1-€-Jobs zu gemeinnützigen Zwecken

Aber die These, dass das alles absichtlich so sei, um billige Arbeitskräfte zu vermitteln, ist doch ein bisschen boshaft, findest Du nicht???

Was sollte daran boshaft sein, wenn es nur eine logische Schlussfolgerung ist. Eine Schlussfolgerung die offensichtlich ist. Nochmals, so schnell rutscht man selbst als Arbeitsloser, bzw. dann folgend Hartz4, nicht in 1-Euro-Jobs ab. Das dauert und zwar, bis man in den 2. Arbeitsmarkt fällt, bei Hartz4 in der Regel nach 2 Jahren Bezug, können 1 Euro-Jobs in Frage kommen. Eine Grundvoraussetzung ist dazu aber nötig, nämlich, wenn keine Motivierung mehr vorliegt. Und dieser Umstand kann leicht nach vier Jahren Arbeitslosigkeit vorliegen, denn irgendwann gibt jeder Mensch auf, oder klein bei. Wie gesagt, es dauert halt, erstrecht wenn alle Bemühungen fruchtlos verlaufen. Und zu diesem fruchtlosem Verlaufen haben die Argen die Zügel in der Hand.
Und nun stelle dir selbst mal die Frage, was ist dann bei diesen Arbeitslosen vorher schief gelaufen, dass sie demotiviert wurden und in versklavte Zwangsarbeit fielen? Alles faule Säcke, durch die Reihe weg, oder krankt da viel eher das System, Arbeitslose wieder in normale Jobs zu bringen?
Und wenn du die Frage dir ehrlich beantwortest, siehst du ganz schnell, das die These gar nicht so boshaft ist.

Übrigens, sehe ich an diesem System, was gefahren wird, noch ein ganz großes Übel. Was ist nämlich mit denen, die nie ihre Motivation aufgeben und gegen Sacharbeiter "ankämpfen", alles versuchen durchsetzen und damit Hartz4 überstehen. Mal ne Frage, kann so jemanden noch ein Arbeitgeber gebrauchen ? Also jemanden der sich nicht drangsalieren lässt, der sich nicht von Sacharbeitern mobben lässt. Kann denjenigen noch jemand gebrauchen?

Missbräuche treten leider vielerorts auf im gesellschaftlichen Leben und sollten natürlich sofortige Kündigung nach sich ziehen. Das gilt für Sachbearbeiter an Behörden sowie für Beamte oder andere.

:lachen:Ne Alice, das nennt sich dann arbeiten nach Dienstanweisung. Nur früher hatten diese Sacharbeiter, die nach Dienstanweisung arbeiteten, noch die schützende Hand des Amtes über sich. Nur es gibt kein Amt mehr, obwohl sie es noch glauben.

Tja, ganz böses Leben, studiere du mal lieber und lasse es schön von Pappi zahlen, damit du nicht so schnell diese böse Welt kennen lernen muss. Aber lass es dir sagen, Banken sind auch nicht mehr sicher und Weißkittel ...... na ja .... wenn demnächst die Kranken wegrationalisiert sind ........
 
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Nun. Mir ist es egal ob ihr die Kleine fertig macht.

Das würde ich anders sehen, man gibt nicht die Hoffnung auf, daß Alice nicht mit 28 ins kalte Wasser fällt und dann ganz entsetzt ist ............. und ihr Traumgebilde zusammenfällt. :D

Mönsch noch 12 Jahre, och, ob es dann noch Löhne und Entlohnung gibt .... oder ob da wieder der Tauschhandel einsetzt. Fragen über Fragen .....
 
Das würde ich anders sehen, man gibt nicht die Hoffnung auf, daß Alice nicht mit 28 ins kalte Wasser fällt und dann ganz entsetzt ist ............. und ihr Traumgebilde zusammenfällt. :D

Mönsch noch 12 Jahre, och, ob es dann noch Löhne und Entlohnung gibt .... oder ob da wieder der Tauschhandel einsetzt. Fragen über Fragen .....

