Abtreibungsgegner

Lionéz;1166011 schrieb:
Das klingt gut. Aber erhebt die Frau ja in eine Position, über Lebensermöglichung selbst zu bestimmen und zu entscheiden.

Steht das im Widerspruch zu obigem Dogma?


Oder diesem?


:)

Ich denke einfach, dass eine Frau schon Selbstbestimmungsrecht über ihr Leben hat. Somit auch entscheiden sollte, ob sie neues Leben geben will und kann. Das hat nur sie zu entscheiden. Und die natürliche Verhütungsmethode (praktiziere ich selber erfolgreich seit vielen, vielen Jahren) ist für mich kein Widerspruch zum obigen Dogma. Schließlich wird von vornherein auf natürlichem Wege erst gar keine Zeugung stattfinden können. Sprich, wird nichts chemisch vermieden, obwohl es hätte sein können. Für mich nie eine Frage der Ethik. Ich achte meinen Körper u. füge ihm keine Hormone etc zu.

Das untere Dogma .... ohne Worte. Zu diesem Dogma steht alles als Widerspruch.
 
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wie wäre es mit c)? Die fruchtbaren Tage der Frau komplett auslassen u. die anderen nutzen? Dafür muß Frau sich zwar mit sich befassen, gut kennen und Kalender führen .... aber es ist gut zu machen.

Diese Methode ist leider auch nicht hundertprozentig sicher! So leid es mir tut, Dich in diesem Punkt enttäuschen zu müssen.
 
Momentan hatte es allerdings einen konstruktiven Verlauf. :)

jogurette schrieb:
Schließlich wird von vornherein auf natürlichem Wege erst gar keine Zeugung stattfinden können.

Das ist ein entscheidender Punkt. In der Diskussion der Abtreibung wird die Zeugung vom Erzeuger und der Erzeugerin entweder angenommen oder nicht. Es sind immer zwei im Gleichgewicht daran beteiligt - mit dem Unterschied, dass der Zeuger "punktuell-impulsgebend" wirkt und die Zeugerin "empfanggebend-nährend-bewahrend". Es ist wie das körperliche Yin und Yang. Das Kräfteverhältnis ist ausgeglichen, wenn:
1. Zeugungsphase: Er geben will und sie nehmen will.
2. Formgebungsphase: Sie innerlich und äußerlich annehmen und alles dafür geben will. Er innerlich und äußerlich annehmen und alles dafür geben will.
3. Struktur-in-Funktion-Phase/Geburt: Sie geben und er annehmen will.

Da sich das Ganze längerfristig im Verborgenen/Bauch abspielt, wird es schwierig. Das Kräfteverhältnis verschiebt sich bei Punkt 2 in Bezug auf Raumeinnahme/Mutter bzw. den, der "sich ja nur außerhalb" befinden kann/Vater. Er kann einfach im Außen abbhauen, sie kann - etwas weniger einfach, weil innerlich - "abhauen". Weil es bei ihr schwieriger und auffälliger mit inneren OPs etc. ist, wird ihr Abhauen stärker diskutiert als seins.
Man kann sich in Menschen hineinversetzen, die zu einem bestimmten Zeitpunkt in ihrem Leben für etwas nicht reif waren. Das ist jeder von uns früher oder später mal und man lernt nur selbst daraus.

Würde man die Zeugung aus der weiblichen Dunkelheit herausnehmen und von beiden gut betrachtbar und gut zu beobachten in ein neutrales Gefäß bringen, das in der Mitte von beiden steht und für das während der Zeugungs- und Formgebungsphase beide gleichermaßen verantwortlich sind, sähe die Diskussion ganz anders aus. (Dummerweise erschreckt sich bei uns Menschen ein kleines Wesen, wenn man das tun würde ... bei uns mag es die Dunkelheit bis zur Geburt.) ;)

Die Diskussion ist also eigentlich Folgende: Wer nimmt das Gefäß zu sich und gibt ihm Nährboden und Wärme, lässt es "sich formen"? Heute du oder morgen ich? Wir beide, auch wenn wir uns nicht mehr verstehen? Wer nimmt es nicht an? Heute du oder morgen ich? Wir beide? Auch wenn wir uns doch gut verstehen? Was können wir tun, wenn wir nicht wissen, wie wir damit umgehen sollen?
Wer von uns beiden darf entscheiden, was damit passiert? Wer von uns beiden vertraut sich und dem anderen in der Entscheidung? Oder sich nicht und dem anderen in der Entscheidung auch nicht? Verbietest du mir oder ich dir, zwingst du mich oder ich dich, ermöglichst du, oder ich, lässt du mich oder lasse ich dich? Das und die Konsequenzen des Denkens und Handelns gelten gleichermaßen auf beiden Seiten. Ein liebender Mann würde seine Frau nicht zwingen, sondern das Gefäß selbst in sich annehmen, wenn er könnte. Ich würde das tun, wenn ich ein Mann wäre und könnte.

