Abgeschnittene Hand des Vaters, Verstorbener der wieder aufsteht

rivella03

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Hallo Ihr Lieben

Gestern nacht habe ich geträumt, ich hätte den Auftag von meinem Vater erhalten einen Verstorbenen zu bewachen.
Dieser ist in echt diesen März an Bauchspeicheldrüsenkrebs gestorben. Meine Eltern waren ziemlich eng mit Ihnen befreundet.

Mir war ganz mulmig dabei, irgendwie war ich mit diesem Auftrag nicht einverstanden.

Dann sah ich wie ein roter Tierkopf aus Plastik, Lamm oder Ziege würde ich mal behaupten, auf dem Boden angefangen hat zu hüpfen. Als würde es spuken. Ich bin dan aus dem Zimmer gegangen.

Dann sah ich, dass der Verstorbene wieder auferstanden ist. Ich habe aber noch den Leichengeruch gerochen und er sah auch noch grünlich aus.

In dem Moment als der Verstorbene aus dem Zimmer kam, ist meinem Vater ein Garagentor auf die Hand gefallen und hat ihm die ganze Hand abgeschnitten. Im Schock bin ich dann aus dem Schlaf erschreckt.

Eine minute später höre ich meinen Sohn aus dem Zimmer schreien, er ist dann zu mir ins Bett gekrochen. Ich glaube, ich werde heute mal wieder räuchern....

Ich weiss nicht genau wie sich der Traum deuten lässt..Habe mich in der letzten Zeit etwas von meiner Familie abgenabelt und bin auf Distanz...der Verstorbene ist der Mann meiner Cousine, zu der ich eine ambivalente Beziehung habe. Wir hatten die letzten 10 Jahre kaum Kontakt. Auch wenn ich über die Nachricht seiner Krankheit sehr geschockt war, bin ich auch in dieser Situation recht distanziert geblieben..vielleicht eine Art verarbeitung?

Evtl. könnt Ihr mir weiterhelfen?

lg Rivella
 
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Mir ist noch in den Sinn gekommen, dass man ja selten riecht im Traum. Ich zumindest was auch speziell ist.
Auch war der Tierkopf ein Skelett...ich habe das nicht so gut beschrieben....lg
 
Und wie standen dein Vater und der Verstorbene zueinander?
Hi Renate

Sie waren schon eng befreundet. Meine Cousine ist die Tochter der Schwester meines Vaters. Sie ist ohne Vater im Haus der Grosseltern aufgewachsen. Mein Vater hat oft auf sie aufgepasst. Sie sind sehr verbunden. Auch haben sie oft miteinander Zeit verbracht.

Ich habe mich immer besser mit meinem Vater verstanden als mit meiner Mutter. Da gab es auch Streitereien, aber im Grossen und Ganzen haben wir uns ganz lieb denke ich...

Meine Geschwister sagen immer, ich sei sein Lieblingskind....

lg
 
Meine Geschwister sagen immer, ich sei sein Lieblingskind....
Ja, und das wird der Hintergrund deines Traumes sein. Er betrifft deinen Vater, auch wenn ich nicht genau erkennen kann, worum es dabei geht.

Du kommst in dem Traum ja nicht wirklich vor. Du schaust nur, was da so passiert, letztlich unglaubliche, verstörende Dinge.
Der Verstorbene und dein Vater, irgendwie bezieht der Vater den Tod des Angehörigen auf sich selbst. Und alle anderen Familienmitglieder, einschließlich deiner Person, bemerken das.

Du riechst den Leichengeruch, du erkennst den Verstorbenen als eindeutig tot. Weiter sind dort Gerippe, also tote Tiere, und die bewegen sich. Und dann bewegt sich auch noch der Verstorbene selber. Das soll wohl deutlich machen, dass du es ausdrücklich mit dem Tod zu tun hast. Aber - und davon gehst du aus - im so genannten Totenreich ist niemand tot, alles existiert weiter, wenn auch nicht zwingend in der Art und Weise, wie das zu Lebzeiten der Fall ist.
Das zu erleben geht dir aber zu weit, tot ist eben tot und nicht lebendig.

In dem Moment aber, wo der Verstorbene sich erhebt, geschieht deinem Vater etwas. Ich denke nun nicht, dass dein Vater tatsächlich eine Hand verlieren wird oder sonst was in der Art. Aber der Tod des Angehörigen setzt ihm doch sehr zu, mehr als er das wahrscheinlich selber begreift. Und eben das war der Sinn deines Traumes. Die abgetrennte Hand ist symbolisch zu verstehen.

Weiter hat wohl dein Sohn zur selben Zeit einen ebenfalls erschreckenden Traum. Das ist Ausdruck davon, dass eben nicht nur du innerseelische Vorgänge wahrnimmst innerhalb der Familie.
Wenn du mal vorsichtig nachfragst, dann berichten eventuell andere Familienmitglieder von ähnlichen Träumen, vermute ich.
 