Darf ich das ganz nüchtern und sachlich beantworten? Ja? Ok.
 
Das würde ich anders sehen, man gibt nicht die Hoffnung auf, daß Alice nicht mit 28 ins kalte Wasser fällt und dann ganz entsetzt ist ............. und ihr Traumgebilde zusammenfällt. :D

Mönsch noch 12 Jahre, och, ob es dann noch Löhne und Entlohnung gibt .... oder ob da wieder der Tauschhandel einsetzt. Fragen über Fragen .....

Hm, nach dem Kriege, so in den 50er Jahren, gab es einen Wirtschaftsboom. Das lag einerseits daran, dass viele neue Produkte wie Fernseher, Telefon usw. zu erwerben waren, aber vor allem auch daran, dass der Staat den deutschen Bürgern das Geld ließ, sich solche Gegenstände auch zu kaufen. Denn meines Wissens gab es zur Zeit des sparsamen Finanzministers Fritz Schäffer lediglich einen Steuersatz von 10% für alle. Also genau das, was heute noch BND-Leute an Steuern zahlen müssen. Zugleich war dies der einzige Zeitraum seit Gründung der BRD, in welchem es einen Überschuss an Staatsgeldern gab.

Ich glaube, wenn man heute die Kaufkraft der Mittelschicht wieder stabilisieren würde, könnte das dazu führen, dass die Konjunktur angetrieben wird, dadurch Wirtschaftsexpansionen zustande kommen und Arbeitsplätze geschaffen werden. Dabei würden die Steuereinnahmen des Staates gleichzeitig mit anwachsen, ohne dass das Volk darunter zu leiden hätte. Wie damals. :)
 
Wie um Himmelswillen sollen neue Arbeitsplätze geschaffen werden, wenn immer mehr automatisiert wird? Kuck doch manchmal TV, wenn sie von so Roboterstraßen in Firmen berichten ... da steht dann nur noch 1 einizer Mensch, der das Knöpfchen drückt.

Mein Cousin ist Informatiker ... ich erinnere mich noch, als ich mich in den 90ger Jahren mit ihm unterhalten hatte ... sagte er immer, er müsse so aufpassen... er hätte soviele Ideen, die man umsetzen kann .... nur dann gibt es für Menschen keine Arbeit mehr, weil es die Maschinen übernehmen. Ja ... mittlerweile haben wir auch das.

:umarmen:
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Moin,

Mir wurde damals, zweite Hälfte der 80ger Jahre, in der Schule beigebracht, daß es den Leuten später mal besser gehen würde, durch die Maschinen, da dadurch weniger gearbeitet werden müsse weil mit gleicher Leistung ein vielfaches produziert würde, also mit weniger Arbeit mehr Gewinn erwirtschaftet werden könne. Wir waren dann bei VW zum Roboter gucken und uns wurde erzählt, wieviele Menschen vorher nötig waren, Autos zu bauen, bevor es diese Maschinen gab. Waren sehr viele mehr.
Damals erzählten sie uns dann fächerübergreifend wie schön es würde, wenn so viel weniger Arbeitskraft gebraucht würde, denn die Menschen könnten dann ihre Zeit für sich nutzen und müssten weniger arbeiten um ihren Lebensstandart zu halten. Meine Schule (ganz normale Realschule) war nicht die einzige, an der solcherart Entusiasmus herrschte.
Und dann, ganz langsam, so erste Hälfte 90ger, sprach sich rum, daß es so schön dann doch nicht weden würde, denn daß das ganze erwirtschaftete Kapital auch so verteilt werden muß, daß auch alle was davon haben, wurde irgendwie vorausgesetzt oder vergessen oder sich nettgeredet. (Wird schon. Wird schon? Ja die werden doch wohl nicht? Werden die nicht. Sind doch alles ehrbare Menschen.)