Das weit übergeordnete Recht wäre doch, daß niemand, gar niemand das Recht haben darf, über Leben oder Tod einer anderen Person zu entscheiden.N I E M A N D.[...]
Dann darf auch niemand pro und contra Abtreibung entscheiden, denn wer es tut - egal pro oder contra Leben - begeht eine Hybris. Ganz einfach.
 
Lionéz;1166077 schrieb:
Das weit übergeordnete Recht wäre doch, daß niemand, gar niemand das Recht haben darf, über Leben oder Tod einer anderen Person zu entscheiden.N I E M A N D.[...]

Dann darf auch niemand pro und contra Abtreibung entscheiden, denn wer es tut - egal pro oder contra Leben - begeht eine Hybris. Ganz einfach.

... ohne Worte.

Deine Sichtweise ist eine sehr weise Sicht ... Lionéz ... metaphorisch u. dadurch sehr deutlich.
 
Lionéz;1165892 schrieb:
.Zwang und Verbot erzeugen Wut. Ich denke, dass Mensch-"Frau" in diesem Thema deshalb zu erpresserischen Methoden wie Sexverweigerung oder Ablehnung und emotionale Tyrannisierung und Verbesserungszwang des anderen Geschlechts tendiert - oder sich in Hackordnung auf die eigene Geschlechterriege stürzt. Das kann man derzeit, nach allen Modernisierungsversuchen, in Afghanistan beobachten. Denn eine so äußerlich gezwungene Frau wird versuchen, ihre eigene Macht/Kraft wiederzufinden und i.d.R. zuerst auch immer selbst äußerlich Zwang ausüben, sobald sie wieder kann - da sie das Thema nicht friedlich aus eigenem Willen und autonom erlösen konnte.....
Ich habe keine Wut, daß ich meinen Nachbarn nicht umbringe. (-n darf) Spaß beiseite, hier geht es nicht um die Problematik zwischenmenschlicher Beziehungen, islamische Frauenverachtung, Emanzipation, Selbstbestimmung usw. es geht auch nicht um Zwang und Verbot, es geht um das "Naturrecht" auf ein eigenes Leben und eben auch darum, daß keiner das Recht hat über das Leben anderer zu bestimmen und schon gar nicht willkürlich Leben zu nehmen.

Ich gebe Dir in vielen Punkten Recht, jedoch hat Philosophie nichts mit Mord zu tun - auch wenn es heutzutage üblich zu sein scheint, jeder noch so verwerflichen Tat ein philosophisches Mäntelchen umzulegen und mit zahlreichen Argumenten zu begründen, ohne Rücksicht darauf, ob diese irgendeinen Sinn machen.

L.G.

Ramar
 
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es geht um das "Naturrecht" auf ein eigenes Leben und eben auch darum, daß keiner das Recht hat über das Leben anderer zu bestimmen und schon gar nicht willkürlich Leben zu nehmen.

Eine Frau opfert für eine gewisse Zeit ihr Leben für das des Kindes.
Eine Frau opfert, wenn die Umstände entsprechend sind, ihre ganze Lebensplanung, ihre Möglichkeit ein gutes Leben zu führen, ihre Möglichkeit Dinge zu tun, die man mit einem Kind nicht kann, auch ihre Gesundheit, vorallem wenn man alleine da steht.
Es wird über das Leben einer Frau, die schwanger ist, bestimmt. Wo bleibt ihr Recht?
Männer können nunmal nicht schwanger werden.

Ich befürworte Abtreibungen nicht, allerdings verurteile ich Frauen nicht, da ich deren Umstände und Bewggründe nicht kenne.
Früher (im alten Rom) wurden Kinder weggelegt und ihrem Schicksal überlassen. In der ersten Lebenswoche, glaubte man damals, hätten Kinder noch keine Seele.

In manchen Ländern wird abgetrieben, weil die Föten Mädchen sind. Weil die Familie für die Verheiratung von Mädchen ihre Existenz aufs Spiel setzen. Die Frauen sind todunglücklich, werden aber von der Familie dazu getrieben, weil dort Buben bzw. Männer mehr wert sind.
 
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