Alice94
Neues Mitglied
- Registriert
- 14. März 2010
- Beiträge
- 3.100
Auf den ersten Blick finde ich es garnicht mal so schlecht, dass Arbeitslosen mit einem 1 Job eine Perspektive geboten werden soll!
Und da wären wir bei dem Problem. Wo ist die Perspektive? Es besteht im Grunde keine Chance auf Übernahme in so einen Job. Also kein Wunder, dass sich viele nur als billige Arbeitskraft sehen und keinen Bock haben!!
Zuerst: Es mag sein, dass ich manchmal etwas hart und direkt klinge, aber es ist nicht beabsichtigt und nicht so extrem gemeint. Ich möchte einfach nur eigene Ideen vorstellen und diskutieren. Niemanden anfeinden. Niemanden diskriminieren. Ich suche Lösungswege, um die wirtschaftliche Krise zu "deeskalieren".
Sicher ist ein 2-Job keine schlussendliche Perspektive. Das soll sie auch nicht sein, sondern eine Zwischenstufe, ein Übergangsweg zur neuen Berufstätigkeit. Auch die Agentur für Arbeit kann natürlich keine Arbeitsplätze herbeizaubern. Wie denn auch? Aber es gibt Produktiveres, als Arbeitslose ganztätig auf der Couch verwahrlosen zu lassen. Menschen werden vom Umfeld geprägt. Und wenn eines durch den Beruf strukturierter Tagesaublauf zunehmend verlorengeht, passt sich auch das Innere des Menschen möglicherweise irgendwann der äußeren Strukturlosigkeit an. Das ist der psychische Aspekt, den zumindest ich sehe.
Nun kommt der finanzielle Aspekt: Wenn Arbeitslose den vollen Satz ausgezahlt bekommen monatlich, also die 359, dann haben die arbeitenden Steuerzahler eine höhere Steuerlast zu tragen, was wahrscheinlich mit Stagnationen der Wirtschaft einhergeht, da ja die Kaufkraft dieser schaffenden Menschen durch die hohen Steuerzahlungen geschwächt ist. Werden aber nur noch 70% des aktuellen Regelsatzes pro Monat ausgezahlt, werden, wie schon vorgerechnet, im Jahr ca. 5,2 Milliarden Euro Steuergelder gespart. Nun kamen Argumente, die mir unterstellten, ich würde auf diese Weise die Arbeitslosen in eine noch größere Armut treiben. Dass dies ganz und gar nicht der Fall ist, habe ich erklärt, indem ich der Reduktion des Hartz-IV-Satzes die Idee des gesteigerten Zuverdienstes gegenüberstellte. Dieser erfolgt zum Beispiel über 2- oder auch 3-Jobs. Ob es großer Reformationen des Systems bedarf, um das zu verwirklichen, vermag ich iwie tatsächlich nicht zu beurtilen Oo. Ich glaube aber, dass es machbar wäre, wenn wirklich die Initiative dazu vorhanden ist.
Nicht zuletzt erfüllen solche Maßnahmen aber doch auch darin ihren Zweck, dass sie eine berufliche Neuorientierung ermöglichen. Vor allem Langzeitarbeitslose lernen auf diesem Wege vermutlich viele verschiedene Berufszweige kennen. Letztlich gilt aber, dass der Erwerbslose finanziell so unanhängig wie möglich wird vom Staat. DAS ist ein WESENTLICHES Ziel und dazu verhilft mein Vorschlag, indem ein Teil des Geldes der Arbeitslosen durch die 2- oder 3-Jobs finanziert wird. Da ist nichts Böses, nichts Diffamierendes, nicht Asoziales, wie ich finde. Außerdem darf der Satz des Förderns und Forderns nicht verletzt werden. Das ist das Geben und Nehmen unserer Gesellschaft.
Ich selber war arbeitslos und habe nach so einem Job gefragt. Antwort: Also nein Frau XY, so weit sind sie noch lange nicht. Diese Jobs sind nur für ein bestimmtes Klientel!!
Das tut mir leid zu lesen. Daher ist es immens wichtig, sich parallel zu den Maßnahmen und eventuellen Qualifikationsmaßnahmen, deren Existenz hier immer bestritten wird, bei Unternehmen zu bewerben und sich über potentielle Berufschancen zu informieren. Wenn das Bewerben misslingt, tangiert das doch in keiner Weise die Programme der Arbeitsagentur? Den Zusammenhang sehe ich nie.