So war das damals, an meiner Schule zumindest. An anderen wie ich gehört hab aber auch. Kann aber nichts dazu sagen an wievielen. Die die damals zur Schule gingen sind jetzt in der Wirtschaft und/oder im Mittelstand und/oder Hartzer und/oder sonstwo. Und ich glaub es haben viele nicht verstanden, daß es ihnen erzählt wurde, damit sie es kapieren, das sie das selber machen können und müssen, damit das auch so wird. Gerechte Verteilung dessen was da ist.
Die, die damals mit mir zur Schule gingen sind jetzt Mitte 30.

Ich wollts nur mal erwähnen.

LG Nightingale
 
Hm, nach dem Kriege, so in den 50er Jahren, gab es einen Wirtschaftsboom. Das lag einerseits daran, dass viele neue Produkte wie Fernseher, Telefon usw. zu erwerben waren, aber vor allem auch daran, dass der Staat den deutschen Bürgern das Geld ließ, sich solche Gegenstände auch zu kaufen. Denn meines Wissens gab es zur Zeit des sparsamen Finanzministers Fritz Schäffer lediglich einen Steuersatz von 10% für alle. Also genau das, was heute noch BND-Leute an Steuern zahlen müssen. Zugleich war dies der einzige Zeitraum seit Gründung der BRD, in welchem es einen Überschuss an Staatsgeldern gab.

Da hast du so was von Recht, da war ein Krieg und viele haben alles verloren, sogar Kinder, Ehemänner, Ehefrauen ...... sie hatten nisch mehr .... und hatten einen unwahrscheinlichen Nachholbedarf.
War ähnlich so bei der Wiedervereinigung, da hatten Millionen einen Nachholbedarf, nach Marlboro und nen Golf ....... und die westliche Industrie hat sehr gut verdient, ansonsten wäre sie nämlich schon vor zwanzig Jahren arg gebeutelt gewesen.

Und was sagt uns das nun ....... Alice-like ...... wir brauchen nen Krieg, oder wieder eine Wiedervereinigung.

Und zu 10 % Steuersatz für alle, sage ich jetzt nisch mehr. Nur eines ..... Frechheit in der heutigen Zeit.

Ich glaube, wenn man heute die Kaufkraft der Mittelschicht wieder stabilisieren würde, könnte das dazu führen, dass die Konjunktur angetrieben wird, dadurch Wirtschaftsexpansionen zustande kommen und Arbeitsplätze geschaffen werden. Dabei würden die Steuereinnahmen des Staates gleichzeitig mit anwachsen, ohne dass das Volk darunter zu leiden hätte. Wie damals. :)

Klar, und unten nehmen wir es her, Hartz4 weg, alle faul, und die jetzt grad 10 bis 12 % Steuerlast haben, übrigens sehr viele Einzelverdiener einer Familie, schrauben wir rauf auf 25 % Steuerlast ...... klar das ist soziale Umverteilung.

Dazu streichen wir die Subventionen der Bauern, damit die endlich ihre nichtsnutzige Arbeit aufgeben und wir importieren dann genmanipuliertes Mehl aus Amiland. BSE-Rindfleisch aus Argentinien, oder von den Briten und Gammelschweinefleisch kriegen wir garantiert auch irgendwo ganz billig. Wasser färben wir dann weiss ein und wir haben schöne Milch.
Dazu streichen wir auch gleich alle Subventionen zur Arbeitsplatzschaffung, brauchen wir dann nicht mehr.

Und gleich dazu noch unsere Bundeswehr weg. Och nen Gegner finden wir dann ganz schnell und dem zeigen wir dann, wo sie plündern gehen können, lohnt sich dann bei den Großkotzen ........ach wie wäre das schön, wie die dann aber jammern.

Alice, du hast komplett recht, dass wird so richtig gut, was du meinst ......ich freu mich schon drauf.
 
