Advaita – Worte von Ramesh S. Balsekar

A

Ananda

Guest
Hier entsteht ein „Kurs“ in Advaita. Es wird sich dabei nicht um Lektionen in schulischer Form handeln.
Eher wird es eine Nicht-Lehre sein.

Jeden Tag werde ich drei kurze Gedichte, genannt Abhanga, vorstellen. Es sind die Worte von Ramesh S. Balsekar,
eines indischen Gurus. Alles im folgenden Gesagte ist von Ramesh S. Balsekar, nicht nur die hervorgehobenen Zeilen „Ramesh sagt“.

Diese Abhangas sind in einfachen, klaren Worten gehalten. Der Intellekt hat beim Lesen keine Chance, über diese Worte des Gurus
Fragen zu stellen und sich dabei zu verwirren. Lass diese Zeilen einfach auf dich wirken, ohne dich in unnötigen Gedanken zu verlieren.
Diese Worte sind nur in der Stille richtig zu deuten.

Der innere Frieden sei mit euch…
 
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Gott ist ein Konzept, das sich gut dazu eignet,
das Konzept des Individuums zu entfernen.
Der Mensch weiß, dass er nicht alles haben kann, was er möchte.
Darum erschafft er sich das Konzept eines barmherzigen
und allmächtigen Gottes, der ihm alles geben wird, was er möchte.
Was kann ein Konzept sein?
Das Gefühl "Ich bin, Ich existiere". Ich Bin ist Wissen.
Der Atheist glaubt nicht an die Existenz Gottes.
Kann er an seiner eigenen Existenz zweifeln?
Niemand kann das unpersönliche Gefühl von Existenz leugnen.
Der Verstand kann es nicht verstehen.
Ich Bin ist hier und jetzt.
Der Verstand ist immer in der Vergangenheit oder in der Zukunft.

Ramesh sagt:
Ich Bin ist Gott.
Ich Bin ist alles, was es in der Phänomenalität gibt.​
 
Ich bin nicht traurig, Traurigkeit kommt auf.
Ich bin nicht stolz, Stolz kommt auf.
Ich bin nicht wütend, Wut kommt auf.
Ich esse nicht, Essen geschieht.
Ich gehe nicht, Gehen geschieht.
Ich lese nicht, Lesen geschieht.

Ramesh sagt:
Da ist niemand, der traurig oder zornig ist;
schau einfach zu, wie es geschieht als Teil
der Göttlichen Hypnose.​
 
Erleuchtung bedeutet die vollkommene Auslöschung des Gefühls,
selber Handelnder zu sein.
Solange da eine Person ist, die sich anstrengt,
kann Erleuchtung nicht eintreten.
Das Suchen endet, wenn der Sucher ausgelöscht ist.
Moksha ist die vollkommene Auslöschung dessen,
der Moksha will. Sogar der Wunsch nach Moksha muss vergehen.
Doch das liegt nicht in deiner Hand;
er vergeht nur, wenn Gott es so will.

Ramesh sagt:
Der letzte Schritt zur Erleuchtung geschieht,
wenn man wirklich akzeptiert,
dass Erleuchtung vielleicht auch nicht eintritt.​
 
Du bist nichts als ein programmierter Computer in Gottes Hand.
Wenn Gott ein Handeln will, so schickt er einen Gedanken
oder lässt uns etwas hören oder sehen.
Das Gehirn reagiert exakt Seiner Programmierung entsprechend.
Jeder Körper-Verstand-Organismus ist einzigartig programmiert;
dadurch entsteht das Gefühl, ein Individuum zu sein.
Du verstehst, dass du ein programmiertes Instrument bist,
wenn du akzeptierst, dass alles vorherbestimmt ist.
Und das geschieht, wenn du akzeptierst, dass nichts geschieht,
wenn Gott es nicht will.

Ramesh sagt:
Wenn du den Willen Gottes vollkommen akzeptierst,
verstehst du, dass Gott allein durch alle Lebewesen handelt.​
 
Die Göttliche Hypnose führt zum Gefühl,
ein getrenntes Wesen zu sein.
Das Gefühl, ein getrenntes Wesen zu sein,
führt zur Vorstellung, man habe einen freien Willen.
Die Vorstellung, man habe einen freien Willen,
führt zum Gefühl, selber Handelnder zu sein.
Das Gefühl, selber Handelnder zu sein,
führt zu Verwicklung.
Wenn man versteht, dass kein Individuum einen freien Willen hat,
tritt das Gefühl, selber Handelnder zu sein, in den Hintergrund.
Tritt die Person in den Hintergrund,
verlieren Schuld und Enttäuschung ihre Bedeutung.
Zu verstehen: Nur Gott handelt in allem, was geschieht,
macht feindlichen Empfindungen ein Ende.

Ramesh sagt:
Wenn die Gefühle von Schuld und Feindschaft verschwinden,
kümmert man sich nicht mehr um Erleuchtung.
Wenn es einem wirklich egal ist,
kann Erleuchtung jederzeit eintreten.​
 
Gott ist der Sucher.
Einen individuellen Sucher gibt es nicht.
Durch die einen sucht Gott Spiritualität,
durch andere sucht er Macht oder Geld.
Was du suchst, liegt nicht in deiner Hand;
es hängt von der Programmierung ab.
Gott hat jeden Körper-Verstand-Organismus einzigartig
programmiert,
damit das Leben, wie wir es kennen, seinen Lauf nehmen kann.
Wäre der Film noch interessant,
wenn jeder dasselbe sehen würde?
Die Vielfalt gibt es, damit es für Gott spannend ist, den Film anzuschauen.

Ramesh sagt:
Wir spielen ja nur die Rollen, die Gott uns zugeteilt hat.​
 
Die Vielfalt gibt es, damit es für Gott spannend ist, den Film anzuschauen.

Wir sind also nützliche idioten bzw. schlecht bezahlte schauspieler!? und wenn wir von gott wie ein computer programmiert wären, dann neige ich zur ansicht, bei all den bugs, dass gott bill gates heißt...

alles liebe, jake
 
Hi jake,

jake schrieb:
Wir sind also nützliche idioten bzw. schlecht bezahlte schauspieler!? und wenn wir von gott wie ein computer programmiert wären, dann neige ich zur ansicht, bei all den bugs, dass gott bill gates heißt...

Eine gescheite Antwort darauf kann ich dir auch nicht geben.
Ich kann dir nur soviel sagen, dass all die "Unvollkommenheiten" zur Aufrechterhaltung der Illusion der Trennung dienen, damit das Spiel nicht allzuschnell durchschaut wird.

Lieben Gruß,
Ananda
 
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Gott ist in jedem Körper-Verstand-Organismus,
den er geschaffen hat.
Du hast das Ego nicht geschaffen;
Gott in dir hat es geschaffen, und nur er kann es wieder loswerden.
Erleuchtung kann nur geschehen, wenn das Ego zerstört wird.
Die Suche begann durch Gottes Willen.
Die Suche endet, wenn totale Akzeptanz eintritt,
dass alles durch Gottes Willen geschieht.

Ramesh sagt:
Erleuchtung geschieht,
wenn man versteht, dass es in Wahrheit
kein Ich gibt, außer als Konzept.​
 
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