Du kommst in dem Traum ja nicht wirklich vor. Du schaust nur, was da so passiert, letztlich unglaubliche, verstörende Dinge.
Der Verstorbene und dein Vater, irgendwie bezieht der Vater den Tod des Angehörigen auf sich selbst. Und alle anderen Familienmitglieder, einschließlich deiner Person, bemerken das.

Verstörend in der Tat! Hmm ich weiss nicht ob er es auf sich bezieht. Mir ist aber jetzt in den Sinn gekommen, dass mein Bruder ein sehr enges Verhältnis zu ihm hatte, jeden Tag um ihn weint. Er sagte sogar mal, dass er ein besseres Verhältnis zu ihm hatte als zu seinem/unseren Vater.
Evtl. hat ihn das getroffen?

Er war sehr fordernd und nach aussen lebend, sprich materiell ausgerichtet. Wir hatten es nicht immer gut. Er war auch meist nur zu den Menschen nett, von denen etwas zu "holen" war. Sei es wissen, oder finanzielles. Und mein Bruder ist sehr gut verdienend.

Er konnte auch nicht gut loslassen, hatte mühe zu sterben :(
Meine Cousine hat uns erzählt dass es für sie auch verstörend war seine Gesichtszüge und verrenkungen kurz vor dem Sterben zu sehen, sie das nicht vergessen kann.

Vielleicht hat mich das ja auch beeinflusst. Und die Tatsache, dass ich halt nicht immer nur gut über ihn gesprochen habe. Evtl. habe ich schlechtes Gewissen?

Ich denke aber auch dass der Traum eher was mit meinem Vater zu tun hat. Ich hoffe wirklich es ist nur symbolisch.

Und der sich bewegende Skelettkopf? Hat das also was mit der Tatsache zu tun, dass ich weiss nach dem Tod geht das Leben weiter? Warum rot?

Du riechst den Leichengeruch, du erkennst den Verstorbenen als eindeutig tot. Weiter sind dort Gerippe, also tote Tiere, und die bewegen sich. Und dann bewegt sich auch noch der Verstorbene selber. Das soll wohl deutlich machen, dass du es ausdrücklich mit dem Tod zu tun hast.

Kann es sein, dass mein Vater Angst vor dem Tod hat? oder warum bringt mir mein Unterbewusstsein diese Botschaft?

lg
Das ist Ausdruck davon, dass eben nicht nur du innerseelische Vorgänge wahrnimmst innerhalb der Familie.

Ja er ist auch sehr feinfühlig. Ich werde mich auf alle fälle sanft vortasten und mal nachfragen...


lg
 
Und die Tatsache, dass ich halt nicht immer nur gut über ihn gesprochen habe. Evtl. habe ich schlechtes Gewissen?
Du hast im Traum nichts, aber auch gar nichts gemacht, um dein Verhältnis zum Verstorbenen so oder so zu verändern, also wieder etwas gut zu machen. Du hast den Verstorbenen bewacht, weil dein Vater das von dir verlangt hat, und du hast dich nicht mal wohl gefühlt dabei. Du hast es für den Vater gemacht, nicht für den Verstorbenen.
Und der sich bewegende Skelettkopf? Hat das also was mit der Tatsache zu tun, dass ich weiss nach dem Tod geht das Leben weiter? Warum rot?
Rot, weil das eben eine eindringliche Farbe ist, übrigens eine Farbe, in die man nur wenig hinein interpretieren kan.

Das Tierskelett kam nur deshalb vor, um den Ort der Handlung, das Totenreich eben, deutlich zu machen. Eine andere Funktion hatte dieser Traumteil nicht.
Kann es sein, dass mein Vater Angst vor dem Tod hat?
Ja natürlich, das wollte ich so deutlich nur nicht sagen. Wenn Angehörige sterben, führt das die eigene Sterblichkeit vor Augen. Das umso mehr, wenn ein jüngerer Mensch stirbt.oder warum bringt mir mein Unterbewusstsein diese Botschaft?
oder warum bringt mir mein Unterbewusstsein diese Botschaft?
Weil dein Unterbewusstsein das weiß, auch wenn vielleicht nie darüber gesprochen wurde. Wir wissen, was die Menschen, mit denen wir uns verbunden fühlen, in ihrem Innersten bewegt. Und wir nehmen Anteil daran. Und weil eben nicht darüber gesprochen wird, geht das erstmal nur in einem Traum.
Kann es sein, dass er immernoch mit dem Sterben kämpft und es noch nicht akzeptiert hat tod zu sein???
Möglich, aber darum ging der Traum nicht. Dein Vater war Anfang und Ende...
 
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Liebe Renate

1000 Dank für Deine Deutung!
Ja, mein Vater ist ein Hypochonder, der wegen jedem Wehwechen zum Arzt rennt :)
Dass er Angst vor dem Sterben hat, darüber haben wir schon oft gesprochen…gut möglich, dass es jetzt noch intensiver ist für ihn

lg
 
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