In den 90ger arbeitete ich bei einem sehr großen Amaturenfritze in der Endmontage.

Stand da am Skin-Automat ... da wurden Dinge für Waschbecken, Wasserhähnen verblistert, selbstverfreilich im Akkord.

Nu wurde diese Maschine von der Montage, aus angeblichen Platzgründen in eine andere Abteilung gestellt und das Personal gleich mit. Nu saßen wir da in der Farbabteilung ... kein Springer da, der die Aufträge kontrolliert, Waren bestellt, mit dem Auftragsleiter am Telefon rumhampelt weil einiges wieder nicht klappte ... es war auch kein Schlosser mehr da, der die Maschine umbauen sollte, wenn von Stöpsel auf Duschbrausen umgebaut werden sollte. Auch ein Transporter war weit und breit nicht zu sehen, der die vollen Gitterpaletten ins Lager bringt.

Ja, Medchenja blöde ... sie kanns halt ... hat dem Heiner ja oftgenug Handlanger gemacht, wenn die Maschine umgebaut wurde ... also, Medchen übernimmt den Job. Medchen übernahm aber auch den Jobs des Springers ... die dann am Telefon hing und den Büromensch da in den oberen Etagen durch's Rohr zog, weil wir weder Aufträge noch Material bekamen. Medchen verbrachte auch einen Samstag in der Firma und mache den Gabelstaplerführerschein, dass diese Paletten irgendwie ins Lager kamen ... und dann arbeitete Medchen so ganz nebenbei noch als doofe Arbeiterin am Fließband mit, für was ich ja eigentlich eigestellt war ... natürlich im Akkord ... und alles andere nebenher machte.

Und wie wurde es bezahlt? Natürlich nur für den Mickrigen Lohn der Montagearbeiterin. Fehlte dann eine aus unserem Team, haben wir einen Ersatz bekommen aus der Montagehalle ... und die durften wir dann auch noch mitschleifen, weil ja kein Bock.

Ich kuckte mir das 2 Monate an und stand mal bei Betriebsrat Dieterlein am Schreibtisch ... "wie sieht's denn mit angemessener Bezahlung aus?". Der kuckt mich entgeistert an ... wie jezze. Ich dacht, ich werd nicht mehr. Da sparen die sich den Springer ein, den Schlosser und den Transporter .... und wie wirds bezahlt? Ja, blödes Medchen macht's ja. Hat ja auch Spaß gemacht, geb ich zu. Die anderen Frauen hatten einen heiden Respekt vor dem Gabelstabler, weil eine mal eine Gitterpalette an die Wand setzte. Ja nu, passiert den Jungs im Lager auch.

Ich stand dann halt wöchentlich bei Dieter vor dem Scheibtisch ... ja, es gab Bewegung ... und kurz vor dem Ziel hat man kurzerhand den ganzen Skin-Automaten in die Schrottpresse geschoben.

Es wäre zum lachen, wenn es nicht zum weinen wäre ... eher werden Maschinen verschrottet, bevor mal angemessen bezahlt wird.

Aber ich weiß, die armen, armen Konzerne .... mal ein Taschentuch suchen gehn

:umarmen:
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Aber ich weiß, die armen, armen Konzerne .... mal ein Taschentuch suchen gehn

die sind auch arm drann ..... ja ja ...... da koooofen, die sich so teure Maschinen, weil die Menschen ja so teuer. Und dann ganz dumm, merken sie die Maschinen taugen ja doch nicht viel und kosten so viel. So viel Wartung und die müssen irgendwann mal ausgetauscht werden.

Und das kostet doch wieder ........ teurer als ein 1 Euro-Jobler.

Wie lange ist die rentabile Haltbarkeit dieser Maschinen ....... wenn's sich nicht mehr lohnt, wird der Mensch wieder billiger, wenn er dann billig ist und da muss man ihn hinbewegen.
 
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