stimmt,er selbst hat nichts aufgeschrieben und doch sehen wir alle seine Macht über 2018 Jahre.
Nein, wir sehen allerdings, dass die auf ihn zurückgeführte Religion erfolgreicher war als viele andere (von den Zahlen her vermutlich die Nummer 1 im Moment, wobei viele im Westen nur auf dem Papier gläubig sind). Wobei nicht jede Religion darauf aus ist, die gesamte Welt zu bekehren, und Erfolg in der Welt im besten Fall dann ein Indiz für die Richtigkeit einer Religion wäre, sofern erstens überhaupt eine Religion korrekt ist, und Gott weiterhin überhaupt daran interessiert ist, dass möglichst viele ihn anbeten.
Sofern eben keine Religion richtig ist, ist der Erfolg verschiedener Religionen auch nicht durch göttliche Gunst zu erklären. Es ist insgesamt zirkulär, man muss schon an Gott glauben, dass dieses Argument eventuell überzeugt. In so einem Fall wäre der Erfolg zustande gekommen durch eine Mischung aus Zufall und bestimmten Eigenschaften des Christentums wie zum Beispiel Missionswille.
Aber auch in vielen existierenden Religionen gibt es wie gesagt keinen Anspruch die gesamte Welt zu bekehren. Das Judentum beinhaltet fast nur Gesetze für Juden und soll sich gar nicht an alle anderen richten. Für den Rest gelten andere Regeln. Gott ist also gar nicht daran interessiert, die Religion maximal zu verbreiten, und Erfolg der Religion wäre kein Beweis für die Richtigkeit.
Oder es wird davon ausgegangen, zum Beispiel in einigen Kulten, dass Gott sowieso nur eine kleine Gruppe erwählt hat. In dem Fall haben die Ungläubigen einfach Pech gehabt, bzw. diese sind unwürdig. Auch hier würde es Gott nicht interessieren, dass so viele Leute wie möglich ihn anbeten.
In anderen Religionen gibt es keine extreme Notwendigkeit Leute zu bekehren, weil man sowieso von Reinkarnation ausgeht, statt Höllenfeuer. Außerdem wird nicht davon ausgegangen, dass es irgendetwas (oder einen Gott) gibt, das quasi auf übernatürlicher Ebene die Verbreitung der Religion begünstigt.
Zuletzt könnte es sich ja auch nur um eine Momentaufnahme handeln. Das Christentum hatte am Anfang auch nur wenige Anhänger und in weiteren 2000 Jahren könnte eine andere Religion dominieren, wie zum Beispiel der Islam, wovon die Gläubigen dort wohl ausgehen. Selbst wenn es gültig wäre, dass sich final Gottes gewünschte Religion durchsetzt, könnte das theoretisch eine andere sein als das Christentum.
Im besten Fall kann man Religionen in diesem Sinne als gescheitert ansehen, in denen die Vorstellung existierte, dass große Teile der Weltbevölkerung sich zu dieser Religion bekehren würden (weil Gott das so will), und stattdessen gibt es mittlerweile keine Gläubigen mehr. Aber alles andere funktioniert nicht.