dunkel nicht heraus zu dürfen, nicht ein natürliches Recht auf Leben und Lebensglück zu haben. Statt dessen eine tonnenschwere Last zu tragen und sie nirgends ablegen zu dürfen.
Und das zu kapieren, hilft zwar etwas, aber letztlich trägt man es doch weiter, so ist es einfach- als Nachkomme eines Täters.

Und in D gibt das hunderttausendfach.
Das wirlt alles über Generationen weiter. Und je unbewusster, deso kälter die Folgen, emotional.

Stimmt, je unbewusster, desto kälter die Folgen. Das ist bei Kriegskindern und Kriegsenkeln so (egal, ob auf Täter- oder Opferseite und ihren jeweiligen Nachkommen), und als Folge auch bei jedem Einzelnen, der/die traumatisierte Eltern hatte, die ihr Trauma nicht verarbeiten konnten.

Den eigenen Kindern Gewalt anzutun zum Beispiel, kann eine direkte Traumafolge bei Menschen mit Kriegstraumata sein, kann aber auch eine Folge davon sein, dass die eigenen kriegstraumatisierten Eltern nicht empathiefähig waren oder sind, ihre Kinder also nicht sehen und spüren konnten/können. Sie geben die Gewalt, die sie selbst verdrängt haben, direkt an die Kinder weiter. Gibt ja nicht nur körperliche Gewalt. Grundsätzliche Vernachlässigung, ständige Demütigung, Kritik oder Anschreien, aber auch sehr frühe, häufige Trennungen können das auslösen, was man Komplex- oder Bindungstrauma nennt.

Das für mich Wichtigste, was ich in der Zeit, seit ich mich damit beschäftigen muss, gelernt habe, ist:

Wir haben fast alle was abgekriegt, und wir haben keine Schuld (!!!) an unseren Traumata und den Folgen und Schwierigkeiten, die wir dadurch tragen müssen. Wir können nur versuchen, liebevoll mit uns umzugehen und uns nach und nach die Menschen, Orte und Dinge (z.B. gute Literatur zu Trauma-Bewältigung) zu suchen, durch die wir heilen können.

Heilung ist möglich.
 
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Wir haben fast alle was abgekriegt, und wir haben keine Schuld (!!!) an unseren Traumata und den Folgen und Schwierigkeiten, die wir dadurch tragen müssen. Wir können nur versuchen, liebevoll mit uns umzugehen und uns nach und nach die Menschen, Orte und Dinge (z.B. gute Literatur zu Trauma-Bewältigung) zu suchen, durch die wir heilen können.
Naja, Kollektiv-Trauma und selber ausgesucht schon. :cool:
Aber Heilung gibt es, Jungfrau ist das Zeichen für Heilung und Pflege- das ist der Job.
Aber eben auch an sich selbst.
 
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