Eine Freundin von mir macht inzwischen so einen Job. Als Fahrerein bei der Tafel! Die schlägt die Hände über dem Kopf zusammen. Es werden ihnen entweder sehr junge Leute zugeteilt die keinen Bock haben. Heißt: Nach den ersten Tagen wird erstmal krank gemacht, es werden Gründe vorgeschoben die in der "echten" Arbeitswelt niemal fassen würden. Das geht von einem Vater der Vormittags leider auf seine Kinder aufpassen muss bis zu jemanden der seinen Vater pflegt.
Hm, da sieht man es aber doch: Es gibt durch aus die arbeitsunwilligen Fälle. Sie sind nicht von mir erfunden. Diesen muss eine besondere pädagogische Betreuung zuteil werden.
Aber ich betone, so sind nicht alle. Es gibt einen klitzekleinen Bruchteil der Jobber die geben sich Mühe.
1--Jobber sollten sich Mühe geben, denn welche Signale setzen sie, wenn sie sich desinteressiert und demotiviert präsentiern? Dass sie pflichtbewusst, diszipliniert und arbeitstauglich sind? Wohl kaum.
Mal zu den tollen Qualifikationen die dort angeboten werden. Bei der Tafel und jedem 1 Job vom roten Kreuz ist ein erste Hilfe Kurs Pflicht. Gut, kann hilfreich sein.
Ja, wäre doch vorteilhaft, könnte jeder Erste-Hilfe-Maßnahmen korrekt anwenden, oder nicht?
Dann muss hier jeder an einem Bewerbungstraining teilnehmen. Ein Witz. Weil, die Leute die arbeiten wollen wissen wie man schreibt. Die anderen sind unmotiviert und haben keinen Bock!
Oh, oh, die Unternehmen und Betriebe, so wird es mich zu Zeit immer wieder gelehrt, selektieren ihre Bewerber sehr genau anhand der Qualität der Bewerbung. Und wenn ich mir die allgemeine Rechtschreibschwäche der deutschen Bevölkerung anschaue, so haben Bewerbungstrainings durchaus ihre Legitimation. Ich würde nicht alles so negativ sehen. Auch viele Erwachsene leiden unter einer mangelhaften Rechtschreibung und Artikulation. Außerdem ändern sich die Anforderungen an Bewerbungsutensilien häufig. Man muss also da flexibel sein. Daher ist es doch sinnvoll, sein diesbezügliches Wissen immer mal wieder zu aktualisieren, wenn man arbeitssuchend ist. Was hat man denn zu verlieren, macht man es mit???
Mein Fazit: Die Grundidee des 1 Jobs finde ich nicht schlecht aber an der Umsetzung hapert es gewaltig!!
Stimme ich zu, weshalb ich ja neue Vorschläge mache. Ich finde auch die Tatsache angenehm, dass in vielen 1--Jobs auch Gemeinnütziges geleistet wird für die Gesellschaft. Warum nicht?
Die Null Bock Leute fühlen sich nicht motiviert. Kassieren zwar gern das Geld das es dafür gibt, bringen aber keine Leistung.
Ja und das kann nicht die Gerechtigkeit sein, die in Deutschland herrscht. Verhielte sich jeder so, würde das die Wirtschaft und das Sozialsystem der BRD in den Ruin treiben. Aus diesem Grunde ist der Wohlstand ohne Gegenleistung kein kulturelles Ideal. Manche arbeiten 10 - 12 Stunden am Tag, um dann zwischen 1 000 und 2 000 Brutto zu verdienen im Monat und andere kassieren fürs Nichtstun dann mehr als 600 ein. Ich finde das zumindest unfair.
Die Leute die sich eine Perspektive erhoffen werden enttäuscht, das sie nur als billige Arbeitskräfte missbraucht werden. Die Qualifikationen kann man vergessen.
Soweit ich es verstanden habe, hat z. B. die Hamburger Arge viele Erfolge zu verbuchen von Arbeitslosen, die reintegriert wurden in die freie Wirtschaft.
Aber ich muss dadurch die Chance haben in einen festen Job reinzurutschen der mich ernähren kann.
Das würde ich Dir von Herzen wünschen.
Übrigens... Ich habe nochmal einige der letzten Beiträge unter diesem Thread gelesen... Wegen der Hitler-Vergleiche und der Bezeichnung als Faschistin fühle ich mich ziemlich verletzt. Vielleicht sollten die Betroffenen mal über eine Entschuldigung nachdenken...